Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Re: Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Leitfaden Teil 2 - Kieferjungpflanzen - Tipps
Die Neutriebe der Kiefer bis Mitte Juli wachsen und ausreifen lassen und dabei organisch düngen. Dann aus den endständigen Astquirlen der stärksten Äste die Mitteltriebe entfernen.
An diesem Punkt überlegen ob Opferäste stehen gelassen werden sollen - also Äste die später auf jeden Fall abkommen, aber jetzt den Baum mitversorgen sollen. Diese werden im Gegensatz zur der stammnahen Feinverzweigung möglichst lang herausgezogen aus dem Baum, um zu vermeiden das der Ast den Baum beschattet. Dafür werden für 1 bis 2 Jahre an den Astquirlen nur die Mitteltrieb stehen gelassen - im Gegensatz zu den normalen Ästen, die am Baum verbleiben werden. Das Entfernen des Opferastes erfolgt ab der Dicke die man bereit ist als Schnittwunde noch in Kauf zu nehmen.
Falls keine solchen Äste verbleiben sollen, kann hier eventuell schon auf eine innere horizontale Astgabel zurückgeschnitten werden. Das soll stammnahe verzweigte Äste erzeugen.
Triebe mit mehr als 4 cm Länge werden auf wenige Nadelpaare eingekürzt, um eine Rückknospung anzuregen. Alle Triebe die weniger als 4 cm sind, werden nicht gekürzt.
Im nächsten Jahresrückschnitt wird versucht die einfachen Astvergabelungen zu verdoppeln, um feinverzweigte Äste in der Nähe des Stammes zu erhalten. Bei jungen Kiefern sollte die Feinverzweigung möglichst früh begonnen werden, da diese sehr lange Zeit in Anspruch nimmt, besonders an den untersten Ästen. Dies wird auch in den Folgejahren fortgesetzt.
Die Nadelmasse sollte während der Wachstumsphase der jungen Kiefer für eine schnelle Entwicklung immer hochgehalten werden und nicht ständig ausgelichtet. Auch die alten Nadeln des Vorjahres verbleiben am jungen Baum. Nur tote Nadeln können entfernt werden.
Die Neutriebe der Kiefer bis Mitte Juli wachsen und ausreifen lassen und dabei organisch düngen. Dann aus den endständigen Astquirlen der stärksten Äste die Mitteltriebe entfernen.
An diesem Punkt überlegen ob Opferäste stehen gelassen werden sollen - also Äste die später auf jeden Fall abkommen, aber jetzt den Baum mitversorgen sollen. Diese werden im Gegensatz zur der stammnahen Feinverzweigung möglichst lang herausgezogen aus dem Baum, um zu vermeiden das der Ast den Baum beschattet. Dafür werden für 1 bis 2 Jahre an den Astquirlen nur die Mitteltrieb stehen gelassen - im Gegensatz zu den normalen Ästen, die am Baum verbleiben werden. Das Entfernen des Opferastes erfolgt ab der Dicke die man bereit ist als Schnittwunde noch in Kauf zu nehmen.
Falls keine solchen Äste verbleiben sollen, kann hier eventuell schon auf eine innere horizontale Astgabel zurückgeschnitten werden. Das soll stammnahe verzweigte Äste erzeugen.
Triebe mit mehr als 4 cm Länge werden auf wenige Nadelpaare eingekürzt, um eine Rückknospung anzuregen. Alle Triebe die weniger als 4 cm sind, werden nicht gekürzt.
Im nächsten Jahresrückschnitt wird versucht die einfachen Astvergabelungen zu verdoppeln, um feinverzweigte Äste in der Nähe des Stammes zu erhalten. Bei jungen Kiefern sollte die Feinverzweigung möglichst früh begonnen werden, da diese sehr lange Zeit in Anspruch nimmt, besonders an den untersten Ästen. Dies wird auch in den Folgejahren fortgesetzt.
Die Nadelmasse sollte während der Wachstumsphase der jungen Kiefer für eine schnelle Entwicklung immer hochgehalten werden und nicht ständig ausgelichtet. Auch die alten Nadeln des Vorjahres verbleiben am jungen Baum. Nur tote Nadeln können entfernt werden.
Re: Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Leitfaden Teil 3 - Was sollte ein guter Prebonsai/Bonsairohling mit sich bringen?
1)
Die als Bonsai vorgesehen Pflanze sollte einen ausgeprägten Wurzelansatz (Nebari) haben, mit vielen Seitenwurzeln - die sich in alle Richtungen erstrecken. Diese sollten sich idealerweise auf einer Ebene befinden. Wichtig ist ein gutes Feinwurzelsystem.
