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Marie Eich - kleiner Wallfahrtsort bei München

Verfasst: So 12. Okt 2025, 16:29
von Isabel

Jetzt im Frühherbst ist es oft neblig trüb und die Sonne lässt sich nur erahnen, da sie durch die tiefliegende Wolkenschicht nicht dringen kann.
Weiter in Richtung Süden sieht man allerdings goldene Flecken am Himmel auftauchen.

Warum nicht aufbrechen und ein wenig dem dusteren Wetter entfliehen?
Vielleicht sogar entschleunigt in ein „Seelengärtlein“ fahren, nachdem der eigene, recht große Garten fürs Erste gerichtet ist?


Maria Eich ist ein Wallfahrtort mitten im Eichenwald bei Planegg im Süden und vor den Toren Münchens.
Fahrradwege, Wanderrouten und gute Spaziermöglichkeiten führen vorbei.

Damals – vor einigen Jahren - stand die kleine Kapelle noch ein wenig verloren alleine auf weiter Flur, inmitten in einer Lichtung.

Heute ist die barocke Gnadenkappelle kaum wiederzuerkennen, eingebettet zwischen moderner Wallfahrtskirche, Freitaltar, Kloster und dem kleinen Wallfahrtsladen.

Zur Geschichte:
Ein alter Eichenbaum ist die Keimzelle von Maria Eich – und eine kleine Marienfigur, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts in ein Astloch gestellt worden ist.

Seit 1953 leben und arbeiten Augustiner in Maria Eich und betreuen den Wallfahrtsort.
2021 bis 2023 wurde der Altbau umfassend saniert.

Heute ist daraus ein moderner, nachhaltiger Gebäudekomplex entstanden, der klösterliche Lebensform und moderne Anforderungen an einen Wallfahrtsort verbindet.
Hier findet man Stille und Gastfreundschaft, Innerlichkeit und Transparenz Lichtspiel und schattige Orte.


Gerade an heißen Sommertagen kann man sich auf eine der vielen Holzbänke setzen und die Ruhe auf sich wirken lassen.
Im Seelengärtchen, umgeben von mächtigen Hainbuchen und Eichen.

Das Schattenspiel beobachten, nur das Zwitschern der Vögel vernehmen, vermischt mit dem leisen Rauschen der Eichenblätter, sanft vom Wind bewegt. Sonnenstrahlen suchen sich gezielt einen Weg durch das dichte Geäst.

Wer den Wald östlich der Kapelle betritt, sieht gleich die Besonderheit.
Keine eintönige Forstkultur wie üblich, sondern eine fast urwaldartige Vielfalt mit Hainbuchen und vor allem uralten, knorrigen Eichen.


Hier ist die Vergangenheit noch präsent.
Teils absterbende, vereinzelt auch tote (durch Drähte gesicherte), bis zu 300 Jahre alte Eichen zeugen von einer historischen Wald-Weide-Nutzung.
Sie sind auch Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, in einer Fülle, wie man sie heute kaum noch findet.
In Baumhöhlen ziehen Spechte, Dohlen, Käuze und Fledermäuse ihre Nachkommen auf.
Im lichten Baumunterwuchs brütet der scheue Waldlaubsänger. Unzählige Insektenarten und eine große Zahl an Pilzen finden an Rinde, Holz, Blättern und Früchten Lebensräume und Fortpflanzungsstätten.
Im und am alten Holz der Bäume des Klosterwaldes leben hunderte Käferarten. Manche sind kleiner wie ein Stecknadelkopf. Andere bis zu vier cm groß.

Nur wenn Altbäume und Totholz kontinuierlich in großer Anzahl vorhanden sind, kann die Lebensgemeinschaft mit ihren seltenen Arten erhalten werden.
Aus Artenschutzgründen wird der Wald sich selbst überlassen. Es gibt somit keine Waldaufsicht.


Wesentliche Ziele sind Förderung der Stiel-Eiche, Zulassen des maximalen Baumalters mit natürlicher Zerfallphase und Erhöhung des stehenden und liegenden Totholzanteils.

Eichen zeigen im Übrigen eine gute Regenerationsfähigkeit nach Trockenperioden und eine schnelle Anpassung an veränderte Umweltbedingungen.
(Quellen: [External Link Removed for Guests]
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Isabel