Anfrage zur Pflanzung in Bayern

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Daphne

Re: Anfrage zur Pflanzung in Bayern

Beitrag von Daphne »

Die Empfehlung von Daphne, zum Ausprobieren die preiswertesten Kamelien zu nehmen, sehe ich etwas kritisch. Oft handelt es sich hier um Massenware,mit viele Stecklingen im Topf, um schnell eine große, buschige Pflanze zu bekommen. Oft noch zu jung, um ausgepflanzt zu werden.Da kann man sicher mal ein Schnäppchen machen. Aber für Anfänger lohnt sich der Besuch in einer Spezialgärtnerei, denn nur hier bekommt man eine fundierte, fachliche Beratung und natürlich auch Kamelien in großer Auswahl und guter Qualität, oft auch nicht viel teuerer als im Supermarkt.
Hallo Elisabeth,

da ich gerade am Computer bin, will ich Dir jetzt schon auf diesen Absatz von Deiner ausführlichen Darstellung antworten.
Da ist meine Mitteilung etwas falsch rübergekommen. Ich meinte nur, dass man ruhig bei preiswerteren Kamelien zugreifen kann, wenn man z.B. ausprobieren will, ob sich überhaupt, und wenn, und wie, eine Kamelie sich unter den gegebenen Umständen bewähren kann. Ich meinte nur damit, dass, wenn etwas schief gehen sollte und man seine Kamelie verliert, es nicht allzu tragisch ist und man nicht viel zu bereuen hat. Für Versuche (Versuchszwecke) würde ich mir z.B. nie zuerst , sagen wir mal eine 'Mimosa Jury' oder 'Nokogiriba' - nur so aus dem Stegreif hier aufgegriffen - aussuchen, die wären mir einfach zu schade und zu teuer.

Wenn einem im Anfang Unterlagenmaterial für die Veredlungen fehlen, dann kaufe ich mir z.B. japonicas, die gerade preiswert angeboten werden. Man weiss ja auch, dass die Verkaufsquellen nicht überall so leicht zu erreichen sind, also warum nicht auf das zurückgreifen, was sich gerade für seine Zwecke anbietet?

Natürlich würde ich nie empfehlen, sich seine Kamelie in Supermärkten zu kaufen. Da wäre ich schon wegen des Etiketts sehr skeptisch und, wie Du es schon sagst, die zweijährigen Stecklinge zu mehreren in einem Topf - das ist nun wirklich nicht das, was ich mir für die eben gesuchte Kamelie kaufen würde, selbst, wenn sie schön üppig aussieht. Das ist ja nur eine Seite von vielen anderen noch zu erwägenden. Z.B. weiss man ja nie, wie die Kamelie vorher behandelt worden ist (Düngergabe, Stress durch Austrocknen, Kälte oder Überwässerung usw.). Aber in diesem Fall handelt es sich eben nicht mehr um einen Versuch, sondern man weiss, welche Kamelie man will und hat sich vorher schon über alle Punkte darüber informiert. Dazu gehört natürlich auch die jeweilige Gärtnerei - und noch so vieles mehr. Man sucht ja eben nicht eine Kamelie aus, wie man es mit einem Blumenstrauss machen würde, so gerade aus dem Augenblick heraus. Wenigstens geht mir das so.

Allen Kamelienanfängern würde ich z.B. vorschlagen, sich immer und immer wieder Kamelien in den Gärten oder Parkanlagen, und zwar zu jeden Jahreszeiten, anzusehen.

Ist das so nun deutlicher ? Ich hoffe, doch. ;)

Viele Grüsse
Daphne
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Elisabeth
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Re: Anfrage zur Pflanzung in Bayern

Beitrag von Elisabeth »

Liebe Daphne,

da habe ich Dich wohl wirklich falsch verstanden. Danke für die Richtigstellung.
Ich bin genau wie Du der Meinung, als Anfänger erst mal eine bewährte, robuste Sorte zu nehmen, um Erfahrungen zu sammeln. Hat das geklappt,wird man vielleict mutiger und kann man sich auch mal an die eine oder andere Spezialtät wagen.

Vielleicht noch ein Tipp:

Um sich mit anderen Kamelienliebhabern aus ganz Deutschland auszutauschen, über deren Erfahrungen bezüglich empfehlenswerter Sorten, Winterhärte etc. Informationen zu bekommen,wäre eine Mitgliedschaft in der Deutschen Kameliengesellschaft zu empfehlen. Hier bekommt man jede Menge Infos über Kamelien, kann an schönen Reisen teilnehmen und erhält jedes Jahr 2-3 Hefte voller guter und interessanter Beiträge rund um die Kamelie. Außerdem lernt man jede Menge nette Leute kennen, für die nur eine Pflanze Priorität hat-die Kamelie.

