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Re: Kulturfehler und Blütenschaft

Verfasst: Sa 11. Mai 2013, 13:48
von Gast
Die Versteigerung wurde bereits entfernt. Ich habe mich gerade durch mein Postarchiv gewühlt. Der Händler heißt Salzberg. Die Überschrift hieß
Clivia "Pillnitz" Caudex Sukkulente
was ich ziemlich sonderbar fand. Von dem Händler hatte ich auch noch eine eventuelle Clivia x cyrthantiflorus. Die muß ich auch mal noch fotografieren und separat einstellen, da hatte ich Tetje auf seiner Homepage schon mal angeschrieben, weil ich die etwas ungewöhnlich finde.

Aber wegen dieser Pflanze jetzt, hat die nun gelitten durch die steckengebliebene Blüte? Kann man das jetzt schon beurteilen?

Re: Kulturfehler und Blütenschaft

Verfasst: Sa 11. Mai 2013, 14:41
von Tetje
Ivonne, Fotos können hier sehr hilfreich sein. ;)

Ein Klivienschaft mit Dolde bei der von mir gezeigten panaschierten Klivie steckengeblieben ist, kann nicht mehr zum Weiterwuchs animiert werden.

Simpel ausgedrückt, der Schaft hängt fest.

Hier hilft auch kein Standortwechsel in einem wärmeren Raum, im Gegenteil, die Klivie sollte zunächst an dem Platz stehen bleiben. Das Gießen sollte vermieden werden, auch nicht die Pflanze absprühen, hier können sich an den langsam absterbenden und eingequetschten Knospen Schadpilze bilden. Dieser Pilz frißt sich unaufhörlich in den Zwiebelstamm und zerstört die Klivie von innen, eine Rettung ist nicht möglich.

Wann trifft dieses Extrem auf, hier ist immer die Ursache zu sehen und zu beheben. Zu kurze, „sitzengebliebene“ Blütenschäfte sind z.B. eine Folge mangelnder Wärme während der Blütenbildung im Nachwinter. Ein Standortwechsel und Stress können hier auch noch verantwortlich sein.

Yvonne, deine “Erste Hilfe“, war genau die richtige Maßnahme um die Pflanze zu retten.

Gast hat noch andere Gründe in verschiedenen Fällen genannt.
Zitat Gast:
„Als weiterer Grund wird häufig Wasser genannt, das durch Gießen zwischen die Blätter gelangt und dann den Blütenschaft zum Faulen bringt. Das kann ich mir eigentlich nicht als tatsächlichen Grund vorstellen, denn in der Natur werden die Pflanzen auch von oben durch den Regen bewässert.“

Elke, manchmal frage ich mich, ob das deine eigenen Erfahrungen sind, bis vor einiger Zeit kannte kein Mensch dich und deine C. minatas. Heute schreibst du so, als ob du ein "alter Hase" bist. Man merkt deutlich, dass du viel im Netz unterwegs bist und das vorgefundene Wissen geschickt mit deiner guten Bildung in Szene setzt. 8-)

Unter normalen Umständen hast du recht Elke, passiert das in der *kalten Überwinterung*, unter 10°C bzw. Ruhezeit, so kann dir unbemerkt der Zwiebelstamm wegfaulen. Diese Pflanzen sind aber häufig schon so geschwächt und die Wurzeln sind bereits abgestorben, dass das falsche Gießverhalten hier nun der Klivie den Rest gibt.

Ich habe durch verschiedene Versuche mit Clivia miniata Hybriden nachgewiesen, daß die Wärmebehandlung ins Reich der Ammenmärchen gehört.

Sollte der Schaft eine bestimmte Höhe erreicht haben, kannst du durch die Erhöhung der Lichtmenge und Wärme den weiteren Kulturverlauf von dem Blütenschaft verbessern.

Ein weiterer Grund warum der Blütenschaft steckenbleibt ist, wenn die Klivie über einen längeren Zeitraum *völlig* abgedunkelt wird oder der Überwinterungsraum über wenig und unregelmäßiges Licht verfügt.

Es gibt dubiose Verkäufer bei E…..y und diese Pillnitzer Zuchtlinie aus den Jahren 1952-1962 gab es in der Tat, der gesamte wertvolle Zucht-Bestand wurde 1963 komplett vernichtet. Es soll keine Pflanze überlebt haben….

Die Pillnitzer Klivien sind unter normalen Kulturbedingungen kultiviert worden und die ersten Linien, bzw. die besten Sämlinge haben bereits nach 3 Jahren geblüht. Das ist aber ein alter Hut, das haben schon andere Züchter wie Bornemann, Loebner oder andere Züchter in ihren früheren Aufzeichnungen erwähnt.

