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Frostresistenzen bei Hostas

Verfasst: Sa 11. Apr 2020, 18:33
von Martin
Hallo zusammen,

es muss ein sogenanntes Frostschutzgen bei Hostas geben. Die grünblättrigen Pflanzen im Vordergrund zeigten keine Anzeichen von Frostschäden. Während die grau bereiften Sämlinge aus der gleichen Kreuzung dahinter vom Nachtfrost stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Alle Sämlinge trieben etwa zur gleichen Zeit aus.

Re: Frostresistenzen bei Hostas

Verfasst: So 12. Apr 2020, 02:58
von Rudi
Hoi Martin,

hast du eine Vermutung warum das so ist und wie wird der Schutz ausgelöst?

Re: Frostresistenzen bei Hostas

Verfasst: So 12. Apr 2020, 09:18
von Martin
Hallo zusammen, hallo Rudi,

vermutlich handelt es sich um eine Anhäufung von Zuckerstoffen, welches eine Frostschutzwirkung für die austreibende Hosta bedeutet. Schaut man sich die dicken Austriebe , die gerade aus der Erde spriessen genauer an, so findet man Triebe unterschiedlichster Färbung. Vor allem Triebe mit rötlicher Färbung scheinen hier einen Vorteil zu besitzen. Diese vorhandenen roten Farbstoffe (Anthozyane) in den Austrieben verbinden die Forscher häufig mit einer gewissen Frosttoleranz. Viele Efeuarten bsw. wie Hedera helix 'Nigra' oder 'Purpurea' welche im Winter eine rötliche Färbung bekommen besitzen z. B. eine ausgezeichnete Winterhärte. Bei Hostas scheint dies ebenso zu sein. Die Austriebe der grünen Sämlinge waren ebenfalls rötlich.

Re: Frostresistenzen bei Hostas

Verfasst: So 12. Apr 2020, 09:48
von Tetje
Hallo Martin,

sind da Funkien mit in den Linien, deren Vorfahren aus kälteren Regionen vom Naturstandort abstammen und gibt es Funkien die Frost vertragen?

Re: Frostresistenzen bei Hostas

Verfasst: So 12. Apr 2020, 19:25
von Martin
Hallo zusammen, hallo Tetje,

in dieser Kreuzung sind Hosta sieboldiana, Hosta 'Tardiflora' und Hosta longipes enthalten. Die einzig mir bekannte Art wäre H. longipes die ein sehr weites Areal (über 800 Meilen !) besiedelt und wahrscheinlich daher am besten klimatisch angepasst ist. Um die 20 Formen existieren von ihr. Im Gegensatz dazu gibt es Arten wie Hosta plantaginea aus China, die Wärme bedürftiger sind. Eine kalte Nacht mit Spätfrösten ist vor allem für diese Hosta sehr fatal.

Re: Frostresistenzen bei Hostas

Verfasst: Mo 13. Apr 2020, 00:15
von Hortum Meum
Martin hat geschrieben:Hallo zusammen, hallo Rudi,

vermutlich handelt es sich um eine Anhäufung von Zuckerstoffen, welches eine Frostschutzwirkung für die austreibende Hosta bedeutet. Schaut man sich die dicken Austriebe , die gerade aus der Erde spriessen genauer an, so findet man Triebe unterschiedlichster Färbung. Vor allem Triebe mit rötlicher Färbung scheinen hier einen Vorteil zu besitzen. Diese vorhandenen roten Farbstoffe (Anthozyane) in den Austrieben verbinden die Forscher häufig mit einer gewissen Frosttoleranz. Viele Efeuarten bsw. wie Hedera helix 'Nigra' oder 'Purpurea' welche im Winter eine rötliche Färbung bekommen besitzen z. B. eine ausgezeichnete Winterhärte. Bei Hostas scheint dies ebenso zu sein. Die Austriebe der grünen Sämlinge waren ebenfalls rötlich.

Hallo Martin,

wieder einmal sehr interessant und hilfreich. Danke dir!

Re: Frostresistenzen bei Hostas

Verfasst: Mo 13. Apr 2020, 13:41
von Tetje
Hallo Martin,

mich würde es generell interessieren ob es Arten am Naturstandort (z.B. Japan) gibt, die in den kälteren
Regionen im Norden von Japan wachsen.

Und wieweit sie in der Züchtungsarbeit mit Funkien eine Rolle gespielt haben?

Re: Frostresistenzen bei Hostas

Verfasst: Mo 13. Apr 2020, 14:06
von Martin
Hallo Tetje,

ich habe mich noch nicht genau erkundigt, welche Arten in kälteren Regionen Japans wachsen. Werde dies aber in absehbarer Zeit erkunden. Sobald ich Näheres in Erfahrung bringe, werde ich darüber berichten. ;)

Re: Frostresistenzen bei Hostas

Verfasst: Mo 13. Apr 2020, 19:18
von Martin
Hallo Tetje, hallo zusammen,

die einzig recherchierte Hosta-Art, die kälteren Temperaturen ausgesetzt zu sein scheint ist Hosta longipes var. longipes. Sie wächst noch nördlich auf Honshu. Obwohl es im Sommer auf der Insel dort sehr heiss ist so sinken die Temperaturen im Winter auf der kühlen Nordspitze deutlich unter dem Gefrierpunkt. Die japanischen Alpen auf dieser Insel gehören zu den schneereichsten Regionen der Welt. Sicherlich ist die Schneedecke ein guter Winterschutz für diese Hosta. Jedoch scheint diese Art die best angepassteste Art der Gattung zu sein. Nicht umsonst hat diese Hosta von allen Arten das größte Verbreitungsgebiet.