Gruß
Elisabeth
Was will man mehr!!
Viele Grüße
Elisabeth
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Admina
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Re: Anfrage zur Pflanzung in Bayern

Beitrag von Admina »

Elisabeth hat geschrieben:Um sich mit anderen Kamelienliebhabern aus ganz Deutschland auszutauschen, über deren Erfahrungen bezüglich empfehlenswerter Sorten, Winterhärte etc. Informationen zu bekommen,wäre eine Mitgliedschaft in der Deutschen Kameliengesellschaft zu empfehlen. Hier bekommt man jede Menge Infos über Kamelien, kann an schönen Reisen teilnehmen und erhält jedes Jahr 2-3 Hefte voller guter und interessanter Beiträge rund um die Kamelie. Außerdem lernt man jede Menge nette Leute kennen, für die nur eine Pflanze Priorität hat-die Kamelie.
Uns ist das Anliegen der Deutschen Kamelien-Gesellschaft sehr wichtig, aber ebenso ist es wichtig, sich mit Gleichgesinnten ganzjährig auszutauschen.
Aus diesem Grunde haben wir nach Rücksprache mit der DKG, dieses Fachforum ins Leben gerufen und alle
können davon profitieren.
Mit eurer Begeisterung in den Beiträgen für die Kamelien, werdet ihr sicherlich noch einige Anmeldung in der nächsten Zeit erhalten... ;)
Viele Grüße von der
Admina
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Klaus
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Re: Anfrage zur Pflanzung in Bayern

Beitrag von Klaus »

Hallo Admin,

das eine schließt das andere doch nicht aus.

Es ist doch wohl davon auszugehen, und wohl auch von Anfang an ein Ziel gewesen, durch dieses Kamelien-Forum Mitglieder des Deutschen Garten-Forums, die sich bisher nicht für Kamelien interessiert haben, für Kamelien zu interessieren. Das scheint ja auch zu gelingen.

Für diese "Neuankömmlinge" in der Kamelienwelt ist die Information von Elisabeth schon sehr wichtig.

Ich hatte selbst auch schon darauf hingewiesen, dass die Veröffentlichungen und Veranstaltungen der Deutschen Kamelien-Gesellschaft - und der International Camellia Society - eine wichtige Informationsquelle darstellen.

Ich habe in keiner der beiden Gesellschaften eine Funktion, sondern spreche nur aus eigener Erfahrung. Ohne die langjährige Mitgliedschaft in beiden Gesellschaften - und noch einigen weiteren Pflanzengesellschaften, wie der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde und der Royal Horticultural Society, um nur zwei weitere zu nennen - wäre ich nie so tief in die Materie eingedrungen.

Viele Grüße
Klaus
Herzliche Grüße
Klaus
Karl-Heinz Dr. Hübers

Re: Anfrage zur Pflanzung in Bayern

Beitrag von Karl-Heinz Dr. Hübers »

