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Öfterblühende Rambler

Verfasst: Sa 19. Jan 2013, 11:37
von Bips
Da öfterblühende Rambler nicht so hoch werden wie ihre einmalblühenden Schwestern und Brüder sind sie auch für den kleineren Garten geeignet. Man braucht auch nicht unbedingt hohe Bäume in die sie hineinwachsen können. Es reicht oft schon ein Pfahl (ähnlich wie in Rosarien), ein stabiles Spalier oder eine Pergola aus. Bei mir wächst die Ghislaine de Feligonde am Spalier zur Grenze des Nachbars. Durch entsprechenden Schnitt halte ich sie eher als Strauchrose. Die Blüten blühen farbintensiv auf und verblassen zu einem lichten Cremegelb, so präsentiert sich dieser Rambler nicht in nur einer Farbe.
Weil sie mir so gut gefällt habe ich letztes Jahr noch die Christine Helene in den Garten geholt. Hat sie jemand von euch und kann mir etwas über sie erzählen?

Re: Öfterblühende Rambler

Verfasst: Sa 19. Jan 2013, 11:40
von Bips
Ein weiterer öfterblühender Rambler der als Container in 2011 bei mir einzog ist die Guirlande d'Amour.
Er steht bei mir an einem Rosenbogen, davor noch die Rose de Resht. Mir gefällt der farbliche Kontrast der beiden und auch die unterscheidliche Blütengröße und -füllung. Rose de Resht gefüllt und groß, Guirlande d'Amour nur leicht gefüllt und klein.

Re: Öfterblühende Rambler

Verfasst: Sa 19. Jan 2013, 21:39
von Raphaela
Oha, du bist aber mutig, die Guirlande d´Amour so dicht neben die Rose de Resht zu setzen ;-)

Meine erste Guirlande d´Amour hatte ich vor vielen Jahren in den Niederlanden bestellt (hier gab es sie noch nicht) und schon nach einem Jahr bemerkt, daß sie für den Standplatz viiiiel zu groß wurde. Beim Umpflanzen hatte ich dann ZWEI gleich große, gut bewurzelte Pflanzen in der Hand (Multifloras bewurzeln sehr schnell). Eine habe ich umgesetzt, die zweite verschenkt.
Das umgesetzte Exemplar wuchs dann innerhalb der nächsten beiden Jahre je 5 m weit in zwei verschiedene Richtungen an einer Pergola entlang und ca. 3m in die Höhe. Bis zum vorletzten Winter mußte ich sehr viel daran schneiden (natürlich nur im Frühjahr und Sommer ;-)), um es davon abzuhalten, alle Nachbarpflanzen zu ersticken. Dann fror es heftig zurück, ist inzwischen aber wieder ca. 2 x 2 m breit und hoch.

Das zweite Exemplar kam aus einem Privatgarten in den l´âge bleu Rosenpark und mußte für den Transport stark zurückgeschnitten werden. Wie auch alle anderen Multifloras (im Multifloa-Beet) darf es einen gewissen Größen-Rahmen nicht überschreiten (sonst könnten dort nur drei, vier statt ca. 35, 40 Multifloras wachsen ;-)). Daher wurde es gleich an einer Moniereisenstange aufgebunden. Zwischen Frühling und Sommer sind mehrere Schnitt- und Aufbindedurchgänge nötig, um es auf ca. 3 m Höhe und 2 bis 2,5 m Durchmesser zu halten. Das gelingt auch nur mittels "Korsettierung" durch dicken Draht (der einmal rundum festgezogen und dann an der Eisenstange befestigt wird). Wie bei vielen anderen Rosen gab es auch bei GdA nach dem letzten Winter mittelstarke Frostschäden. Im Laufe der Saison hat sie die vorherigen Maße aber wieder erreicht.