2)
Der Stamm des Exemplars sollte sich dem Betrachter präsentieren aus einem harmonischen Zusammenspiel aus Verjüngung und Bewegung. Weniger von dem einen Faktor, erfordert ein Mehr von dem anderen Faktor. Nur so ist der gewünschte Eindruck von Alter und Ästhetik zu erreichen. Vor der Gestaltung ist es wichtig sich für eine Vorderseite zu enzscheiden.
3)
Für die Gestaltung von Krone, Ästen, Blattwerk/Nadelwerk und Polstern ist natürlich insbesondere die angestrebte Form ausschlaggebend. Einige Grundsätze gibt es jedoch zu beachten.
Äste sollten, möglichst der Außenseite einer Stammbiegung entspringen.
Die Stärke des untersten Astes sollte maximal 1/6 des Stammdurchmessers betragen. Dieser Ast bleibt allein auf seiner Ebene, seine Ausrichtung ist waagerecht oder nach unten geneigt anzustreben. Bei den meisten Gestaltungsformen sollte das Polster (Feinverzweigung mit Blättern/Nadeln) auf dem unteren Ast am größten sein.
Polster der unteren Ebenen sind flach auszugestalten. Je höher an dem Prebonsai sie ausgebildet werden, desto mehr dürfen sie an Höhe gewinnen. In der Baumkrone können Polster detaillierter ausfallen.
Zu beachten ist, das Polster auf unteren Ebenen länger zum Wachsen brauchen.
Ein Bonsai in dem wenig Bewegung ausgestaltet wird, erfordert einen geringeren Abstand der Polster zum Stamm.
->
Ohne eine gute Ausformung von Stamm und Wurzeln, ergibt auch eine noch so gute Gestaltung von Ästen, Blattwerk/Nadelwerk und Polstern keinen ordentlichen Bonsai ab.
->
Will man sich nicht mit der Jungpflanzenaufzucht befassen möchte um einen Bonsairohling heranzuziehen, der kann natürlich auch einen kaufen.
In Bonsaishops erhält man viel Auswahl an zum Teil schon grundlegend bearbeitenden Rohlingen oder man wählt einen zum Beispiel bei einer Baumschule aus. Im letzteren Fall sollte schon feststehen, welche Endgröße der Bonsai erhalten soll.
Der zu erwerbende Baum soll deutlich größer sein wie die angestrebte Größe. Bei der unbedingt sorgfältigen Auswahl sind nur die ersten 50 cm über dem Boden entscheidend, alles darüber nicht. An dieser Stelle werden wieder die Punkte 1-3 zu Rate gezogen. Eine Pfropfstelle darf der Baum nicht haben.
1)
Die als Bonsai vorgesehen Pflanze sollte einen ausgeprägten Wurzelansatz (Nebari) haben, mit vielen Seitenwurzeln - die sich in alle Richtungen erstrecken. Diese sollten sich idealerweise auf einer Ebene befinden. Wichtig ist ein gutes Feinwurzelsystem.
2)
Der Stamm des Exemplars sollte sich dem Betrachter präsentieren aus einem harmonischen Zusammenspiel aus Verjüngung und Bewegung. Weniger von dem einen Faktor, erfordert ein Mehr von dem anderen Faktor. Nur so ist der gewünschte Eindruck von Alter und Ästhetik zu erreichen. Vor der Gestaltung ist es wichtig sich für eine Vorderseite zu enzscheiden.
3)
Für die Gestaltung von Krone, Ästen, Blattwerk/Nadelwerk und Polstern ist natürlich insbesondere die angestrebte Form ausschlaggebend. Einige Grundsätze gibt es jedoch zu beachten.
Äste sollten, möglichst der Außenseite einer Stammbiegung entspringen.
Die Stärke des untersten Astes sollte maximal 1/6 des Stammdurchmessers betragen. Dieser Ast bleibt allein auf seiner Ebene, seine Ausrichtung ist waagerecht oder nach unten geneigt anzustreben. Bei den meisten Gestaltungsformen sollte das Polster (Feinverzweigung mit Blättern/Nadeln) auf dem unteren Ast am größten sein.
Polster der unteren Ebenen sind flach auszugestalten. Je höher an dem Prebonsai sie ausgebildet werden, desto mehr dürfen sie an Höhe gewinnen. In der Baumkrone können Polster detaillierter ausfallen.
Zu beachten ist, das Polster auf unteren Ebenen länger zum Wachsen brauchen.
Ein Bonsai in dem wenig Bewegung ausgestaltet wird, erfordert einen geringeren Abstand der Polster zum Stamm.