Ich habe schon häufiger davon gehört, dass Klivien nach 15-16 Monaten blühen sollen, eine aus Samen gewonnene Klivie wird nach diesem kurzen Zeitraum unter normalen Kulturbedingungen definitiv nicht blühen.
Es gab Zeiten da war die sogenannte `16. Mounts‘, eine C. miniata Hybride im Umlauf, diese Klivie soll bereits nach 15-16 Monaten geblüht haben. Eine unter normalen Umständen kultivierte Klivie wird das nicht schaffen. Sollte sie durch kultiviert werden, dagegen könnte so eine frühe Blüte erfolgen.

Elke hat recht, du solltest dich so schnell wie möglich für eine Gattung entscheiden, der „Roter Brenner“ ist eine gefürchtete Pilzkrankheit und damit ist nicht zu spaßen.

Yvonne, Weichhautmilben werden definitiv nicht mit den von dir genannten Mittel zur Strecke gebracht.

Re: Kulturfehler und Blütenschaft

Verfasst: Sa 11. Mai 2013, 15:56
von Gast
Na das klingt, als könnte ich erleichtert sein, wenn die erste Hilfemaßnahmen richtig waren, um sie am Leben zu halten. Auch haben sich seit dem Blühversuch vor etwa 1 Monat keine negativen Anzeichen gezeigt. :)

Wurden die Klivien der Pillnitzer Klivie nicht auch verkauft oder als Ableger weitergegeben und sei es heimlich durch den einen oder anderen Angestellten? Dann könnten irgendwo noch welche stehen ohne das es unbedingt jemand weiß. Wobei mir der Name ziemlich egal ist. Bei der Auktion habe ich den Namen Pillnitzer Clivie das erste Mal gehört. Mich erfreuen die Blüten meiner Pflanzen, nicht die Namen. Wenn sie einen haben gut, wenn sie keinen habe auch gut. :D
Ich frage mich allerdings gerade was meine Oma für eine Klivie hat und woher die ist. Und die hatte ihr Exemplar schon wo ich noch ein Kind war und da soll sie schon über 50 Jahre alt gewesen sein. Da sie Sachsen nie verlassen hat, wird die Pflanze sicher auch aus irgendeiner alten sächsichen Hand zu Hand Weitergabelinie sein.

Na das Neem, Knobi und Kaliseife meinte ich ja auch eher gegen die eventuellen Thripse, die Elke angedeutet hat, weil das auf dem einen gezeigten Blatt eventuell Frassspuren sind. Ich habe gerade auch noch Blautafeln bestellt. Gegen die ständige Spinnenmilbeneinfälle durch den Baum vor meinem Fenster, versprühe ich ja regelmäßig Neem - auch gegen die Gardinen und Fenster.
Gegen die Weichhautmilben die oft durch Amaryllis kommen, hatte ich die Raubmilben Amblyseius barkeri ausgebracht und ein systemisches Mittel gegossen.

Ich habe sogar erwägt ein paar Töpfe mit Ringelblumen und Tagetes zwischen meine Pflanzen zu stellen, um den einen oder anderen Schädling von vornherein abzuwehren. Und es soll ja noch einige Pflanzen mehr geben die abschreckend wirken.

liebe Grüße und vielen Dank für die Zeit, die Ihr Euch nehmt

Re: Kulturfehler und Blütenschaft

Verfasst: So 12. Mai 2013, 19:57
von Gast
Darf ich das hier nennen? Ich hab mit Bi58 gegossen. Ich hoffe es ist noch so wirksam wie zu DDR Zeiten. Das soll zwar gesprüht werden, steht aber auch eine Dosierung fürs gießen drinnen und für die Wohnung ist gießen einfach besser geeignet. Ich hab jeder Pflanze eine Portion zugeteilt. Da meine Pflanzen keinen Bienen und auch keinem Grundwasser begegnen, passt das schon.
Zum Glück wird man die meisten Schädlinge auch sanfter los, die chemische Keule ist mir immer unheimlich und unbehaglich. Aber mutmaßliche Weichhautmilben, noch dazu so unerreichbar wie in Rittersternen, da fahre ich zusätzlich zu den Raubmilben halt auch lieber doch noch ein schweres Geschütz auf.
Bei den Granulaten und Stäbchen stört mich, das da Dünger beigegeben ist. Gibts da überhaupt welche gegen Weichhautmilben?

Sollte man nicht ohnehin vermeiden zwischen die Blattscheiden zu gießen? Ich gieße viele meiner Pflanzen von unten in kleinen Schlückchen - auch die Klivien. Und wenn ich mit meinem Wassersprühe durch meinen Dschungel pirsche, hab ich immer die Küchenrolle bei, falls mal ein Tröpfchen ungünstig rollt.

Ich hab hier irgendwo gelesen, das Klivien 2 Blütenstände anlegen und den zweiten dann manchmal noch im Sommer bringen. Gilt das auch für diese junge Pflanze? Besteht dann auch das Risiko das er steckenbleibt, weil sie keine Ruhepause hatte? Oder würde dieser dann normal kommen?