Was mich an dieser Sorte stört, ist ihr Blühverlauf: Die großen Rispen verblühen von unten nach oben, man kann also unschön Verblühtes nicht rausschneiden ohne die darüberliegenden Blüten und Knospen mit zu entfernen. Den oft gerühmten Duft nimmt meine (sonst sehr empfindliche Nase) nur leicht wahr. Dazu kommt der typische, breitbuschige Multiflora-Wuchs, der sie m. E. nicht für die Pflanzung an einen Bogen prädestiniert. - Ansonsten ist sie eine sehr gesunde, robuste und für eine Öfterblühende gut frostharte, starkwüchsige Sorte, die während der Saison fast nie ohne Blüten ist. Alles in allem empfehle ich sie gerne als wenig spektakuläre, aber extrem wüchsige und blühfreudige "Mittel-" oder "Hintergrundrose".

Christine Helene ist auch eine Multiflora-Hybride mit ähnlichen Wuchseigenschaften: Wer sie aufbinden möchte, sollte das von Anfang an und sehr konsequent tun. Ansonsten wächst sie als Riesen-Strauch mindestens genauso stark in die Breite wie in die Höhe. Sie ist noch wesentlich frosthärter als Guirlande d´Amour (hatte nach dem letzten Winter nur minimale Schäden) und obwohl oft als "einmalblühend" in Katalogen geführt, blüht sie fast genauso kontinuierlich.
Besonders schön ist ihr früher Laubaustrieb: Das mittelgrüne, gesunde Laub erscheint schon lange vor dem anderer Rosen und vermittelt an einer sonst noch kahlen Pergola dann schon einen sommerlichen Eindruck :-)
Die Blüten haben den leichten, süßen Multiflora-Duft, der in der Umgebung meist spürbarer ist als an den Blüten selbst (das ist es, was man "verströmend" nennt). Sie blühen in einem schwefligen Gelbton auf und verblassen zu Cremeweiß. Innerhalb einer Rispe mit gelben Knospen und fast weißen Blüten ergibt das einen schönen Effekt.
Das Exemplar im l´âge bleu Rosenpark wurde im Frühling 2009 (als eine Spende vom Rosenhof Schultheis :-)) gepflanzt und ist (am Rambler-Laubengang) inzwischen (mit Schnitt, Aufbinden und "Korsettierung") ca. 3m breit und 4,5 m hoch.

Re: Öfterblühende Rambler

Verfasst: Sa 19. Jan 2013, 22:47
von Bips
Ich habe mir die Guirlande d'Amour aufgrund einer Empfehlung einer bekannten Rosenschule an den Bogen gesetzt. Dort wird sie sogar explizit als geeignet dafür beschrieben mit einer Höhe von 2-3m. Ich weiß schon, diese Angaben sind immer sehr relativ. Es hängt von so vielen Faktoren ab wie hoch und breit eine Rose schlussendlich wird. Guirlande d'Amour steht hier im zweiten Jahr. Sie hat durch den eisigen Februar was auf die Mütze bekommen und musste zurückgeschnitten werden. Der Austrieb war anfangs gelblich ist dann aber grün geworden. Wie sie verblüht ist könnte ich jetzt gar nicht mehr sagen, da muss ich mal drauf achten dieses Jahr. Die verblühten Rispen habe ich jedenfalls zurückgeschnitten und sie hat zu einem weiteren Blühschub ausgeholt.
Ja, sie steht recht eng auf der Rose de Resht. Aber viele meiner Rosen stehen eng aufeinander. Wenn es nicht mehr passt dann nehme ich die Schere zu Hilfe oder den Spaten. Bei meinen Rosen probiere ich aus sie per Schnitt kleiner zu halten als sie eigentlich werden können. Ich kann mich so schwer beschränken, es gibt so viele schöne Rosen und der Garten ist so klein.....*seufz*
Christine Helene möchte ich an einem Pfahl ziehen und werde sie von Anfang an aufbinden und leiten. Ich habe sie im Nov. 2011 wurzelnackt gepflanzt und sie macht noch nicht viel her. Aber das was du mir über sie erzählt hast klingt doch vielversprechend - danke dir!

