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Fungizid bei Kamelienstecklingen?

Verfasst: Sa 17. Nov 2018, 17:42
von Christianf
Hallo,

hat jemand Erfahrung mit der Verwendung von Fungiziden bei Kamelienstecklingen? Ich habe mein Stecklinge zu wenig gelüftet und nun hat sich an einigen Stecklingen Schimmel gezeigt. Nachdem ich die betroffenen aussortiert habe, würde ich die übrigen gerne zur Sicherheit mit einen Fungizid besprühen, um sicher zu gehen. Im Gartencenter haben sie mir Aliette Plus empfohlen.

Nach der Lektüre des Beiblattes frage ich aber lieber nach, ob jemand Erfahrunge damit hat. Bei Erica und Calluna z.B. soll Aliette Plus die Wurzelbildung behindern, ansonsten soll es nicht bei Planzen verwendet werden, die empfindlich auf eine starke Absenkung des pH-Wert des Subtrats reagieren.

Oder was würdet ihr machen?

Re: Fungizid bei Kamelienstecklingen?

Verfasst: So 18. Nov 2018, 09:17
von Hiodoshi
Hallo Christian,
eigene Erfahrungen mit solchen Mitteln habe ich nicht.
Da es Kamelien ja lieber sauer mögen, sollte der ph absenkende Effekt aber kein Problem sein.

Gelesen habe ich, das man Stecklinge, allerdings im Vorfeld, mit Weidenwasser behandeln kann/soll.
Möglicherweise wirkt die enthaltende Salicylsäure desinfizierend (und daher fäulnis hemmend). Ich kann mir gut vorstellen, das man mit Weidenwasser auch die Stecklinge besprühen kann. :?

Re: Fungizid bei Kamelienstecklingen?

Verfasst: So 18. Nov 2018, 10:28
von Christianf
Hallo Hiodoshi,

von Weidenwasser habe ich auch schon gelesen. Das soll aber wohl eher das Bewurzelungshormon ersetzen.

Ich bin jetzt halt etwas unsicher, was das größere Risiko darstellt. Nichts tun oder mit Fungizid besprühen ...

Re: Fungizid bei Kamelienstecklingen?

Verfasst: So 18. Nov 2018, 12:07
von Martin
Hallo zusammen, hallo Christian,

Aliette (Nachfolger jetzt Alitis) ist schon eine gute Wahl. Noch ein bisschen besser geeignet wäre ein Profiprodukt zusätzlich mit dem Wirkstoff Propamocarb bsw. Prxxxxur. Dazu benötigst du aber wahrscheinlich den nötige Sachkundeachweis (SKN) im Scheckkartenformat. ;)

Re: Fungizid bei Kamelienstecklingen?

Verfasst: So 18. Nov 2018, 12:35
von Tetje
Hallo zusammen, hallo Christian,

wenn man wertvolle oder seltene Stecklinge erhalten hat, will man alles richtig machen, damit der Steckling nicht verloren geht. ;)

In den ersten Jahren habe ich noch mit diesen Mitteln gearbeitet, heute lasse ich über einen längeren Zeitraum die Schnittstelle trocknen (je nach Gattung, mal mehr oder weniger). Verwende keimfreie Erde und warte mit der "Gespannten Luft" zunächst 24 Std. ab.

Der Verlust ist deutlich zurückgegangen, ich konnte für mich mit den Fungiziden keine Verbesserung feststellen.
Das sind meine Erfahrungen mit verschiedenen Gattungen und deren Sorten (Stecklinge).

Ton hat hier große Erfahrung mit der Gattung.....

Re: Fungizid bei Kamelienstecklingen?

Verfasst: So 18. Nov 2018, 12:45
von Hanninkj †
Hallo Tetje,

ich habe sehr viel Erfahrungen mit Stecklinge, Clematis, Camellia, (sub) tropische Pflanzen u.s.w.
Wichtig ist das es nicht feuchtig ist und Temperatur ca. 25 Grad ist.
Auch viel neue Luft geben, min. Jede zwei Tage.
Ich gebrauche nie Fungizid!
Sauber arbeiten ist sehr wichtig!

Ton

Re: Fungizid bei Kamelienstecklingen?

Verfasst: So 18. Nov 2018, 13:11
von Tetje
Hanninkj hat geschrieben:.........
Sauber arbeiten ist sehr wichtig!.....
Hallo Ton,

das sehe ich auch so ;) . Die Hygiene und Sauberkeit ist das "A und O".
Deswegen verwende ich z.B. nur noch Reißer, "Schnittlinge" noch ganz selten. :)

Re: Fungizid bei Kamelienstecklingen?

Verfasst: So 18. Nov 2018, 15:04
von Hiodoshi
Hallo Christian,
ich gehe mal davon aus, dass du möglichst sauber gearbeitet hast. Trotzdem ist irgend etwas kontaminiert gewesen.
Ich denke, so etwas kann passieren (selbst in Krankenhäusern!)

An deiner Stelle würde ich die betroffenen Pflanzen separieren (hast du ja schon getan) und diese mit Fungizid besprühen. Bei dem (gesunden) Rest würde ich abwarten, gut beobachten und wie von Ton beschrieben, regelmäßig lüften.

Re: Fungizid bei Kamelienstecklingen?

Verfasst: So 18. Nov 2018, 20:44
von Christianf
Hallo Hiodoshi,

ich denke das Problem liegt darin, dass auch bei sauberstem Arbeiten die Oberflächen der Stecklinge nicht keimfrei, sondern mit einer Vielzahl von Mikroben besiedelt sind. Wenn die dann günstige Bedingungen vorfinden, etwa bei ungenügender Lüftung, breiten sich die natürlich aus. Andererseits benötigen die Stecklinge gespannte Luft, da sie keine andere Möglichkeit haben, sich mit Feuchtigkeit zu versorgen. Immer eine Gratwanderung also ...