Seite 1 von 1

Züchtung mit der Hosta 'Praying Hands' möglich

Verfasst: So 16. Nov 2014, 10:56
von Tetje
Ursprungsthema:
http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/ ... tml#p49337
__________________________________________________________________________________________
Guten Morgen zusammen,

anbei der Link zum Buchstabe T, danach auf der linken Seite die Sorte aussuchen:
[External Link Removed for Guests]

Eine sehr gute Züchtung sollte ihre Eigenschaften immer vererben, der seriöse Züchter achtet auf solche wichtigen Kriterien. Früher wurden diese Sorten nach jahrelangen Testphasen von seriösen Züchtern gnadenlos aussortiert. Sollte diese Sorte diese eingerollten Blätter nicht weitervererben, hätte sie niemals diese Auszeichnung gewinnen dürfen. Wie bereits mehrfach geschrieben, sieht man in den englischsprachigen Ländern gerne über solche wichtigen Dinge hinweg.

Wer wählt solche Sorten aus und stehen sie auf Versuchsfeldern eurer Gesellschaften?

Re: Hosta 'Praying Hands'

Verfasst: So 16. Nov 2014, 14:23
von Gerd D.
Hallo Tetje,
ich bin ja nur ein kleiner Hobbygärtner und habe mit Pflanzenzucht nicht viel am Hut, aber ich denke die "Hostazucht" ist wohl nicht ganz so einfach.

Hier ein Zitat aus dem Online-Lexikon:
"Hosta sind genetisch instabil. So kann es vorkommen, dass eine Hosta einen Austrieb bildet, der eine andere Panaschierung (Blattmusterung) als die Mutterpflanze zeigt. Solche Triebe nennt man Sports. Wenn solche Triebe dann eigene Wurzeln gebildet haben, können sie von der Mutterpflanze getrennt und als selbständige "Neue Hosta" kultiviert werden. Ca. 40 % aller neuen Hosta-Sorten sind Sports bekannter und registrierter Namenssorten."

Ein Beispiel:
'One Iota Supreme', 2011, genau so soll sie aussehen. ...zwei Jahre später, eine Wundertüte von Sports Bei anderen 'One Iota' Besitzern erscheint sie jedes Jahr gleich, bei meiner ist das nicht so, die geht zurück bis auf 'Blue Mouse Ears'. Da machst Du nichts!

...und da Du zweimal die "seriösen Züchter" erwähnst. Ich denke die einschlägigen Hostazüchter arbeiten schon seriös, solange die Pflanzen mitspielen.

Re: Hosta 'Praying Hands'

Verfasst: So 16. Nov 2014, 16:35
von Tetje
Hallo zusammen,

der Admin möge mir das OT verzeihen und auch der Gerd D.

Wikixxxxx ist keine seriöse und zuverlässige Quelle, wieder so eine Sache aus Amerika die keiner braucht,
aber mittlerweile zitieren alle aus diesem fragwürdigen und fehlerhaften Online-Lexikon. Die Beiträge stellen oft einzelne Personen ein und keiner prüft das, das kann so nicht funktionieren.

"Hostas sind genetisch instabil", da hast du und das Online Lexikon in der Tat den Nagel auf dem Kopf getroffen. Die Instabilität tritt dann auf wenn jede kleinste Veränderung bei euch Hostafreunden als Neuigkeit angepriesen wird und in den Umlauf geht. Genetisch sind diese Pflanzen gleich, taugen aber nicht für die Zucht. Diese Instabilität ist aber fast in allen Zuchtlinien(Arten und deren Hybriden) vorhanden. Durch die planlose *Biene Maja Geschichte* wird das noch weiter gefördert. Meistens fällt euch diese Instabilität erst auf, wenn besondere Merkmale nicht vererbt werden.

Was glaubst du warum ich seit Jahren für eine Umkehr in der Zucht plädiere. Bei euch Hostafreunden ist es offensichtlich zu spät und die Dahlienfreunde laufen gerade ins offene Messer.

Ich würde mich freuen, wenn ein Züchter aus euren Reihen schreibt, es reicht, ich verwende nur noch stabile Funkien-Hostas für die Zucht. Alle anderen wandern auf dem Kompost, nur das wird kein Sammler machen.