->
Ohne eine gute Ausformung von Stamm und Wurzeln, ergibt auch eine noch so gute Gestaltung von Ästen, Blattwerk/Nadelwerk und Polstern keinen ordentlichen Bonsai ab.
->
Will man sich nicht mit der Jungpflanzenaufzucht befassen möchte um einen Bonsairohling heranzuziehen, der kann natürlich auch einen kaufen.
In Bonsaishops erhält man viel Auswahl an zum Teil schon grundlegend bearbeitenden Rohlingen oder man wählt einen zum Beispiel bei einer Baumschule aus. Im letzteren Fall sollte schon feststehen, welche Endgröße der Bonsai erhalten soll.
Der zu erwerbende Baum soll deutlich größer sein wie die angestrebte Größe. Bei der unbedingt sorgfältigen Auswahl sind nur die ersten 50 cm über dem Boden entscheidend, alles darüber nicht. An dieser Stelle werden wieder die Punkte 1-3 zu Rate gezogen. Eine Pfropfstelle darf der Baum nicht haben.
Re: Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Leitfaden Teil 4 - Grundlagen der Gestaltung
Aus dem Aussehen des Bonsairohlings wird der Stil herausgearbeitet. Es sollte nicht ein Stil auf einen dazu gar nicht passenden Prebonsai aufgezwängt werden. Wünscht man einen ganz bestimmten Stil zu gestalten, muss man sich nach einem passenden Rohling umschauen.
Beim Stil kann man sich an den klassischen japanischen Vorgaben halten oder man gestaltet ihn nach den eigenen Vorstellung die am Besten zu dem jungen Baum passen. Besonders da die japanischen Stile nicht unbedingt zu unseren einheimischen Gehölzen passen müssen.
Wichtig ist letzten Endes das der Bonsai am Ende harmonisch aussieht und das natürlich mögliche Wuchsformen des Baumes im kleineren Maßstab nachgeahmt werden.
Der Zeitraum über den die Grundgestaltung des Baumes stattfindet, hängt auch sehr vom Wachstumsverhalten der auserwählten Art ab.
Da ein Bonsai mit seinem eingeschränkten Wachstumsmöglichkeiten auch immer einem gewissen Maß an Stress unterliegt, sollte man ihn nicht zeitgleich Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen unterziehen - also umtopfen, drahten und schneiden.
Drahten)
Um die Äste in die gewünschte Form zu bringen wird eloxierter Aluminium- oder ausgeglühter Kupferdraht verwendet. Es gibt verschiedene Drahtstärken. Welche man benutzt - hängt natürlich von den zu drahtenden Ästen ab - man braucht etwa 1/3 der Aststärke als Drahtstärke, damit die der Ast in der gewünschten Haltung fixiert werden kann. Für Anfänger ist eloxierter Aluminiumdraht leichter zu verarbeiten.
Der Draht darf nicht in die Rinde einschneiden und muss rechtzeitig entfernt werden, bevor er einwächst. Während der Wachstumszeit, wenn das Dickenwachstum stattfindet, sollte der Draht häufig kontrolliert werden. Es dauert einige Monate bis der gedrahtete Ast in der neuen Ausrichtung von sich aus hält.
Soll der ganze Baum gedrahtet werden, beginnt man unten am Stamm und setzt nach oben fort. Immer zuerst die Hauptäste dann die kleineren Äste und Zweige.
Es wird immer versucht 2 Äste die eine ähnliche Dicke aufweisen und nah zu einander dem Stamm entspringen mit einem Drahtstück zu drahten. Man beginnt am Stamm, der Draht muss mindestens einmal, besser zweimal um den Stamm gelegt werden, damit wenn einer der beiden Äste gebogen wird, nicht der andere mit beeinflusst wird. Die Äste werden etwa in einem 45° Winkel umwickelt. Soll der Ast gleich am Ansatz nach oben oder unten gebogen werden, muss der Draht dann entsprechend von oben oder unten herangeführt werden.
Äste ohne passendes Gegenstück werden einzeln gedrahtet. Hier wird der Stamm mindestens 2mal im 45° Winkel umwickelt und dann der Ast. Kommen mehrere Drähte zusammen am Stamm werden sie parallel nebeneinander gelegt.
Biegemaßnahmen werden immer erst an gedrahteten Ästen durchgeführt. An der Außenseite der Biegestelle muss, während des Biegeprozesses mit dem Daumen an der Innenseite, vorsichtig gegengedrückt werden. Unnötiges Biegen ist zu vermeiden. Gerade Astteile sollen ebenfalls ein wenig gebogen werden, um einen natürlichen Anblick zu erreichen.