Re: Öfterblühende Rambler

Verfasst: So 20. Jan 2013, 00:26
von Raphaela
Da nich für ;-)
Und das Problem mit den vielen Rosenwünschen im Verhältnis zur verfügbaren Gartenfläche kenne ich SEHR GUT: In meinem früheren (im Frühling weitgehend aufzulösenden) Hausgarten hatte ich ca. 500 Rosen auf etwa derselben Anzahl m2. Nach dem Motto: Pflanzabstände - Was ist das? :-X ;-)

Aber ein kleinerer Garten hat durchaus auch Vorteile: Du bist dicht dran, kannst auch zwischendurch schnell mal das eine oder andere erledigen, beobachtest Entwicklungen kontinuierlich und kannst daher auch RECHTZEITIG Maßnahmen ergreifen, wenn z. B. Pflanzen ihre Nachbarn zu ersticken drohen. - Das geht in einem großen Garten oder Park, wo man nur alle paar Wochen den entsprechenden Bereich wieder sieht und bearbeiten kann, alles nicht...
Von daher kann ich viele der schönen, hier gezeigten Pflanzkombinationen nicht nachpflanzen oder zulassen: Bis ich wieder an der entsprechenden Rosen-Stauden oder Rosen-Strauch-Kobination vorbeikomme, ist das Unglück nämlich schon passiert und die Rose vom entsprechenden Begleiter erstickt oder schwer geschädigt. - Von daher habt ihr für kleinere Gärten ganz andere Möglichkeiten und Freiheiten als ich mit den anstrengenden 8000 m2. - So muß man das auch mal sehen :-)
Ganz abgesehen davon, daß je kleiner ein Garten ist, desto größer auch die Herausforderung: Große Flächen halbwegs wirkungsvoll zu bepflanzen ist viiiiel einfacher, als auf kleineren mit Gefühl und Geschick das Optimum zu arrangieren. Da ich beides kenne, dürft ihr mir das ruhig glauben.

Zurück zu Multifloras am Rosenbogen: Eine Rambler-Expertin meinte mal zu mir, sie würde diese Rosenklasse prinzipiell nicht an Bögen pflanzen, da sie dafür zu unelegant wüchsen...Zuerst hat mich diese Aussage ein bißchen geschockt. Bei genauerem Nachdenken mußte ich ihr aber recht geben: Sie wachsen wirklich viel buschiger und dichter als andere einmalblühende Kletterrosen. Starker Rückschnitt verstärkt die Erscheinungsform eher noch, denn unterhalb der Schnittstellen verzweigensie sie sich gleich wieder und bilden NOCH MEHR Nebentriebe...Es bleibt immer aufwändig, solche "Pummel"-Rosen im für Rosenbogen erwünschten (und benötigten) schlanken Format zu halten...

Was die Rosenschulen betrifft, die nach wie vor Multifloras für Bögen empfehlen, muß man wissen, daß dahinter keine Böswilligkeit steckt sondern eher Unwissenheit: Viele haben keine eigenen Schaugärten mit eingewachsenen Alt-Pflanzen. Sie sehen die verkauften Sorten vielleicht in Sangerhausen (wo man nur zwei, drei Triebe pro Pflanze stehen/wachsen läßt, weil sonst der Platz nicht für alle Kletterrosen reichen würde) und/oder als Jungpflanzen auf dem Feld oder im Container. Wie sich solche Babies unter günstigen Bedingungen entwickeln können, wissen viele also gar nicht...Und wie in anderen Bereichen (leider) auch üblich, schreibt der eine vom anderen ab und Praxiserfahrungen werden seltener weitergegeben als "Legenden".

