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Re: Keimzeiten über 12 Mon. hinaus - warum???

Verfasst: Do 6. Dez 2012, 23:16
von Brigitte Stisser
Mit den Phytohormonen, zu denen auch die Gibberellinsäuren gehören -können fast alle Wachstumsvorgänge
bei Pflanzen gesteuert werden.
Da gibt es zum Keimen die Gibberelline,

I . Fürs Längenwachstum die Auxine - Auxine sind in der Fachsprache aufgrund ihrer Wirkung auch unter dem Namen Streckungshormone bekannt. Z.B. Indol 3 essigsäure + seine Derivate.

II. Dann gibt es Bewurzelungshormone - z.B Indolylessigsäure

Bewurzelungspulver enthält meistens zur Gruppe der Auxine gehörende Bewurzelungshormone:

Indol-3-essigsäure (IAA)
Indol-3-buttersäure (IBA)
1-Naphthylessigsäure (NAA)
Füllstoff ist meistens Talkum.

Diese wirksamen Bewurzelungspulver waren vor einigen Jahren in Deutschland verboten worden.
Spezialisten (?) fuhren nach Holland ( bzw. in's Ausland) um sie zu kaufen.
Heute kann man sie im Ausland (Spanien ?) über's Internet bestellen.

III. Cytokinnine Fördern seitliche Knospung

IV. Ethylen (Ethen); Blütenöffnung, Blatt- und Fruchtreifung und Abwurf

Ethen ist gasförmig und wird von allen Pflanzen produziert, z. B. zur Fruchtreifung.

Obst wird so künstlich zu vorgesehenen Zeiten zum Reifen gebracht.

Es gibt noch einiges an solchen chemischen Hilfsmitteln.
Da ich von Beruf Chemielaborantin in der chemischen Forschung war, hab ich mich immer dafür interessiert.
Wenn gewünscht, kann ich noch mehr zusammentragen.

Re: Keimzeiten über 12 Mon. hinaus - warum???

Verfasst: Fr 7. Dez 2012, 08:04
von Magnolia-Line
Na da sieht man es wieder: Gelernt ist gelernt und vergißt man nicht so schnell.
Ich finde dieses Gebiet äußerst spannend. Was biochemisch innerhalb einer Pflanze passiert und wie man die Pflanze tatsächlich beeinflussen kann...
Habe mich gestern den ganzen Tag in den Suchmaschienen getummelt und auch so Einiges herausfinden können. Einschließlich dem, dass meine Haushaltsarbeit liegen geblieben ist :oops: Es war einfach zu spannend...

Tetje hat ja schon wichtige Hinweise geben können. Wenn Du, Pelargonia auch noch mitmachst und helfen könntest, dann wäre das super. :mrgreen:

Mich läßt die Frage nicht los: Warum braucht ein Samen bis zu 90 Wochen um zu keimen.
Liegt es "nur" daran, dass der Hemmstoff Abscisinsäure in der dicken Samenschale nicht schneller durch Eluieren (Ausschwämmen durch Wasser) oder Reaktionen mit dem Sauerstoff der Luft herausgelöst werden kann? Einfach weil die Samenschale sooo dick ist, dass es seine Zeit braucht?

Wieso sind dann die Samenhüllen innerhalb der gleichen Pflanzengattung (in diesem Winter interessieren mich ja die Clematis so sehr) so sehr unterschiedlich dick dass der eine Samen innerhalb von 6 Wochen aufgehen kann, andere wiederum im Extremfalle 2,5 bis 3 Jahre brauchen????
Oder schlafen die Enzyme so sehr, dass sie erst mit Gibberellinsäuren aktiviert werden müssen um z.B. den Fettabbbau anzukurbeln um damit die Energieen freisetzen zu können?
Ich vermute, da gibt es noch mehr Hindernisse...

Ein spannendes Feld. Am besten zu beackern, wenn das Wetter draußen so "mies" ist wie im Moment.
Habe gestern, als ich im Garten an der Cl. Vienetta (Kübel) vorbei gegangen bin, sie in einem Anflug von Fürsorge einfach mal schnell in das Gartenhaus geschleppt. Heute morgen hatten wir noch -7 Grad...

Re: Keimzeiten über 12 Mon. hinaus - warum???

Verfasst: Sa 8. Dez 2012, 21:49
von Admina
Ich denke, dass das Thema mehr in den Bereich Botanik gehört
und hier sollte auch auf Wunsch, das Thema fortgesetzt werden!