Bei Gewächsen mit empfindlicher Rinde zum Beispiel Fagus sylvatica ist vor dem Drahten diese entsprechend zu schützen (z.B.) mit Raffiabast und soweit wie möglich auf das Drahten zu verzichten. Auch dickere Äste benötigen besonderen Schutz beim Drahten.
Auch bei Gewächsen mit schnell brechenden Ästen ist das Drahten nur sehr umsichtig und oft in kleinen Minischritten vorzunehmen. Bei zu erwartenden Drahten und Biegeproblemen kann auch mit Spanndrähten gearbeitet werden. Der Ast wird vor dem Anlegen des Spanndrahtes mit einem kleinen Polster versehen. Als Gegenstück dient z.B. der Kulturtopf des Bonsais/Prebonsais. Der Draht erhält eine Schlaufe - hier kann dann später die Zugstärke eingestellt werden. Der Zug wird langsam und allmählich in kleinen Schritten verstärkt und die erstrebte Biegung auf diese Weise erzeugt.
Umtopfen)
Beim Umtopfen wird sich um die Wurzeln gekümmert.
Nachdem das Substrat entfernt wurde, werden alle kleinen nach oben stehenden Wurzeln und ebenso krank aussehende Wurzeln werden abgeschnitten.
Bei Pflanzen die letzten Endes für Schalen bestimmt sind, werden immer wieder die Pfahlwurzeln entfernt. Für Pflanzen die auch langfristig in einem hohen Topf bleiben, darf sie durchaus dranbleiben.
Die Feinverwurzelung soll auch an Seitenwurzeln gefördert werden.
Bei Kiefern muss bei der Reinigung des Wurzelballens aufgepasst werden, dass genug Material verbleibt, damit ihre symbiotischen Mykorrhiza Pilze nicht vernichtet werden.
Bei jungen Pflanzen ist umtopfen häufiger nötig wie bei älteren Pflanzen. Die Pflanzen werden mit Draht vorsichtig am Topf/Schale fixiert, damit frisch gebildete Feinwurzeln nicht abreißen, wenn der Topf/die Schale bewegt wird.
Theorie des Schneidens)
Der Bonsai wird durch den Schnitt in die gewünschte Form gebracht oder diese zu halten. Doch dazu muss man im Grunde wissen, wie das Wachstum des Baumes prinzipiell funktioniert und der Art, die man sich auserkoren hat im speziellen.
Bei Bäumen wird das Wachstum der Seitentriebe zu Gunsten der Haupttriebe unterdrückt (Apikaldominanz). Der Baum strebt danach in die Höhe zu wachsen. Untere Äste und Zweige sterben mit der Zeit ab.
Also genau das, was man beim Bonsai nicht wünscht. Daher wird durch das Beschneiden der Spitzen der Baum angeregt das Wachstum auf innere und untere Knospen zu verlagern.
Von Ästen die auf gleicher Höhe aus dem Stamm entspringen, wird nur einer behalten.
Wachsen Äste senkrecht und lassen sich nicht biegen, werden sie entfernt.
Unnatürlich aussehende Äste und Zweige werden abgetrennt.
Ebenso müssen Äste entfernt werden, die die Vorderansicht des Bonsais kreuzen.
Überproportional dicke Äste und Zweige im Kronen- und Spitzenbereich müssen weg, da der Bonsai sich nach oben hin verjüngen soll.
Großflächige Schnittwunden sollten mit Wundpasten behandelt werden. Mit einer Konkavzange entfernte Äste hinterlässt eine leichte Vertiefung beim schneiden, die ein besseres und auch unauffälligeres Zuwachsen der Wunde ermöglicht.
Gestaltungsschnitt)
Mit dem Gestaltungsschnitt wird die spätere Form des Prebonsais angestrebt. Der beste Zeitpunkt ist vor oder am Ende der Wachstumszeit.
Beim erstmaligen Schneiden eines schon größeren Prebonsais wird nicht auf die Größe zurückgeschnitten, wie man sich die Silhouette wünscht, sondern man schneidet auf die Hälfte der zukünftigen Größe zurück. Dafür auch große Äste entfernt werden.
Um zu entscheiden welche Äste weichen müssen, ist ein genaues Betrachten des künftigen Bonsais notwendig. Alles an toten Ästen, Zweigen und Blättern wird sofort entfernt, ebenso dürres kraftloses Baummaterial. Dies erleichtert dann die konkrete Beurteilung, welche Äste ab müssen und welche nicht - man kann sicher auch den zu entfernenden Ast vorrübergehend abdecken, um zu sehen, ob es dann wirklich zu den Vorstellungen passt.
Der Bonsai wird durch einen steten Wechsel von Zuwachs und Abschneiden auf 3 Internodien allmählich über Jahre hinweg in die gewünschte Form entwickelt und der Bonsai erreicht allmählich die angestrebte Zielgröße.