Re: Öfterblühende Rambler

Verfasst: So 20. Jan 2013, 09:24
von Bips
Böswilligkeit unterstelle ich den Rosenschulen beileibe auch nicht nur sehr schade finde ich, dass viele eben nicht aufgrund eigener Erfahrung Ratschläge weitergeben sondern "unreflektiert" abschreiben. Das erinnert mich doch sehr an meine Bücher über Kräuter und Heilpflanzen. Da ist es immer sehr wertvoll zu wissen wer ein "Abschreiber" und wer aufgrund eigener Beobachtungen, Experimente und Erfahrungen Ratschläge weitergibt. Da gebe ich dir absolut Recht Raphaela. :D

Was die buschigen Pummel-Multifloras angeht, um die durch Schnitt schmaler zu halten schneide ich Triebe bodeneben raus. So vermeide ich das Verzweigen kurz unterhalb der Schnittstelle und fördere dadurch nicht auch noch deren natürlichen Wuchs in die Breite. Wieviele Basistriebe ich stehen lasse entscheide ich dann nach dem jeweiligen Standort und Platzangebot. Alles was aus der Reihe tanzt oder nicht passt wird herausgenommen. Altes Holz schneide ich ebenfalls im Frühjahr immer ganz heraus und schaffe dadurch lieber Platz für neue blühwillige Triebe. Aber das funktioniert eben nur bei einer begrenzten Anzahl von Rosen und nicht auf 8000m²und einem "Ein-Frau-Projekt".
Wie schön mal eine Rosengärtnerin kennen zu lernen die mit beidem ihre Erfahrungen hat. Immer wenn ich mir wieder ein paar Quadratmeter mehr wünsche, werde ich mich damit trösten auf der kleinen Fläche Dinge ausprobieren zu können, die auf größeren Grundstücken wegen dem zu intensiven Pflegeaufwand auf Dauer nicht funktionieren würden. So habe ich das noch gar nicht gesehen.

Schade dass du deinen Hausgarten auflösen musst, kann mir gut vorstellen das ist nicht einfach für dich. Aber neben den 8000m² Rosenpark auch noch einen Garten zu betreuen würde über jedermanns Kräfte gehen. Ich wünsche dir jedenfalls und davon viel - GESUNDHEIT - und eine Menge fleißiger Helferlein damit dein großartiges Projekt weiterhin Bestand hat. :D

Re: Öfterblühende Rambler

Verfasst: So 20. Jan 2013, 13:26
von Raphaela
Danke schön! :-) Das kann ich wirklich gut brauchen...

Deine Pummel-Rosen-Bändigungs-Methode entspricht der in Sangerhausen: Dort werden, je nach Wüchsigkeit der Kletterrose, ja auch nur zwei bis vier oder fünf Triebe stehen gelassen und dann um einen Holzstamm herumgewickelt. - Sehr gute Methode, um viele Kletterrosen auf vergleichsweise wenig Platz zeigen zu können :-)
Für den l´âge bleu Rosenpark aber auch nicht praktikabel, denn relativ personalintensiv: Man muß die Rosen ja jedes Frühjahr komplett neu aufbinden und braucht bei größerer Anzahl auch eine größere Anzahl von Helfern.
Das mit dem Rausschneiden alter Triebe versuche ich (u. a.) bei den freistehenden, nur an einer Eisenstange befestigten Multifloras zwar auch, vermeide dabei aber das komplette Losbinden.
Dadurch ist es immer eine sehr stachlige, blutige und zeitraubende Arbeit, die abgeschnittenen Triebe aus dem eng zusammengebundenen Gewirr "rauszuheddern". Wenn die dicken "Korsettierungs"-Drähte komplett gelöst werden, braucht es sehr viel Kraft, die Rest-Rose anschließend wieder zusammen zu schnüren und ist alleine auch deshalb anstrengend, weil man ja (mit dem Gesicht eng in den Stacheln)einmal ganz drum herum greifen muß um die Drahtenden "blind" zusammenzubringen.
Mehr als unbedingt nötig (Totholz) zu entfernen ist auch deshalb ungünstig, weil jeder abgeschnittene Trieb an Ort und Stelle kleingeschnitten werden muß, um auf der Schubkarre abtransportiert werden zu können (Überstehendes bleibt hängen und reißt große Teile vom Rest wieder mit runter). Die vollen Schubkarren müssen dann quer über´s Gelände geschoben werden und dann alles in kleineren Partien oben auf den Haufen geworfen...Letztes Jahr hatte ich ca. 10 bis 12 m2 Gesamt-Schnittholz (das in drei Partien abgefahren werden mußte). - Das motiviert nicht grade dazu, noch mehr und eigentlich gesundes Holz zu entfernen. - Auch das sind wochenlange, unangenehme Arbeiten, die einem in kleineren Gärten erspart bleiben :-)

