Stimmt: Die Arbeiten an den Kletterrosen gehören nicht zu meinen liebsten

- Dann lieber pro Tag (wenn es ein "guter" ist) 50 m Kanten absoden...
Selbst habe ich sie zwar nicht, aber schon viel Gutes über Frosthärte und Blühfreudigkeit einiger Wänninger_Neuzüchtungen wie Kirsch Rose oder Unschuld u. a. gelesen.
Für wärmere Lagen (hier war sie nach dem letzten Winter - allerdings an exponierter Stelle in exponiertem Gelände - relativ stark zurückgefroren) eignet sich Trésor de Thorigny sehr gut. Zwar auch eine (Fund-) Multiflora (aus Frankreich) aber mit eleganterem, schmalerem Wuchs als viele Verwandte. Blüht zuverlässig öfter, duftet und blüht in meiner Lieblingsfarbe "Engelsblut": Die Knospen sind zartrosa überhaucht, die kleinen bis mittelgroßen, gefüllten und in Büscheln erscheinenden Blüten dann silbrig rosa-weiß. Sie schafft in drei Jahren etwa 2 bis 2,5 m und ist traumhaft schön

Soweit ich weiß, kann man bei Martin Weingart veredelte Pflanzen davon bekommen. Bei O_Planten gibt es wurzelechte Exemplare.
Im l´âge bleu Rosenpark sehr bewährt (den letzten Winter mit nur leichten Schäden überstanden) hat sich Donaunymphe, eine neuere Züchtung von Jürgen Weihrauch. Sie schafft aufgebunden über 2m innerhalb von 2 Jahren und hat ein sehr schönes Farbspiel von leuchtend lilarosa Knospen bis zu matt-lavendelrosa Blüten im selben Büschel und ist ein Dauerblüher. Was sie von Mini-Ramblern ähnlichen Farbspiels unterscheidet ist der für die relativ kleinen,locker gefüllten Blüten starke Duft. Er ist nicht nur Multiflora-typisch süßlich, sondern hat dazu eine intensiv-würzige, orientalisch anmutende Weihrauch-Note (wie echte Moschatas sie besitzen). - Man kann sie aufgebunden relativ schmal halten, unaufgebunden wird sie ein buschiger Strauch.
Mit einer Möglichkeit zum Klettern (einer Stange, einem Bogen oder an einer Wand) tun das übrigens auch viele andere Rosen, die sonst strauchig wachsen...Im Hausgarten steht z. B. eine Marie Jeanne seit Jahren an einem kleinen, selbstgebauten Bogen (und bleibt da auch). Seafoam eignet sich ebenfalls sehr gut, ebenso viele andere sogenannte "Bodendecker"-Sorten (wer mal in so einem Beet mit "bodendeckenden" Rosen Unkraut gerupft hat, weiß, daß diese Bezeichnung - höflich gesagt - sehr euphemistisch ist

).
- Prinzipiell kann man auch eine The Fairy an einer Wand oder einem Bogen aufbinden (ich kannte mal jemanden, der das erfolgreich praktiziert hat), es dauert nur ein bißchen länger.
Eigentlich eignen sich fast alle Strauchrosen auch als Kletterrosen (außer sehr dicht und kurztriebig wachsenden Sorten)...
Es kommt immer auch auf die Situation an. Für relativ enge Durchgänge an Plätzen mit lichtem Schatten empfehle ich z. B. gerne einmalblühende, stachellose Sorten wie Chloris oder Mme Legaras de St. Germain (beide mehr Noisette- als Alba Hybriden, beide frosthart und relativ schattenverträglich). Wo etwas mehr Platz ist (oder mehr Zeit zum Schneiden), die Bedingungen sonst aber ähnlich sind auch die ebenfalls stachellose Mme Plantier (auch eine Noisette Hybride), die breiter wächst als die Vorgenannten...
Duften tun alle drei (Mme Legras am intensivsten - nach Zitrone

) und Duft finde ich für einen Standort, der oft frequentiert wird (wie z. B. an einem Rosenbogen und/oder anderen Durchgang) immer ein wichtiges Kriterium.
Die meisten Bengal Hybrden eignen sich wegen ihrer langen, recht biegsamen Triebe hervorragend als (meist aber etwas größere) Kletterrosen, Beispiele wären u. a. Frédéric II de Prusse, Ombrée Parfaite oder Tour de Malakoff.
Unter den Remontant Rosen findet man ebenfalls viele, geeignete Kandidaten (z. B. Souvenir du Docteur Jamain), bei den Großsträuchern unter den Bourbonen sowieso.
Sogar einige der steiftriebigeren Portlands lassen sich - vorausgesetzt es gibt im unteren Bereich genug Platz - bis zu einer gewissen Höhe aufbinden: Jacques Cartier in meinem Hausgarten bis etwa 3,5 m Höhe. Alles, was darüber hinaus geht, bricht mangels Zeit zum Anbinden dann meist im Sturm ab, sonst könnte er sicher noch mehr Meter schaffen.
Ein sehr guter, kleinerer Rambler ist z. B. auch Stanwell Perpetual, schaffte hier in einem Holunder und an anderer Stelle in einer Konifere 4,5 bis 5 m Höhe.