Erhaltungsschnitt/Pflegeschnitt/Formschnitt)
Auch beim Formschnitt müssen die neugetriebenen Spitzen regelmäßig entfernt werden, um den grundsätzlich fertig gestalteten Bonsai auf der erreichten Höhe zu halten und die Form zu erhalten und zu verfeinern.
Durchführbar ist er während der gesamten Wachstumszeit mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges bei Laubbäumen. Bei Nadelbäumen hingegen wird gezupft. Dabei hält man die Spitze des Neutriebes zwischen den Fingern und zieht vorsichtig, bis sie an ihrer schwächsten Stelle abbricht.
Blattschnitt)
Bei gesunden Laubbäumen kann im Frühsommer (Juni) der Bonsai entlaubt werden - der Frühlingsaustrieb muss zum Zeitpunkt des Blattschnittes ausgehärtet sein, es muss aber auch genügend Zeit verbleiben das die neuen Blätter wachsen und sich der Baum auf den Winter vorbereiten kann.
Die neu austreibenden Blätter sind dann kleiner wie die vorherigen. Achtung diese Maßnahme ist für den Baum sehr anstrengend und sollte bei geschwächten, gestressten, kränkelnden oder jungen Bäumen nicht durchgeführt werden. Vorher sollte man sich kundig machen ob die Baumart die entlaubt werden soll auch wirklich für die Maßnahme geeignet ist.
Mit einem teilweisen entlauben, kann das Wachstum des Baumes in diesem Bereich gebremst werden.
Die Entlaubung findet mit einer scharfen Schere statt, die Blattstiele verbleiben am Baum.
Aus dem Aussehen des Bonsairohlings wird der Stil herausgearbeitet. Es sollte nicht ein Stil auf einen dazu gar nicht passenden Prebonsai aufgezwängt werden. Wünscht man einen ganz bestimmten Stil zu gestalten, muss man sich nach einem passenden Rohling umschauen.
Beim Stil kann man sich an den klassischen japanischen Vorgaben halten oder man gestaltet ihn nach den eigenen Vorstellung die am Besten zu dem jungen Baum passen. Besonders da die japanischen Stile nicht unbedingt zu unseren einheimischen Gehölzen passen müssen.
Wichtig ist letzten Endes das der Bonsai am Ende harmonisch aussieht und das natürlich mögliche Wuchsformen des Baumes im kleineren Maßstab nachgeahmt werden.
Der Zeitraum über den die Grundgestaltung des Baumes stattfindet, hängt auch sehr vom Wachstumsverhalten der auserwählten Art ab.
Da ein Bonsai mit seinem eingeschränkten Wachstumsmöglichkeiten auch immer einem gewissen Maß an Stress unterliegt, sollte man ihn nicht zeitgleich Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen unterziehen - also umtopfen, drahten und schneiden.
Drahten)
Um die Äste in die gewünschte Form zu bringen wird eloxierter Aluminium- oder ausgeglühter Kupferdraht verwendet. Es gibt verschiedene Drahtstärken. Welche man benutzt - hängt natürlich von den zu drahtenden Ästen ab - man braucht etwa 1/3 der Aststärke als Drahtstärke, damit die der Ast in der gewünschten Haltung fixiert werden kann. Für Anfänger ist eloxierter Aluminiumdraht leichter zu verarbeiten.
Der Draht darf nicht in die Rinde einschneiden und muss rechtzeitig entfernt werden, bevor er einwächst. Während der Wachstumszeit, wenn das Dickenwachstum stattfindet, sollte der Draht häufig kontrolliert werden. Es dauert einige Monate bis der gedrahtete Ast in der neuen Ausrichtung von sich aus hält.
Soll der ganze Baum gedrahtet werden, beginnt man unten am Stamm und setzt nach oben fort. Immer zuerst die Hauptäste dann die kleineren Äste und Zweige.
Es wird immer versucht 2 Äste die eine ähnliche Dicke aufweisen und nah zu einander dem Stamm entspringen mit einem Drahtstück zu drahten. Man beginnt am Stamm, der Draht muss mindestens einmal, besser zweimal um den Stamm gelegt werden, damit wenn einer der beiden Äste gebogen wird, nicht der andere mit beeinflusst wird. Die Äste werden etwa in einem 45° Winkel umwickelt. Soll der Ast gleich am Ansatz nach oben oder unten gebogen werden, muss der Draht dann entsprechend von oben oder unten herangeführt werden.
Äste ohne passendes Gegenstück werden einzeln gedrahtet. Hier wird der Stamm mindestens 2mal im 45° Winkel umwickelt und dann der Ast. Kommen mehrere Drähte zusammen am Stamm werden sie parallel nebeneinander gelegt.
