Symphyotrichum novi belgii - Neubelgische Aster

Re: Neubelgische Aster - Symphyotrichum novi-belgii

Beitragvon Martin » Mi 23. Okt 2013, 18:43

Hallo zusammen,

an einer Waldlichtung fand ich einen größeren Wildbestand einer Aster. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei
auch um S. novi-belgii. Die Aster wuchs dort zusammen mit Beifuß (A. vulgaris). Die Kombination
der beiden Wildstauden sah schon originell aus.
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Re: Neubelgische Aster - Symphyotrichum novi-belgii

Beitragvon Tetje » Mi 23. Okt 2013, 22:38

Hallo Martin,

ich staune immer wieder was du alles bei deinen Wanderungen findest. :o ;)

Wir sollten einmal eine zünftige Jause planen.... :)
Viele Grüße
Tetje

„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
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Re: Neubelgische Aster - Symphyotrichum novi-belgii

Beitragvon Hortulanus » Do 24. Okt 2013, 12:10

Zu den Namensänderungen: Aquarianer haben es noch schwerer. Da haben zu meinen Lebenszeiten manche Fische schon viermal den Gattungsnamen geändert.So hat der Schmetterlingsbuntbarsch schon die Gattungsnamen: Apistogramma, Pseudoapistogramma, Pseudogeophagus gehabt und firmiert jetzt unter Microgeophagus, gottseidank ist der Artname: ramirezi immer gleich geblieben.
Was Symphyotrichum anbelangt, so heißt das: mit zusammengewachsenen (Pappus)haaren. Das sind die Dinger, die bei Pusteblumen den Samen flugfähig machen. Der Name novi belgii, bezieht sich darauf, dass man die Gegend um New York auf wissenschaftslateinisch so genannt hat, obwohl New York , ehemals Nieuw Amsterdam eine niederländische Gründung ist. Aber der Gründer Peter Minuit aus Wesel hatte wallonische Vorfahren. So haben sogar etliche Städte Amerikas lateinische Namen erhalten, obwohl sie den alten Lateinern, den Römern unbekannt waren. So gibt es eine Pflanze Vernonia noveboracensis, Novum Eboracum = New York, weil Eboracum = York schon eine römische Gründung war. Marsilia bonariensis bezieht sich auf Buenos Aires, Acer monspessulans auf Montpellier, Circaea lutetiana auf Lutetia = Paris. Ich hoffe, ich bin mit dem sprachlichen Exkurs nicht zu weit abgeschweift, aber Sprachen sind nun mal auch mein Hobby, und wenn man botanische Namen ableiten kann, fällt einem das Behalten viel leichter.
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Re: Neubelgische Aster - Symphyotrichum novi-belgii

Beitragvon Martin » Do 24. Okt 2013, 19:11

Hallo Wolfgang,

danke für diesen interessanten Exkurs. Eine interessante Geschichte zur Namensableitung der Iris germanica fällt mir ebenfalls ein. Keineswegs eine "Deutsche Schwertlilie". Sie ist lediglich vor hunderten Jahren an Burgmauern gepflanzt worden. Ursprünglich stammen die Vorfahren dieser Gruppe aber aus dem Mittelmeerraum. Warum dann "Deutsche Schwertlilie"? :?

Apropos Namen behalten. Die ersten Pflanzen, die mich begeisterten waren Kakteen. Da mich die verschiedensten Gattungen interessierten, konnte ich mir einfacher deren Namen merken. Später in meiner Lehrzeit zum Gärtnergehilfen tauchte im Unterricht auf einmal der Erdbeerkaktus auf. Er war zu der Zeit der Klassiker unter den Kakteen. Ich hatte sämtliche Formen der Gattung Gymnocalycium. Wahrscheinlich habe ich mir deshalb diesen Namen merken können: Gymnocalycium mihanovichii var. friedrichii forma rubra (`Hibotan´). Ich weiß nicht, ob er heute noch so heißt. :D
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Re: Neubelgische Aster - Symphyotrichum novi-belgii

Beitragvon Martin » Do 24. Okt 2013, 19:26

Hallo Tetje,

früher waren es bei Spaziergängen heimische Erdorchideen, Kornrade, Wildformen von Iris, die ins Auge
"stochen". Diese sind aber leider ausgestorben oder verschollen. Vieleicht ist dies ein Grund, dass man auf diese "neuen" Pflanzen wie den Astern, Brauner Storchschnabel, Morgenstern-Segge und Co. aufmerksam wird. Es
wird auch oft der Weg zum Städtischen Grünflächenamt gescheut und der Gartenmüll illegal fernab (Waldrand) entsorgt, was natürlich verboten ist. Schon findet wieder eine "Neue" ein neues Zuhause in freier Natur.