Übrigens, finde ich die gezeigte Funkie-Hosta überaus interessant und der wirklich klug gewählte Sortenname hat zu dem weltweiten Erfolg maßgeblich beigetragen.

Re: Hosta 'Praying Hands'

Verfasst: So 16. Nov 2014, 18:09
von Gerd D.
Hhmmmm, na gut der Faden ist eh schon OT, also....

Das WiYYYYYYYY nicht der Weisheit letzter Schluß ist, ist mir auch klar. Aber eine interessante Info Quelle ist es allemal. Man muß nur ausreichend filtern!
Aber es verteufeln weil es aus den USA oder "nichtdeutschsprachigen" Raum kommt, kann es auch nicht sein. Nicht alles was ausschließlich in deutsch diskutiert und aufgeschrieben wird ist richtig.
So ein Thema hier im Forum zu diskutieren würde aber zu keinem vernünftigen Ergebniss führen, sowas geht besser "live" bei einem guten Tropfen. Vielleicht ergibt sich mal die Gelegenheit?

Übrigens hat die "GDS" Abt. Hosta das gleiche Zitat eingestellt, nur mal so zur Info.

Die Hostafreunde und Hostazüchter wirst Du nicht mehr bremsen können, da ist der Zug abgefahren. Die einfarbigen Arten verlieren an Interesse, gefragt sind Sports die können nicht bunter/extremer sein!
Und jeder springt auf den Zug auf, ich als alter "Kleinehostasammler" auch. Da kommt wieder der kleine Hobbygärtner durch, ich liebe diese bunten Hosta und wenn mal die eine oder andere Sorte instabil ist, so what!

Aber gut, über diese Themen lässt sich trefflich streiten, vielleicht kann der Admin die Fäden etwas entwirren.
Die 'Praying Hands' hat es verdient solo behandelt zu werden!

Re: Züchtung mit der Hosta 'Praying Hands' möglich

Verfasst: So 16. Nov 2014, 19:28
von Martin
Hallo zusammen,

die Sorte 'Praying Hands' ist zur Zucht nicht geeignet. Sie erscheint auch nicht in der Literatur als hierfür geeignet, soviel mir wenigstens bekannt ist. Sie ist und bleibt eine Liebhaberpflanze, deren Herkunft nicht eindeutig geklärt ist. Dem interessierten Hosta-Freund, der sich ernsthaft mit Züchtung beschäftigt, werde ich aber im Unterforum eine Liste zur Kreuzung geeigneter Hostas vorstellen. ;)

Re: Züchtung mit der Hosta 'Praying Hands' möglich

Verfasst: So 16. Nov 2014, 21:53
von Tetje
Hallo Gerd,

du hast mich völlig falsch verstanden, mir liegt es fern alles zu verteufeln, das ist nicht meine
Lebenseinstellung. Da ich beruflich weltweit unterwegs gewesen bin, weiß ich wovon ich schreibe.
Die Mentalität in den englischsprachigen Ländern ist viel lockerer und sie sehen die Dinge oft mit
anderen Augen.

Alles was aus Deutschland kommt ist mit Sicherheit nicht gut und so etwas würde ich niemals äußern.
Ich sehe überall die Vor- und Nachteile und versuche für mich das Beste daraus zu machen oder zu sehen.

Auch werde und möchte ich mich mit niemanden streiten, mich interessiert das Thema, der Gedankenaustausch und die andere Sichtweise. ;)
Das Leben ist viel zu kurz und schön, deshalb finde ich die Idee mit dem guten Tropfen löblich.

Natürlich gönne ich jedem Sammler und Züchter aus der Welt der Hostas seine Freude mit den Pflanzen und das er seiner Leidenschaft nachgehen kann.