Biegemaßnahmen werden immer erst an gedrahteten Ästen durchgeführt. An der Außenseite der Biegestelle muss, während des Biegeprozesses mit dem Daumen an der Innenseite, vorsichtig gegengedrückt werden. Unnötiges Biegen ist zu vermeiden. Gerade Astteile sollen ebenfalls ein wenig gebogen werden, um einen natürlichen Anblick zu erreichen.
Bei Gewächsen mit empfindlicher Rinde zum Beispiel Fagus sylvatica ist vor dem Drahten diese entsprechend zu schützen (z.B.) mit Raffiabast und soweit wie möglich auf das Drahten zu verzichten. Auch dickere Äste benötigen besonderen Schutz beim Drahten.
Auch bei Gewächsen mit schnell brechenden Ästen ist das Drahten nur sehr umsichtig und oft in kleinen Minischritten vorzunehmen. Bei zu erwartenden Drahten und Biegeproblemen kann auch mit Spanndrähten gearbeitet werden. Der Ast wird vor dem Anlegen des Spanndrahtes mit einem kleinen Polster versehen. Als Gegenstück dient z.B. der Kulturtopf des Bonsais/Prebonsais. Der Draht erhält eine Schlaufe - hier kann dann später die Zugstärke eingestellt werden. Der Zug wird langsam und allmählich in kleinen Schritten verstärkt und die erstrebte Biegung auf diese Weise erzeugt.
Umtopfen)
Beim Umtopfen wird sich um die Wurzeln gekümmert.
Nachdem das Substrat entfernt wurde, werden alle kleinen nach oben stehenden Wurzeln und ebenso krank aussehende Wurzeln werden abgeschnitten.
Bei Pflanzen die letzten Endes für Schalen bestimmt sind, werden immer wieder die Pfahlwurzeln entfernt. Für Pflanzen die auch langfristig in einem hohen Topf bleiben, darf sie durchaus dranbleiben.
Die Feinverwurzelung soll auch an Seitenwurzeln gefördert werden.
Bei Kiefern muss bei der Reinigung des Wurzelballens aufgepasst werden, dass genug Material verbleibt, damit ihre symbiotischen Mykorrhiza Pilze nicht vernichtet werden.
Bei jungen Pflanzen ist umtopfen häufiger nötig wie bei älteren Pflanzen. Die Pflanzen werden mit Draht vorsichtig am Topf/Schale fixiert, damit frisch gebildete Feinwurzeln nicht abreißen, wenn der Topf/die Schale bewegt wird.
Theorie des Schneidens)
Der Bonsai wird durch den Schnitt in die gewünschte Form gebracht oder diese zu halten. Doch dazu muss man im Grunde wissen, wie das Wachstum des Baumes prinzipiell funktioniert und der Art, die man sich auserkoren hat im speziellen.
Bei Bäumen wird das Wachstum der Seitentriebe zu Gunsten der Haupttriebe unterdrückt (Apikaldominanz). Der Baum strebt danach in die Höhe zu wachsen. Untere Äste und Zweige sterben mit der Zeit ab.
Also genau das, was man beim Bonsai nicht wünscht. Daher wird durch das Beschneiden der Spitzen der Baum angeregt das Wachstum auf innere und untere Knospen zu verlagern.
Von Ästen die auf gleicher Höhe aus dem Stamm entspringen, wird nur einer behalten.
Wachsen Äste senkrecht und lassen sich nicht biegen, werden sie entfernt.
Unnatürlich aussehende Äste und Zweige werden abgetrennt.
Ebenso müssen Äste entfernt werden, die die Vorderansicht des Bonsais kreuzen.
Überproportional dicke Äste und Zweige im Kronen- und Spitzenbereich müssen weg, da der Bonsai sich nach oben hin verjüngen soll.
Großflächige Schnittwunden sollten mit Wundpasten behandelt werden. Mit einer Konkavzange entfernte Äste hinterlässt eine leichte Vertiefung beim schneiden, die ein besseres und auch unauffälligeres Zuwachsen der Wunde ermöglicht.
Gestaltungsschnitt)
Mit dem Gestaltungsschnitt wird die spätere Form des Prebonsais angestrebt. Der beste Zeitpunkt ist vor oder am Ende der Wachstumszeit.
Beim erstmaligen Schneiden eines schon größeren Prebonsais wird nicht auf die Größe zurückgeschnitten, wie man sich die Silhouette wünscht, sondern man schneidet auf die Hälfte der zukünftigen Größe zurück. Dafür auch große Äste entfernt werden.