Re: Öfterblühende Rambler

Verfasst: So 20. Jan 2013, 14:17
von Bips
Nach deiner Beschreibung hört sich das wirklich nach einer sehr unangenehmen und blutig-stacheligen Angelegenheit an. Da hat man ja nicht nur Schrammen an Armen und Händen sondern auch gleich noch im Gesicht. :( Für sowas wär ne Ritterrüstung gut.... :D

Du kannst doch auf so einen reichen Erfahrungsschatz mit Rosen zurückgreifen Raphaela, welche öfterblühenden und speziell für kleinere Gärten mit weniger Platz geeignete öfterblühende Rambler könntest du denn empfehlen?

Re: Öfterblühende Rambler

Verfasst: So 20. Jan 2013, 18:05
von Raphaela
Stimmt: Die Arbeiten an den Kletterrosen gehören nicht zu meinen liebsten ;-) - Dann lieber pro Tag (wenn es ein "guter" ist) 50 m Kanten absoden...

Selbst habe ich sie zwar nicht, aber schon viel Gutes über Frosthärte und Blühfreudigkeit einiger Wänninger_Neuzüchtungen wie Kirsch Rose oder Unschuld u. a. gelesen.

Für wärmere Lagen (hier war sie nach dem letzten Winter - allerdings an exponierter Stelle in exponiertem Gelände - relativ stark zurückgefroren) eignet sich Trésor de Thorigny sehr gut. Zwar auch eine (Fund-) Multiflora (aus Frankreich) aber mit eleganterem, schmalerem Wuchs als viele Verwandte. Blüht zuverlässig öfter, duftet und blüht in meiner Lieblingsfarbe "Engelsblut": Die Knospen sind zartrosa überhaucht, die kleinen bis mittelgroßen, gefüllten und in Büscheln erscheinenden Blüten dann silbrig rosa-weiß. Sie schafft in drei Jahren etwa 2 bis 2,5 m und ist traumhaft schön :-) Soweit ich weiß, kann man bei Martin Weingart veredelte Pflanzen davon bekommen. Bei O_Planten gibt es wurzelechte Exemplare.

Im l´âge bleu Rosenpark sehr bewährt (den letzten Winter mit nur leichten Schäden überstanden) hat sich Donaunymphe, eine neuere Züchtung von Jürgen Weihrauch. Sie schafft aufgebunden über 2m innerhalb von 2 Jahren und hat ein sehr schönes Farbspiel von leuchtend lilarosa Knospen bis zu matt-lavendelrosa Blüten im selben Büschel und ist ein Dauerblüher. Was sie von Mini-Ramblern ähnlichen Farbspiels unterscheidet ist der für die relativ kleinen,locker gefüllten Blüten starke Duft. Er ist nicht nur Multiflora-typisch süßlich, sondern hat dazu eine intensiv-würzige, orientalisch anmutende Weihrauch-Note (wie echte Moschatas sie besitzen). - Man kann sie aufgebunden relativ schmal halten, unaufgebunden wird sie ein buschiger Strauch.

