Seite 2 von 2
Re: Korrekte Pflanzung und Kultur der Kalmia-Kalmie
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 13:23
von Karl-Heinz Dr. Hübers
Jetzt geht es weiter.
Re: Korrekte Pflanzung und Kultur der Kalmia-Kalmie
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 14:13
von Tetje
Re: Korrekte Pflanzung und Kultur der Kalmia-Kalmie
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 15:39
von Karl-Heinz Dr. Hübers
Wie bei vielen anderen Anpflanzungen so sind auch bei Kalmien (Berglorbeer, Lorbeerrose) einige grundsätzliche Überlegungen anzustellen.
1. In Deutschland können Kalmien im Schatten, im Halbschatten sowie auch vollsonnig stehen.
Volle Sonne ist jedoch für Süddeutschland weniger geeignet.
Allgemein gilt, dass im Schatten die Pflanze die schönsten Blätter entwickelt, etwas weniger kräftig
blüht (was aber nicht so sehr ins Gesicht fällt) und dafür etwas stärker wächst. Halbschatten ist der beste
Kompromiss.
2. Sehr nasser Boden, noch schlimmer Staunässe, ist tödlich.
3. Viel Kunstdünger kann sehr schnell tödlich sein, Kalmien vertragen Salze sehr schlecht.
4. Verpflanzungen sind nicht gut für das Wurzelsystem, es kann dann schon mal leicht Ausfälle geben. Das
Aussehen der Pflanze kann für 2-3 Jahre beeinträchtigt sein.
5. Wenn die Pflanze einmal gut eingewachsen ist, etwa nach 3 Jahren, verträgt sie viel mehr Trockenheit als
z. B. Rhododendron.
6. Die Farbpalette eigentlich aller Sorten ist gut kombinierbar mit vielen anderen Anpflanzungen. Es gibt
keine schreienden Farben.
7. Ausgeprägte Winterhärte, damit sind sie für Vorpflanzungen gut geeignet.
8. Wenn Kalmien zu stark verkahlt sind und unansehnlich wirken, kann man sie bedenkenlos bis wenige cm
oberhalb des Boden zurückschneiden, ohne dass auch nur ein Blatt übrig bleibt. Auch wenn das Holz älter
als 20 Jahre ist. Es gibt einen gewaltig buschigen Neuaustrieb.
9. Wer Zeit, Platz und Geld hat, kann mit Berglorbeer eine wunderschöne Hecke und einen noch
beeindruckenderen Gang anlegen, der sich leicht beschneiden lässt. Aber Geduld ist gefragt.
10. Die zentrale Bedeutung des Bodens:
Wie alle Erikazeen brauchen auch Kalmien einen sauren Boden, ähnlich wie bei Rhododendron.
Auch weniger saure Böden werden angenommen.
Bei stark kalkhaltigen Böden ist ein Bodenaustausch vorzunehmen oder ein Hochbeet anzulegen.
Lehmböden oder anderweitig verdichtete Böden sind aufzulockern mit Sand, Rindenmulch von
Nadelbäumen und falls möglich auch mit Kompost unter Beigabe von Torf. Der Boden muss locker sein
und bleiben, damit die Wurzeln genügend Luft (Sauerstoff) bekommen. Essentiell wichtig.
Ein Pflanzloch muss nicht sehr tief ausgehoben werden, da es sich hier im Wesentlichen um Flachwurzler
handelt. 40 cm ist ein recht guter Wert, die tiefer gelegen Erde auflockern. Bei größeren Pflanzen
sollte entsprechend großzügiger vorgegangen werden.
Der Durchmesser des Pflanzloches sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Pflanzballen.
Nie, aber auch wirklich nie darf nach dem Einwässern der Pflanze diese noch festgetreten werden.
Nie. Das würde den Boden wieder verdichten.
Noch manche Punkte könnten erörtert werden. Vielleicht ergeben sich jetzt aber Fragen, womit
weitere Überlegungen diskutiert werden können.
Nofrio
Re: Korrekte Pflanzung und Kultur der Kalmia-Kalmie
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 17:54
von Tetje
Das nenne ich eine Antwort 'Par Excellence',was anderes habe ich auch nicht erwartet.
Die Idee mit der Hecke finde ich persönlich genial.
Endlich kann ich meine schöne K. 'Ewa' fachgerecht pflanzen und mich täglich an ihr erfreuen.
Sollen die Kalmien nach der Pflanzung, je nach Jahreszeit, gegossen werden?
Re: Korrekte Pflanzung und Kultur der Kalmia-Kalmie
Verfasst: Sa 5. Jan 2013, 18:01
von Karl-Heinz Dr. Hübers
Momentan macht das der Regen, der schöne Nieselregen.
Wenn es nicht gerade wochenlang knalltrocken bliebe, wäre eine Wässerung eher schädlich.
Im Sommer auch dann eher vorsichtiges Wässern, der Boden sollte nicht permanent nass bleiben.
Nofrio