Um zu entscheiden welche Äste weichen müssen, ist ein genaues Betrachten des künftigen Bonsais notwendig. Alles an toten Ästen, Zweigen und Blättern wird sofort entfernt, ebenso dürres kraftloses Baummaterial. Dies erleichtert dann die konkrete Beurteilung, welche Äste ab müssen und welche nicht - man kann sicher auch den zu entfernenden Ast vorrübergehend abdecken, um zu sehen, ob es dann wirklich zu den Vorstellungen passt.
Der Bonsai wird durch einen steten Wechsel von Zuwachs und Abschneiden auf 3 Internodien allmählich über Jahre hinweg in die gewünschte Form entwickelt und der Bonsai erreicht allmählich die angestrebte Zielgröße.
Erhaltungsschnitt/Pflegeschnitt/Formschnitt)
Auch beim Formschnitt müssen die neugetriebenen Spitzen regelmäßig entfernt werden, um den grundsätzlich fertig gestalteten Bonsai auf der erreichten Höhe zu halten und die Form zu erhalten und zu verfeinern.
Durchführbar ist er während der gesamten Wachstumszeit mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges bei Laubbäumen. Bei Nadelbäumen hingegen wird gezupft. Dabei hält man die Spitze des Neutriebes zwischen den Fingern und zieht vorsichtig, bis sie an ihrer schwächsten Stelle abbricht.
Blattschnitt)
Bei gesunden Laubbäumen kann im Frühsommer (Juni) der Bonsai entlaubt werden - der Frühlingsaustrieb muss zum Zeitpunkt des Blattschnittes ausgehärtet sein, es muss aber auch genügend Zeit verbleiben das die neuen Blätter wachsen und sich der Baum auf den Winter vorbereiten kann.
Die neu austreibenden Blätter sind dann kleiner wie die vorherigen. Achtung diese Maßnahme ist für den Baum sehr anstrengend und sollte bei geschwächten, gestressten, kränkelnden oder jungen Bäumen nicht durchgeführt werden. Vorher sollte man sich kundig machen ob die Baumart die entlaubt werden soll auch wirklich für die Maßnahme geeignet ist.
Mit einem teilweisen entlauben, kann das Wachstum des Baumes in diesem Bereich gebremst werden.
Die Entlaubung findet mit einer scharfen Schere statt, die Blattstiele verbleiben am Baum.
- Tetje
- Beiträge: 20159
- Registriert: So 16. Jan 2011, 16:58
- Bundesland: Nordrhein-Westfalen
- Geschlecht: Männlich
- Klimazone: 7b
Re: Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Liebe Ivonne,
in dir schlummern sehr viele Talente, dass hast du richtig gut gemacht.
Ein sehr lesenswerter Beitrag, nur weiter so.

in dir schlummern sehr viele Talente, dass hast du richtig gut gemacht.

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Viele Grüße
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Re: Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Leitfaden Teil 5 - Besonderheiten bei der Gestaltung
Der Wurzelansatz (Nebari) ist für einen Bonsai von besonderer Bedeutung. Er gibt oft den Ausschlag ob man einfach nur einen klein gehaltenen Baum hat oder etwas ganz Besonderes.
Gestaltet wird der Nebari durch 2 Methoden.
- Beim Umtopfen wird jedes Mal die Hauptwurzel eingekürzt um die Seitenwurzeln anzuregen. Es bildet sich ein besseres Feinwurzelsystem und die Wurzeln werden insgesamt kräftiger. Dieses wird dann, wenn die Gestaltung des Bonsais weiter fortgeschritten ist, als gestalterisches Element zum Teil über das Substrat geführt, wie es sich oft bei alten Bäumen findet.
- Bei der anderen Methode wird im Frühling ein Draht um den Stamm geschlungen und damit die Nährstoffversorgung eingeengt. Wenn das Dickenwachstum einsetzt, wird der Nährstofftransport weiter behindert und der Baum beginnt mit Wurzelneubildung oberhalb des Drahtes. Nach 1 bis 2 Jahren wird der alte Teil entfernt werden und die Wunde wird versiegelt. Dies wird gemacht, um unschöne untere Stammansätze loszuwerden.
Der zweite besondere Punkt liegt bei der Gestaltung vom Bonsaistamm.
- Verjüngung - an der Basis soll der Stamm dicker sein wie an der Spitze. Bei älteren Prebonsais oder erworbenen Bonsais sollte man hier schon ein Hauptaugenmerk darauf richten, da dieser Teil nur schwer und unter Umständen langwierig zu korrigieren ist.
