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Ein naturnaher Garten

Verfasst: So 27. Apr 2025, 11:29
von Isabel

Warum nur macht das Streben nach einem „Naturgarten“ so glücklich? Die Frage stelle ich mir oft.

Ein naturnaher Garten bietet vielfältige Lebensräume und versteckte Ecken mit teils heimischen Pflanzen, in denen sich auch Tiere wohlfühlen.

Er ist immer in Bewegung und verändert sein Aussehen, auch wenn sich im Laufe der Jahre gewisse Regelmäßigkeiten ergeben.
Ständig sind neue Details zu erkennen: Sprießendes Blattgrün im zeitigen Frühjahr, üppigere Farben und Formen im Sommer, die Blattfärbung im Herbst.
Blüten in wechselnden Farben, reifende Beeren oder Früchte, die nach Saison variieren.

Nach dem Vorbild der Natur wirkt alles ein wenig verwildert, gerade so als hätten die Pflanzen ihr Beet selbst ausgesucht und sich dort angesiedelt.

Wildstauden in Hülle und Fülle, eine große Blumenwiese, die sich im Lauf der Zeit zu einer Staudenwiese entwickelt hat.
Wasserbecken, Sprudelsteine, Brunnen, Zinkgießkannen, das halbierte Weinfass, in dem Wasser plätschert.
Niedrige, urige Mäuerchen, damit Tiere Unterschlupf finden und in deren Ritzen der Storchschnabel blüht.

Aufgeschichtete Holzscheite, die eine natürliche Mauer bilden und mit Efeu bewachsen sind.
Gestapelte Äste vom Obstbaumschnitt, die den wenig schönen Zaun in der Ecke kaschieren und dafür sorgen, dass der Hund nicht flüchten kann.


In vielen Bereichen sind dicke Äste drapiert oder auch Holzstämme zum darauf Sitzen und Klettern unseres Kätzchens (an der Leine).
Verwitterte Stein- oder Korbträge mit überhängenden Gewächsen sind unauffällige Blickpunkte, die mit der Umgebung verschmelzen.

Jede Anlage mit einheimischen, Beeren tragenden Bäumen oder Sträuchern sichert Vögel, Insekten und anderen Wildtieren Unterschlupf und Nahrung.

Auch ein Teich zieht unterschiedlichste Tierarten an, zumal Wasserpflanzen an flachen Ufern ideale Wachstumsbedingungen vorfinden, um sich auszubreiten.

Verwilderten Zwiebelblumen, Gewürzstauden, Apothekerpflanzen wie Arnika oder Kamille, duftige Waldreben an Zäunen gespannt oder auch am Stamm der Obstbäume, wo sie hochklettern können, wilde Heckenrosen schaffen eine Atmosphäre, die wenig Platz lässt für gezwungene, auffällige Farben und Formen.

Wie zufällig entstehen bestechend schlichte Arrangements durch das Gewährenlassen von Akeleien, Fingerhüten und Waldmeister, der inzwischen große Areale bedeckt.
In Kombination mit einjährigen Sommerblumen und vorgezogenen Dahlien entsteht so das Bild eines naturnahen Gartens, wobei die freie Natur als Inspirationsquelle dient.

Und somit auch Garant für jede Menge „Glück“.


Isabel

Re: Ein naturnaher Garten

Verfasst: Mo 28. Apr 2025, 08:26
von LaoLu
Hallo Isabel,

ich stimme Dir voll zu und bin auch für einen möglichst naturnahen Garten. So gibt es bei mir keine Wege und rechteckige Rabatten. Aber ! Ich denke die dirigierende Hand des Gartenbesitzers ist bei aller Naturnähe unbedingt erforderlich. Sonst ist es bald eine undurchdringliche Wildnis, in der sich zwar allerhand Getier, aber kein Mensch wohl fühlt. Eine besondere Erfahrung habe ich mit einer geplanten Wildblumenecke gemacht. Das erste Jahr wunderbar. Bunte Blüten und jede Menge Insekten verschiedener Arten. Aber in der Samenmischung waren nicht nur einjährige Pflanzen sondern auch perenierende. Letztere hatten natürlich im Frühjahr einen großen Vorteil und unterdrückten die Einjährigen, welche sich natürlich auch ausgesäät hatten, vollständig. Im Zweiten Jahr war es eine unansehnliche Wildnis und ich mußt zur Rodehacke greifen.
ich wünsche Dir weiterhin viel Glück in Deinem Naturparadies und würde mich über weitere Beiträge zu diesem Thema freuen.