Hallo Elisabeth, Klaus, Daphne und alle weiteren Kamelienfreunde,

es hat jetzt einige Zeit gedauert, bis ich mich dazu entschließen konnte, nochmals auf das scheinbare Problem der Morgensonne im Winter zurückzukommen. Ein wenig bin ich auch dazu gedrängt worden. Ich meine wirklich 1. 'scheinbar' und 2. 'Wintermorgensonne'.
Die Wintermorgensonne ist nämlich kein Problem, da sie so gut wie gar keinen Einfluss auf Pflanzen haben kann. Was wir gemeinhin als Morgensonne im Winter bezeichnen – eine genaue Definition gibt es nicht – hat eine so minimale Strahlungsenergie, dass wir den solaren Effekt vernachlässigen können. Warum?
Der wesentlich Faktor besteht in der Stellung (Winkel) der Sonne im Winter, auch noch Anfang Februar. Für den 01.02. lässt sich ein Sonnenhöchststand von etwa 21° (Kleve) berechnen. Für eine etwas späte Morgensonne gegen 10 Uhr käme immer noch ein Wert unter 15° in Frage. Die solare Energie pro cm² wäre viel zu gering, um bedeutende Strahlungswärme zu erzeugen. Welcher biologische Schaden sollte denn dabei entstehen? Bei welcher Außentemperatur? Bei 0°C?
Bei -10°C? Wie viele Pflanzen oder welche Pflanzenteile werden von dieser 'niedrigen' Sonne überhaupt beschienen (morgens)? Wie lange dann? Welche Strahlungswärme ensteht bei etwaiger Wolkenbildung, Nebel, Dunst?
Mittlerweile konnte ich mit mehreren sehr erfahrenen Baumschulgärtnern sprechen, die ihr ganzes Erwerbsleben mit Pflanzen verbrachten, zum Teil auch mit Kamelien, die viele unterschiedliche Winter erlebten. Keiner weiß über morgendlichen Wintersonnenschaden zu berichten. Ein älterer Landschaftsgärtner hatte eine kurze Antwort: „Das ist nicht diskussionswürdig“. Auf meine Nachfrage wurde er deutlicher: „Was soll dieser Unsinn eigentlich, das ist absolut nicht diskussionswürdig“. So muss man es auch wohl sehen.
Zu diesen Aussagen zur Empirie kommen meine eigenen jahrzehntelangen Erfahrungen seit meiner Kindheit, gerade auch bezüglich Wetterphänomene im Winter, nachdem im Winter 1956 (ab Ende Januar bis Ende Februar) in einer Ligusterhecke eine bestimmte Sorte erfroren war. Das fand ich faszinierend.
Ich wohne also seit meiner Kindheit in einer im Winter kalten Ecke des nördlichen Niederrheins.
Ungünstig für z.B. Kamelien. Unser kleiner Park ist eigentlich mehr ein botanischer Garten. Es stehen mehr als 270 Kamelien an den unterschiedlichsten Stellen, manche Sorten mehrfach, da ich seit mehr als 25 Jahren versuche, die unterschiedliche Winterhärte festzustellen. Was dann ist Winterhärte, was Winterschaden oder Frostschaden. Ich gebe Dir sehr recht, Elisabeth, wenn Du sagst, dass Winterhärte ein schwieriges Kapitel ist. Aber ein Winterschaden durch Wintermorgensonne ist mir bislang unbekannt. Weder bei Kamelien noch z.B. Rhododendron, von denen hier (einschließlich Azaleen) mal über 1000 standen.
Frost hat hier schon vieles vernichtet: Fehlende Winterhärte.
Mittagssonne und frühe Nachmittagssonne im Winter kann bei Nässe, besonders auch bei Schnee und Eis, Schäden an Blättern verursachen. Es ist eine Art Brennglaseffekt.
Aber Frosthärte ist bei aller Komplexität etwas schwieriger, sie ist abhängig von zahlreichen Faktoren. Gerade die beiden vergangenen Winter mit zum Teil sehr unterschiedlichen Schäden zeigen dies. Vielleicht könnte ich in einem gesonderten Thread mit Beispielen darauf zurückkommen.
Warum denn nun um alles in der Welt wird immer wieder die Morgensonne erwähnt, wobei ich den Verdacht habe, dass viele wirklich nicht wissen, wie tief die Sonne im Winter steht. Denkt man an die Sonne im Sommer?
Wir haben vieles aus England übernommen, nicht alles ist richtig. Woher sollte man ausgerechnet in England mehr über Winterhärte von Kamelien wissen. Ich selber bin in Großbritannien mehrfach zur persönlichen Einschätzung der Winterhärte manch einer Kamelie gefragt worden. Und manches ist auch falsch in Deutschland. Ein kleines Beispiel: Seit zig Jahren und millionenfach wird hier als Abkürzung für Rhododendron „Rh.“ angegeben. Das ist falsch. Ein internationales Abkommen regelt dies. Es ist „R.“ wie für alle Gattungsnamen, die mit 'R' beginnen. Mittlerweile wird aber daran 'gearbeitet'.
Man kann nicht alles in dieser kurzen Form aufzeigen und erklären; vieles fehlt eigentlich noch.
Abschließend kann ich nur jeden ersuchen, im Winter kritisch die Morgensonne gelegentlich zu kontrollieren. Vielleicht ergibt sich Überraschendes.

Klaus, bei den Rhododendron, die nicht als besonders frosthart einzustufen sind, habe ich ähnliche Winterschäden erlebt wie bei Kamelien. In mehr als 30Jahren habe ich wesentlich mehr Rhodos verloren als Kamelien.

Kalmien spielen allerdings in einer ganz anderen Liga. Da passiert so gut wie nichts. Anfang Januar hatte ich einige Sämlinge, ca. 1cm groß, als 'Überschussware' ausgepflanzt. Ohne Schutz und ohne Schnee kein Schaden.

Da könnte man glatt neidisch werden.