Nur sollte auch die offene und respektvolle Diskussion geführt werden, wozu ist letztendlich ein Forum da. ;)

Re: Züchtung mit der Hosta 'Praying Hands' möglich

Verfasst: Mo 17. Nov 2014, 19:49
von Totaleclipse
Lieber Tetje,
zu Deinen Ausführungen möchte ich ein paar generelle Gedanken loswerden. Jeder, der ernsthaft Hosta züchten will, muss sich darüber im Klaren sein, dass dies keine Sache „eben so mal nebenbei“ ist. Viel Zeit und auch finanzieller Aufwand sind erforderlich.
Der ernsthafte Züchter überlegt, was er denn züchten will – gleich, auf welchem Gebiet, ob Hühnerrasse oder Liliensorte. Es muss also ein Züchtungsziel geben. Der Züchter kann dies nur mit wertvollem Ausgangsmaterial tun, andere Startversuche dürften in Bezug auf das Zielerreichen scheitern. Alle Zwischenschritte, die dem Ziel nahekommen, sind sehr genau zu untersuchen, nämlich zu verwerfen oder beizubehalten und zu verfeinern.
Hostazüchter tun dies alles. Sie unterscheiden sich durch herausragende Ergebnisse von den Kreuzungsversuchen, die jedermann machen kann. Lassen wir die Bienen gleich mit ins Boot: eine sehr gute neue Sorte zu erkennen ist die eigentliche Aufgabe, an der jeder Züchter arbeitet. Ob Biene oder er selbst ist dabei eigentlich nur zweitrangig. Die meisten Pflanzen werden nach kurzer Zeit (schon beim 2.oder 3. Blatt nach dem Keimen) weggeworfen, anderen geschieht dies nach ein paar Jahren, wenn sich die erwarteten Eigenschaften doch nicht einstellen. Das geschulte Auge und das umfassende Wissen, was auf dem Markt ist (und war) sind die ausschlaggebenden Voraussetzungen, ob eine Hosta bleibt oder kompostiert wird. Ein gutes Beispiel sind die z.Zt. sehr gefragten Sammlersorten der sog. gestreakten Hosta. Es gibt zwischenzeitlich viele Sorten, aber richtig gute nur von ein paar Züchtern, die sich folgerichtig auch sonst nur mit Supersorten auf den Markt wagen. Die Entdecker von den „Sports“ möchte ich dabei mit einbeziehen. Hosta sind so variabel, dass ca. 60% der neuen Sorten Sports sind. Danny van Eechaute aus Belgien gehört zu den Züchtern, die ein sehr gutes Empfinden für Neuheiten haben, Jeroen Linnemann aus Holland gehört in den Kreis der jüngeren sehr erfolgreichen Züchter, Olga Petryszyn aus den USA zu den außerordentlich kritischen Züchterinnen der ganz großen Sorten. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen nach Schwerpunktzucht oder speziellen Sorten, die fest mit einem Namen verbunden sind.
Was verlangt der Markt? Immer wieder neue Sorten – wie auch bei den Automodellen – und sei es nur die Änderung der Höhe des Blinkers oder der Dachfarbe…
Die Vermehrer von Hosta lassen ohne weiteres alte bewährte Sorten ein paar Jahre ruhen, um sie dann wieder als „Neu“ in den Katalog mit aufzunehmen. Das ist legitim, denn die alten Sorten sind ja nach wie vor „Klasse“, denken wir an H.‘Betsy King‘, H.‘Devon Green‘ u.a.m.
Tja, viel Text und Inhalt. – Tipp für uns als einfache Hostafans: selbst probieren, was geht, sich überraschen lassen – so schöne Ergebnisse, wie Martin sie vorgestellt hat, können sich doch sehen lassen und stehen nicht hinter anderen Zuchtergebnissen zurück. Wer mehr möchte, sollte dann wissen, dass Sorten wie H.‘Dorothy Benedict‘ pro Pflanze € 200 kosten, und langsames Wachstum wird dann gleich mitgekauft. Schneller geht’s mit F2-/F3-Hybriden, die aber gern ab € 35 und ggfs. deutlich mehr kosten können.
Das Thema wird uns wohl so schnell nicht loslassen.
LG
totaleclipse

Re: Züchtung mit der Hosta 'Praying Hands' möglich

Verfasst: Do 20. Nov 2014, 17:36
von Tetje
Hallo zusammen,

Züchtung kostet viel Wissen, Zeit und Platz und jeder Züchter sollte wissen was er da tut. Noch einmal, ernsthafte Züchter überlassen nichts dem Zufall, deshalb sollte man auf die *Biene Maja Methode* verzichten.

So sollte es sein, bitte anklicken:
http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/ ... tml#p49507