Moore - als gigantisches Guthaben auf dem Klimakonto
Verfasst: Fr 20. Feb 2015, 09:33
Moore als gigantische Guthaben auf dem Klimakonto der Menschheit – um der Klimaerwärmung entgegenzuwirken….
Quelle: SZ Freitag, 20.02.2015, Wissen, Artikel von Christian Gruber
Moore können mehr Kohlendioxid speichern als jedes andere Ökosystem der Erde.
Torf ist eine Vorstufe von Kohle.
Er entsteht aus verrotteten Pflanzen, wenn ständig Wasser im Überfluss vorhanden ist.
Die Staunässe sorgt für Sauerstoffmangenl, so dass die absterbenden Pflanzen nicht vollständig abgebaut werden.
Was übrig bleibt, wird als Torf abgelagert – es enthält einen großen Teil des Kohlendioxids, das die Pflanzen im Laufe der Zeit aufgenommen haben.
Lebende Hochmoore wachsen deshalb in die Höhe, ungefähr einen Millimeter im Jahr.
Ihre weltweite Bedeutung ist immens: Moore binden Kohlendioxid.
Die Feuchtgebiete zu bewahren, sollte angesichts des Klimawandels von höchster Dinglichkeit sein.
Auch in Deutschland wurden Moore lange Zeit im großen Stil trockengelegt, um den Torf abzubauen. Heute wird ein immer größerer Teil des hierzulande verbrauchten Torfs importiert, vor allem aus dem Baltikum, während die eigenen Moore als wertvoller Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten gelten.
Das Moor ist ein ausgezeichneter Kohlendioxid-Speicher. Doch werden die Feuchtgebiete entwässert, kommt Sauerstoff an den Torf und setzt Kohlendioxid wieder frei. Oft entsteht dabei auch Lachgas, ein 210-mal so starkes Treibhausgas wie CO2.
Allerdings geben intakte Moore auch Methan ab. Es ist ebenfalls ein Treibhausgas. Für die Entstehung verantwortlich sind anaerobe Mikroorganismen, die keinen Sauerstoff brauchen, um das Pflanzenmaterial zu zerlegen.
Trotzdem ist aufs Ganze gesehen das Speichern des Kohlendioxids der wichtigste Effekt, „weil Methan mit einer Verweilzeit von 12 Jahren vergleichsweise schnell abgebaut wird. Demzufolge haben Moore eine kühlende Wirkung auf das Weltklima.“ (Prof. Dr. Hans Joosten, Universität Greifswald)
Aber es ist auch möglich, Moorflächen wiederherstellen. Es sprechen kaum wirtschaftliche Argumente dagegen. Eine Studie des Bundesamtes für Naturschutz aus 2012 ist zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Instandsetzung einigermaßen kostengünstig zu machen sei.
Darüber hinaus versuchen Wissenschaftler einen sinnvollen Ersatz für den Torf zu finden. Auch die Greifswalder Experten haben ein Konzept entwickelt.
Sie säten Triebe von abgeschnittenem Torfmoos zunächst in ausgebeuteten Mooren aus, später auf Platten, die mit Filz überzogen waren und im See schwammen. Wie sich zeigte, war es möglich, einen klima- und umweltfreundlichen Torfersatz heranzuzüchten.
Im Moment wird ein Verfahren verfeinert, um den Torfersatz im Industriellen Maßstab zu produzieren. Hierfür werden umgerüstete Maschinen benötigt, sumpfige oder bewässerte Flächen und Moos-Saatgut, das schnell wächst.
Persönliches Fazit:
Aufklärung und bewusster Umgang können immens dazu beitragen, die Moore dieser Welt zu retten!
Isabel
Quelle: SZ Freitag, 20.02.2015, Wissen, Artikel von Christian Gruber
Moore können mehr Kohlendioxid speichern als jedes andere Ökosystem der Erde.
Torf ist eine Vorstufe von Kohle.
Er entsteht aus verrotteten Pflanzen, wenn ständig Wasser im Überfluss vorhanden ist.
Die Staunässe sorgt für Sauerstoffmangenl, so dass die absterbenden Pflanzen nicht vollständig abgebaut werden.
Was übrig bleibt, wird als Torf abgelagert – es enthält einen großen Teil des Kohlendioxids, das die Pflanzen im Laufe der Zeit aufgenommen haben.
Lebende Hochmoore wachsen deshalb in die Höhe, ungefähr einen Millimeter im Jahr.
Ihre weltweite Bedeutung ist immens: Moore binden Kohlendioxid.
Die Feuchtgebiete zu bewahren, sollte angesichts des Klimawandels von höchster Dinglichkeit sein.
Auch in Deutschland wurden Moore lange Zeit im großen Stil trockengelegt, um den Torf abzubauen. Heute wird ein immer größerer Teil des hierzulande verbrauchten Torfs importiert, vor allem aus dem Baltikum, während die eigenen Moore als wertvoller Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten gelten.
Das Moor ist ein ausgezeichneter Kohlendioxid-Speicher. Doch werden die Feuchtgebiete entwässert, kommt Sauerstoff an den Torf und setzt Kohlendioxid wieder frei. Oft entsteht dabei auch Lachgas, ein 210-mal so starkes Treibhausgas wie CO2.
Allerdings geben intakte Moore auch Methan ab. Es ist ebenfalls ein Treibhausgas. Für die Entstehung verantwortlich sind anaerobe Mikroorganismen, die keinen Sauerstoff brauchen, um das Pflanzenmaterial zu zerlegen.
Trotzdem ist aufs Ganze gesehen das Speichern des Kohlendioxids der wichtigste Effekt, „weil Methan mit einer Verweilzeit von 12 Jahren vergleichsweise schnell abgebaut wird. Demzufolge haben Moore eine kühlende Wirkung auf das Weltklima.“ (Prof. Dr. Hans Joosten, Universität Greifswald)
Aber es ist auch möglich, Moorflächen wiederherstellen. Es sprechen kaum wirtschaftliche Argumente dagegen. Eine Studie des Bundesamtes für Naturschutz aus 2012 ist zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Instandsetzung einigermaßen kostengünstig zu machen sei.
Darüber hinaus versuchen Wissenschaftler einen sinnvollen Ersatz für den Torf zu finden. Auch die Greifswalder Experten haben ein Konzept entwickelt.
Sie säten Triebe von abgeschnittenem Torfmoos zunächst in ausgebeuteten Mooren aus, später auf Platten, die mit Filz überzogen waren und im See schwammen. Wie sich zeigte, war es möglich, einen klima- und umweltfreundlichen Torfersatz heranzuzüchten.
Im Moment wird ein Verfahren verfeinert, um den Torfersatz im Industriellen Maßstab zu produzieren. Hierfür werden umgerüstete Maschinen benötigt, sumpfige oder bewässerte Flächen und Moos-Saatgut, das schnell wächst.
Persönliches Fazit:
Aufklärung und bewusster Umgang können immens dazu beitragen, die Moore dieser Welt zu retten!
Isabel