Herzliche Grüße

Nofrio
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Klaus
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Re: Anfrage zur Pflanzung in Bayern

Beitrag von Klaus »

Hallo Nofrio,
ganz herzlichen Dank für diese ausführliche Stellungnahme.
Es ist offensichtlich schwer, eine Meinung in Frage zu stellen, die man jahrelang für richtig gehalten hat. Werde das aber nunmehr tun und, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergibt, etwas recherchieren und mich bis dahin zurückhalten. Bis zur nächsten Kamelienausstellung im Palmengarten, Januar/Februar, bei der ich dann wieder Farbe bekennen muss, ist ja noch etwas Zeit.
Viele Grüße
Klaus
Herzliche Grüße
Klaus
Daphne

Re: Anfrage zur Pflanzung in Bayern

Beitrag von Daphne »

Liebe Kamelienfreunde,

ich glaube, der Beitrag von Nofrio ist deshalb so interessant, weil er uns doch mehr grünes Licht gibt in Bezug auf Pflanzstellen im Garten. Man ist nicht mehr so eingeschränkt und es erleichtert ein wenig die so oft geäusserte Meinung, die Kamelienkultur sei so kompliziert. Das hält soviele Gärtner davon ab, sich an die Kamelie heranzuwagen, obwohl sie heimlich schon lange mit ihr liebäugeln. Und nun, durch Nofrio's langjährige Erfahrung kann man doch mehr Mut schöpfen, vor allem, wenn man an der Ostseite seines Hauses doch noch genügend Platz hat, um sich ein derartiges Schmuckstück dort hinzupflanzen.

Sehr interessant finde ich auch den Vergleich mit den Rhododendren. Ferner, inwieweit die in England geschöpften Erfahrungen unsere Ansichten beeinflusst haben, obwohl das Inselklima zusammen mit dem günstigen Einfluss des Golfstreams ja weitaus bevorzugter ist, als wir es sind mit unserem kontinentalen Klima. Man darf die geographische Lage eben nie vergessen, auch nicht die Erdstellung im Verlaufe der Jahreszeiten. Man stellt dann die Füsse wieder auf den Boden, wenn man den Blick für das Ganze behält. :)

In diesem ganzen Thema kristallisiert sich eigentlich immer mehr heraus, wie schwer es fällt, umzudenken. Man möchte, dass alles immer in alle Ewigkeit so bleibt, selbst die Worte ....., und eben das gibt es nicht. Und das hat ja Klaus auch angesprochen. Man ruht sich auf sein eigenes Erfahrungspotential aus, nur merkt man dann nicht mehr, wie sich eben doch noch Einiges ändert oder sich verändern kann, und schwupps! ist man in der Routine. Aber die Natur macht es, dass der Gärtner dort schnell wieder herauskommt. :o
Es ist offensichtlich schwer, eine Meinung in Frage zu stellen, die man jahrelang für richtig gehalten hat. Werde das aber nunmehr tun und, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergibt, etwas recherchieren und mich bis dahin zurückhalten.
Klaus, mach doch diese Recherchen so nebenbei, wenn und wie es sich so ergibt. Bloss nicht zurückziehen, es gibt ja noch so viele Themen auf dem Gebiet der Kamelien, die hier noch nicht einmal erörtert wurden. Wir fangen hier doch erst nur an! ;)

Viele Grüsse
Daphne
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Klaus
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Re: Anfrage zur Pflanzung in Bayern

Beitrag von Klaus »

Hallo Daphne,
Deinen Aufruf zu mehr Mut beim Pflanzen von Kamelien im Garten kann ich nur unterstützen. Meine Frau und ich haben ja unser ganzes Büchlein "Kamelien im Garten" unter das Motto "Nur Mut" gestellt und selbst damit die besten Erfahrungen gemacht.
Als wir anfingen, uns mit Kamelien zu beschäftigen - das war Ende der 1980er Jahre - gab es keinerlei Literatur in deutscher Sprache. Das Buch von Peter Fischer war nur im Selbstverlag erschienen und nicht im Buchhandel erhältlich, und als wir es über den Verlag endlich beschafft hatten, machte es uns wenig Mut. Wir haben es trotzdem versucht, und unser wachsender Erfolg hat uns immer mutiger gemacht. Wir haben in unserem kleinen Stadtgarten Kamelien an praktisch allen Standorten, von tiefem Schatten bis volle Sonne, und das geht erstaunlicherweise mit ein bisschen Phantasie. Nur sollte man bei Anfängern behutsam sein, sonst könnte es doch mehr Enttäuschungen geben als nötig.
Wir liegen also auf der gleichen Wellenlänge!
Viele Grüße
Klaus
Herzliche Grüße
Klaus
Karl-Heinz Dr. Hübers

