Tetje hat geschrieben:
Soweit mir bekannt, brauche ich kein hartes Wasser und viele Pflanzen vertragen das auch nicht, es reicht destiliertes Wasser. Hier sollte der von dir angesprochene Ionenaustauscher in einer gebrauchsfertigen Dosierung vorliegen. Die Beigabe der vorschriftgemäßen Nährstoffe beachtet werden und "fast" jede Pflanze gedeiht in dieser Hydrokultur vorzüglich.
Da muss ich dir (als ehemalige Chemielehrerin) widersprechen. Es gibt
zwei Systeme, um Hydrokulturpflanzen zu ernähren:
1. Ionenaustauscher (z.B. Lewatit HD 50): Wie der Name schon sagt, werden die Nährstoffe ausgetauscht und zwar gegen Ionen, die sich im zugefügten Wasser befinden. Wenn sich im zugefügten Wasser nichts befindet, kann nichts ausgetauscht werden, also benötigt man Wasser, in dem sich freie Ionen befinden. Das ist Leitungswasser. Es werden keine weiteren Nährstoffe zugegeben, denn die gelangen ja im Austausch in die Kulturflüssigkeit. Außerdem enthält der Ionenaustauscher auch Säurepuffer, so dass sich der richtige pH-Wert automatisch einstellt. Wenn du zu einem Ionenaustauscher destilliertes Wasser gibst, können keine Ionen ausgetauscht werden, du hast einen pH-Wert von 7 (das ist dest. Wasser) und sonst nichts, die Pflanze verhungert.
Diese Methode hat den Vorteil, dass der Gehalt an Dünger unabhängig von der Wassermenge ist; wenn die Kulturen trocken fallen, können die Wurzeln nicht verätzen, denn der Ionenaustauscher funktioniert in beide Richtungen.
2. Nährlösung: Hier werden Düngesalze in dest. Wasser aufgelöst. Mit dieser Lösung werden die Hydrokultur-Pflanzen versorgt. Im Gegensatz zum Ionenaustauscherverfahren muss der Wasserstand immer ausreichend hoch sein, weil beim Verdunsten von Wasser die Konzentration von Düngesalzen zunimmt und schlimmstenfalls die Wurzeln verätzt.
Tetje hat geschrieben:
Von Regenwasser möchte ich durch die Luftverschmutzung generell abraten.
Welche Luftverschmutzung meinst du? Die Hauptverschmutzung heutzutage sind Stickoxide und die liefern sogar noch Stickstoffdünger. Für Pflanzen in Erdkultur verwende ich fast das ganze Jahr über Regenwasser, nur wenn ich wg. Frost keins mehr habe, gibt es entkalktes Leitungswasser (Brita-System).
Tetje hat geschrieben:
Für die Verwendung von unbehandeltem Leitungswasser:
Kalkempfindliche Zimmerpflanzen und Warmhauspflanzen leiden bereits bei 5-6 °DH. Andere Zimmerpflanzen vertragen allenfalls noch 9-10° DH, auch wenn manche Fachleute hier anderer Ansicht sind.
Die Wasserhärte sagt gar nichts, das ist nur
ein möglicher Anzeiger für den Kalk- und Magnesiumgehalt. Außerdem enthält Leitungswasser noch viele Spurenelemente von Eisen bis Selen - das muss man nicht alles künstlich zugeben.
Maßgeblich ist der pH-Wert des Wassers. Zitrus z.B. bekommen massiven Kalkmangel, wenn sie mit entkalktem Wasser gegossen werden (sie wachsen ursprünglich auf Kalkstein). Da hilft ein Trick: Dem Leitungs-Gießwasser ein paar Spritzer Zitronensaft zugeben. Dadurch wird der pH-Wert gesenkt, Kalk und Magnesium bleiben aber gelöst und pflanzenverfügbar drin.
Gruß
Irisfreundin
P.S. Übrigens habe ich mir gerade Mignon-Dalien-Samen bestellt; das werde ich ausprobieren!