Re: Ein naturnaher Garten

Verfasst: Mo 28. Apr 2025, 09:37
von Isabel
Guten Morgen Uwe,

ich danke dir für deine Eindrücke und Erfahrungen. :--D
Ja, ich muss schon gestehen, ich strebe leider nach Perfektion und verbringe arg viel Zeit im Garten.
Ich mag es so gerne, wenn es natürlich aussieht, aber "gepflegt"... ;)

Genau, das mit der Wildblumenwiese war hier auch so. Ich bin dann bald dazu übergegangen, die Wiese zu impfen,... also Störendes mit der kleinen Handschaufel auszugraben... und dafür geeignete Stauden nach und nach einzusetzen. Das mit Samen hat hier überhaupt nicht mehr funktioniert.
Derzeit überwiegen die vielen Schlüsselblumen und Wiesensalbei.

Dir einen schönen Tag,
Isabel :)

Re: Ein naturnaher Garten

Verfasst: Mo 28. Apr 2025, 22:11
von LaoLu
Ja Isabel,

das mit dem Einsetzen geeigneter Pflanzen ist naheliegend und ich wundere mich, daß ich nicht selbst darauf gekommen bin. Jetzt mache ich erst mal aus meiner verunglückten Wildblumenecke eine normale Wiese und werde dann wohl so wie Du vorgehen.

Re: Ein naturnaher Garten

Verfasst: Di 29. Apr 2025, 10:15
von Isabel
Hallo Uwe,

kann ich nur empfehlen. So kannst du dir in Ruhe durch Recherchen deine Lieblingspflanzen raussuchen... ich habe auch Wiesenstorchschnabel, später dann die Bergminzen und was sich halt so eignet. Das muss auch nicht sofort geschehen, sondern einfach nach und nach.

Liebe Grüße
Isabel

Re: Ein naturnaher Garten

Verfasst: Sa 31. Mai 2025, 20:06
von Martin
Hallo zusammen,

ich favorisiere ebenfalls den naturnahen Garten. Und das kommt gut bei den Gartenbesuchern an. Keine gefüllten Rosen, eher Kleinstrauchrosen wie Rosa 'Mozart'. Kein Buchsbaum, keine Lorbeerkirschen, die sämtliche Krankheiten bekommen von Echtem bis Falschem Mehltau, Dickmaulrüßler und Co. Von jeher haben mich Wildstauden fasziniert, die züchterisch wenig bis gar nicht vom Gärtner domestiziert wurden.

Von links nach rechts: Waldgeißbart (Aruncus), Akelei (Aquilegia), Islandmohn (Papaver), und ganz rechts noch grün Drüsiges Springkraut (Impatiens).
Gezahnter Steinbrech (Saxifraga), Storchschnabel (Geranium), im Hintergrund Rotschleierfarn (Dryopteris).
Totholz in Form von morschen Stubben oder Ästen liegt überall verstreut. Schnecken werden von Spitzmäusen
gefressen und stellen kein Problem dar.

Re: Ein naturnaher Garten

Verfasst: So 1. Jun 2025, 12:00
von Isabel
Martin hat geschrieben: Sa 31. Mai 2025, 20:06 Hallo zusammen,

ich favorisiere ebenfalls den naturnahen Garten. Und das kommt gut bei den Gartenbesuchern an.
Guten Morgen Martin,

"Gartenbesucher", ich nehme an, du hast "rund um die Uhr" einen "offenen Garten", bei dem (tierische) Gartenbesucher immer willkommen sind. :)

LG Isabel

Re: Ein naturnaher Garten

Verfasst: Mi 4. Jun 2025, 16:41
von LaoLu
Hallo,

hier mal eine Naturnahe Ecke in meinem Garten. Nach dem pflanzenfreundlichen Wetter der letzten Tage wächst und blüht alles. Auf dem Bild ist botanisch nichts besonderes, aber die Farben harmonieren nach meinem Geschmack recht gut.

Re: Ein naturnaher Garten

Verfasst: Do 5. Jun 2025, 09:08
von Isabel
Guten Morgen Uwe,

die Pflanzen scheinen sich am Zaun sehr wohl zu fühlen. Sieht wunderbar aus. :)

Isabel

Re: Ein naturnaher Garten

Verfasst: So 8. Jun 2025, 13:18
von Martin
Hallo Uwe,

rosa und blau geht immer. Aber auch die Blätter vom Wilden Wein harmonisieren gut mit den anderen Blüten. ;)