Mit einer Möglichkeit zum Klettern (einer Stange, einem Bogen oder an einer Wand) tun das übrigens auch viele andere Rosen, die sonst strauchig wachsen...Im Hausgarten steht z. B. eine Marie Jeanne seit Jahren an einem kleinen, selbstgebauten Bogen (und bleibt da auch). Seafoam eignet sich ebenfalls sehr gut, ebenso viele andere sogenannte "Bodendecker"-Sorten (wer mal in so einem Beet mit "bodendeckenden" Rosen Unkraut gerupft hat, weiß, daß diese Bezeichnung - höflich gesagt - sehr euphemistisch ist ;-)).
- Prinzipiell kann man auch eine The Fairy an einer Wand oder einem Bogen aufbinden (ich kannte mal jemanden, der das erfolgreich praktiziert hat), es dauert nur ein bißchen länger.

Eigentlich eignen sich fast alle Strauchrosen auch als Kletterrosen (außer sehr dicht und kurztriebig wachsenden Sorten)...
Es kommt immer auch auf die Situation an. Für relativ enge Durchgänge an Plätzen mit lichtem Schatten empfehle ich z. B. gerne einmalblühende, stachellose Sorten wie Chloris oder Mme Legaras de St. Germain (beide mehr Noisette- als Alba Hybriden, beide frosthart und relativ schattenverträglich). Wo etwas mehr Platz ist (oder mehr Zeit zum Schneiden), die Bedingungen sonst aber ähnlich sind auch die ebenfalls stachellose Mme Plantier (auch eine Noisette Hybride), die breiter wächst als die Vorgenannten...
Duften tun alle drei (Mme Legras am intensivsten - nach Zitrone :-)) und Duft finde ich für einen Standort, der oft frequentiert wird (wie z. B. an einem Rosenbogen und/oder anderen Durchgang) immer ein wichtiges Kriterium.

Die meisten Bengal Hybrden eignen sich wegen ihrer langen, recht biegsamen Triebe hervorragend als (meist aber etwas größere) Kletterrosen, Beispiele wären u. a. Frédéric II de Prusse, Ombrée Parfaite oder Tour de Malakoff.
Unter den Remontant Rosen findet man ebenfalls viele, geeignete Kandidaten (z. B. Souvenir du Docteur Jamain), bei den Großsträuchern unter den Bourbonen sowieso.
Sogar einige der steiftriebigeren Portlands lassen sich - vorausgesetzt es gibt im unteren Bereich genug Platz - bis zu einer gewissen Höhe aufbinden: Jacques Cartier in meinem Hausgarten bis etwa 3,5 m Höhe. Alles, was darüber hinaus geht, bricht mangels Zeit zum Anbinden dann meist im Sturm ab, sonst könnte er sicher noch mehr Meter schaffen.

Ein sehr guter, kleinerer Rambler ist z. B. auch Stanwell Perpetual, schaffte hier in einem Holunder und an anderer Stelle in einer Konifere 4,5 bis 5 m Höhe.

Re: Öfterblühende Rambler

Verfasst: So 20. Jan 2013, 18:20
von Tetje
Bips hat geschrieben:Böswilligkeit unterstelle ich den Rosenschulen beileibe auch nicht nur sehr schade finde ich, dass viele eben nicht aufgrund eigener Erfahrung Ratschläge weitergeben sondern "unreflektiert" abschreiben. Das erinnert mich doch sehr an meine Bücher über Kräuter und Heilpflanzen. Da ist es immer sehr wertvoll zu wissen wer ein "Abschreiber" und wer aufgrund eigener Beobachtungen, Experimente und Erfahrungen Ratschläge weitergibt. Da gebe ich dir absolut Recht Raphaela. :D
Ich habe im letzten Jahr eine Unmenge an Pflanzenbüchern gelesen und kann das nur bestätigen was du geschrieben hast.

Von welchen Büchern sprichst du hier? Jetzt machst du mich aber neugierig, zu mal wir Pelargonia z.Zt. davon überzeugen wollen, endlich ein Buch zu schreiben und du offensichtlich über Erfahrungen berichten könntest.
http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/topic2660.html

Der Admin möchte mit das OT verzeihen..... 8-)