Tetje hat geschrieben:Hallo Martin,

Wir sollten einmal eine zünftige Jause planen.... :)


Das lass uns auf jeden Fall nächstes Jahr planen. Am Niederrhein gibt es bestimmt eine Menge botanisch
interessanter Pflanzen. :D
Viele Grüße
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Re: Neubelgische Aster - Symphyotrichum novi-belgii

Beitragvon Hortulanus » Do 24. Okt 2013, 22:24

Tja, auch bei der Pflanzenwelt gibt es Globalisierung. Aber Pflanzen aus fremden, aber ähnlichen Klimaten sind nur selten in der Lage sich hierzulande auszubreiten. 95% von dem, was in Gartencentern verkauft wird, ist nur unter ganz speziellen Bedingungen zur Fortpflanzung hier fähig. Eine Pflanze, die sich allzu bereitwillig aussäen würde, würde bald als lästig angesehen und nicht mehr gekauft werden. Selbst, wenn Pflanzen mit Wurzeln im Wald entsorgt werden, können sie zwar vegetativ, z.B. durch Ausläufer mehr werden, bleiben aber auf diesen Ort beschränkt. Natürlich gibt es davon Ausnahmen: Riesen-Bärenklau, Drüsiges Springkraut, Riesenknöterich, Schmetterlingsflieder sind Beispiele für Gartenflüchtlinge, die es über Samen geschafft haben, sich zu verbreiten.
Allerdings bin ich der Meinung, dass von solchen Pflanzen viel weniger Gefahr für einheimische ausgeht, als vom Menschen, der seine Umwelt nach seinem Nutzen verändert. Orchideen, sind durch Jauche- oder Gülledüngung selten geworden, Kornrade durch Saatgutreinigung, Irisse waren wohl nie hier häufig, aber ihre speziellen Habitate hat man zerstört.
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Re: Neubelgische Aster - Symphyotrichum novi-belgii

Beitragvon Bernd » Do 5. Dez 2013, 20:43

Hallo Martin,
im Forum : Krankheiten, Unkraut & Schädlinge , hatte ich im Frühjahr die Problematik angesprochen , daß meine Glattblattastern oft kurz vor dem öffnen der Knospen von Mehltau befallen werden, was ich sehr bedauerlich finde, weil sie eine sehr schöne Begleitpflanze in unserem Dahliengarten ist. Was für Erfahrungen hast du mit Mehltaubefall bei Neubelgischen Astern ?
Sorten , die besonders stark befallen werden, habe ich inzwischen aus unserem Garten verbannt und durch Rauhblattastern ( Symphyotrichum nova angliane ) ersetzt. Diese werden vom Mehltau nicht befallen.
Bernd
 

Re: Neubelgische Aster - Symphyotrichum novi-belgii

Beitragvon Martin » Do 5. Dez 2013, 22:28

Hallo Bernd,

leider ist es wirklich so dass S. novi-belgii mehr als S. nova-angliae unter Mehltau vor allem im Spätsommer
leidet. Oftmals tritt Mehltau bei längerer Trockenheit mit anschliessend feucht warmen Wetter auf.
Wichtig ist über die Sommermonate für ausreichende Bodenfeuchte zu sorgen. Eine kalibetonte Düngung,
nicht zu schattiger Standort, morgenliches giessen von unten, vorbeugendes bestreuen der Blätter mit Urgesteinsmehl hilft einigermassen die Horste mehltaufrei zu halten. Auch haben einige ältere Sorten wie `Dauerblau´ weniger bis gar keinen Befall mit Mehltau. Auf das Spritzen habe ich die letzten Jahre verzichtet, da der Befall nicht nennenswert war. ;)
Viele Grüße
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Re: Neubelgische Aster - Symphyotrichum novi-belgii

Beitragvon Bernd » Fr 6. Dez 2013, 19:49

Martin hat geschrieben: Dabei wirkt eine Gabe Komposterde dem Pflanzloch zugefügt wahre Wunder.


Hallo Martin,

ich bin sehr erfreut, daß ein weiterer Gärtner so auf Kompost schwört. Ich habe mich über meine guten Erfahrungen schon mehrfach im Forum geäußert.
Bernd
 

Re: Neubelgische Aster - Symphyotrichum novi-belgii

Beitragvon Martin » Mi 1. Okt 2014, 20:34

Hallo zusammen,

Herbstastern vermehren sich auch durch Aussaat im Garten. Mitunter kommt dabei so etwas dabei heraus:

K800_Herbstaster.JPG


K800_Herbstaster2.JPG


Dieser Sämling ist eine Auslese der Herbstaster 'Victoria blau'. Im Gegensatz zu der Sorte 'Victoria blau' wird diese Auslese gerade mal knie-hoch. Wie bei Aster der Victoria-Serie halten die Blüten dieses Sämlings deutlich länger als herkömmliche Herbstastern-Sorten. Auf dem Bild leider nicht erkennbar, der Farbton geht mehr ins rötliche. Mehltau habe ich an der Pflanze bislang noch nicht ausmachen können. Viele Astern leiden oft darunter. Erstaunt bin ich zudem über den kompakten Wuchs dieses Sämlings. ;)
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