Re: Anfrage zur Pflanzung in Bayern

Beitrag von Karl-Heinz Dr. Hübers »

Hallo Daphne und Klaus,

zunächst darf ich sagen, dass Eure Stellungnahme sehr wohltuend ist. Eigentlich möchte ich mit meinen Ausführungen dazu beitragen, dass man keine "Angst vor Kamelien" haben sollte, auch wenn die letzten Winter viele Kamelienfreunde arg mitgenommen haben. Einige haben sich völlig von Kamelien getrennt. Aber immer mehr zeigt sich, wie wichtig es ist, die geeigneteren Sorten auszuwählen.
Nach dem Winter 1996/97 habe oft gewarnt, dass zu viele weniger geeignete Sorten in den Handel gerieten, oft gekauft an Orten ohne jegliche Beratung; die Folge könnte sein, dass eines Tages Kamelien generell einen schlechten Namen wegen fehlender 'Winterhärte' bekämen. Genau das ist mittlerweile eingetreten. Und jetzt?
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich immer wieder darauf hinweise, wie wichtig es gerade für Anfänger ist, sich zunächst einmal an praxisorientierte kleine 'Kamelienbücher' auf Deutsch' ;) :) :D zu wenden, wo manche Alltagsfragen gut verständlich beantwortet werden. Dass gelegentlich neue Erkenntnisse dazu kommen, gehört zum Lernprozess. Ich selber sehe dies gerade auch bei mir. 26 Jahre Züchtungsarbeit mit Kalmien hat immer noch nicht ausgereicht, alles zu verstehen.
Klaus und Easy, wie schade, dass Ihr nicht hier seid. Dann ließe sich vieles leichter bildanschaulich erörtern.
Abends dann mit Wein (Riesling) , wie schon mal erwähnt.

Viele Grüße

Nofrio
Daphne

Re: Anfrage zur Pflanzung in Bayern

Beitrag von Daphne »

Hallo Klaus,

und weisst Du, wie meine schauerlichen Anfänge mit Kamelien waren? Das ging so: in den 70iger Jahren gab es im ersten Supermarkt Ausverkauf. Damals empfand ich einen Blumenkauf noch als Luxus, denn gerade Kamelien waren ziemlich teuer. Also nahm ich die Gelegenheit wahr und sah ihr zu. Dann fing sie wohl an, ein paar Blätter abzuwerfen oder sonst irgendein Haken trat auf. Nun gehe ich zum besten hiesigen Blumenladen, dessen Besitzer auch schon in einem Zeitungsartikel wegen seiner ausserordentlichen gärtnerischen Kenntnisse gepriesen wurde, und fragte ihn um Rat. Er - ohne zu zögern - meinte mit Betonung: der Kamelie fehlt Eisen, und schon hielt er eine Packung in der Hand. Die kaufte ich natürlich, gab der Kamelie die entsprechende Dosis, und eine Woche später war sie tot.
So wartete ich die nächste Gelegenheit ab, bekam wieder eine schöne Topfkamelie, und wieder stimmte irgendetwas nicht. Zurück zum Spezialisten hiess es: die Kamelie umtopfen in eine Nummer grösser, nicht mehr, den Topf auf ein Tonkügelchenbett stellen, das immer sehr feucht bleibt, denn das würde die Kamelie umnebeln. (.... und den Kunden sicher auch, denn das Produkt kam gerade auf den Markt... ;) ). Diese Kamelie hielt auch nicht länger.
Die dritte sollte ich einfach einpflanzen. Das tat ich auch, und sie wurde wunderschön: tiefgrüne gesunde Blätter, Knospenansatz, und alles ging gut bis zum Winter. Im kommenden Frühling kam das Erwachen, nur sie war tot.
Danach machte ich eine lange Pause, denn ich war vollkommen entmutigt.

Ja, so war es zu der Zeit, man erfuhr einfach nicht so leicht die Grundlagen zur Kamelienpflege. Das hat sich ja heute sehr geändert, und dank vieler spezialisierter Foren sind wir nun auf diesem Gebiet sicherer und mutiger geworden. Das haben wir wirklich den vielen Kamelienanhängern zu verdanken, die sich sehr grosszügig mit ihren Erfahrungen austauschten.
Und es geht weiter! :D :D

Viele Grüsse
Daphne
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