- Ein zu dünner Stammbereich kann zur Verdickung angeregt werden, indem der ganze Baum beschnitten wird und nur die Äste oberhalb des zu dünnen Stammes geschont werden. Diese erhalten daraufhin einen verstärkten Fluss an Nährstoffen und der Stamm an der Stelle wird kräftiger. Dies dauert oft mindestens 2 Jahre.
- Ein zu dicker Stamm kann nicht verdünnt werden. Hier müssen dann die anderen Stammteile entsprechend verdickt werden, bis der Dicken-Verjüngungs-Verlauf harmonisch ausschaut. Man kann auch versuchen verdickte Stellen gestalterisch zu verdecken.
- Stämme die dick und knorrig sind, lassen den Bonsai alt aussehen. Um den Stamm zu verdicken, lässt man den Prebonsai einige Jahre lang in einem großen Gitternetztopf wachsen und dabei verbleiben möglichst viele Äste und Blätter am Baum. Er wird nur insoweit beschnitten die Verzweigung im unteren Bereich anzuregen und das Höhenwachstum auszubremsen. Der Baum muss gut mit Dünger versorgt werden. Durch den Gitternetztopf wachsen die Wurzeln beim Erreichen des Gitters und damit des Lichts nicht weiter, es bilden sich weitere Wurzeln und der Baum steckt viel Kraft in das Dickenwachstum. Es wird jährlich das Substrat gewechselt und schlechte Wurzeln entfernt. Alternativ kann man den Prebonsai auch in den Garten setzen. Dabei natürlich auch die untere Verzweigung anregen. Gedrahtet und gebogen werden darf in dieser Zeit allerdings schon.
Der Wurzelansatz (Nebari) ist für einen Bonsai von besonderer Bedeutung. Er gibt oft den Ausschlag ob man einfach nur einen klein gehaltenen Baum hat oder etwas ganz Besonderes.
Gestaltet wird der Nebari durch 2 Methoden.
- Beim Umtopfen wird jedes Mal die Hauptwurzel eingekürzt um die Seitenwurzeln anzuregen. Es bildet sich ein besseres Feinwurzelsystem und die Wurzeln werden insgesamt kräftiger. Dieses wird dann, wenn die Gestaltung des Bonsais weiter fortgeschritten ist, als gestalterisches Element zum Teil über das Substrat geführt, wie es sich oft bei alten Bäumen findet.
- Bei der anderen Methode wird im Frühling ein Draht um den Stamm geschlungen und damit die Nährstoffversorgung eingeengt. Wenn das Dickenwachstum einsetzt, wird der Nährstofftransport weiter behindert und der Baum beginnt mit Wurzelneubildung oberhalb des Drahtes. Nach 1 bis 2 Jahren wird der alte Teil entfernt werden und die Wunde wird versiegelt. Dies wird gemacht, um unschöne untere Stammansätze loszuwerden.
Der zweite besondere Punkt liegt bei der Gestaltung vom Bonsaistamm.
- Verjüngung - an der Basis soll der Stamm dicker sein wie an der Spitze. Bei älteren Prebonsais oder erworbenen Bonsais sollte man hier schon ein Hauptaugenmerk darauf richten, da dieser Teil nur schwer und unter Umständen langwierig zu korrigieren ist.
- Ein zu dünner Stammbereich kann zur Verdickung angeregt werden, indem der ganze Baum beschnitten wird und nur die Äste oberhalb des zu dünnen Stammes geschont werden. Diese erhalten daraufhin einen verstärkten Fluss an Nährstoffen und der Stamm an der Stelle wird kräftiger. Dies dauert oft mindestens 2 Jahre.
- Ein zu dicker Stamm kann nicht verdünnt werden. Hier müssen dann die anderen Stammteile entsprechend verdickt werden, bis der Dicken-Verjüngungs-Verlauf harmonisch ausschaut. Man kann auch versuchen verdickte Stellen gestalterisch zu verdecken.
- Stämme die dick und knorrig sind, lassen den Bonsai alt aussehen. Um den Stamm zu verdicken, lässt man den Prebonsai einige Jahre lang in einem großen Gitternetztopf wachsen und dabei verbleiben möglichst viele Äste und Blätter am Baum. Er wird nur insoweit beschnitten die Verzweigung im unteren Bereich anzuregen und das Höhenwachstum auszubremsen. Der Baum muss gut mit Dünger versorgt werden. Durch den Gitternetztopf wachsen die Wurzeln beim Erreichen des Gitters und damit des Lichts nicht weiter, es bilden sich weitere Wurzeln und der Baum steckt viel Kraft in das Dickenwachstum. Es wird jährlich das Substrat gewechselt und schlechte Wurzeln entfernt. Alternativ kann man den Prebonsai auch in den Garten setzen. Dabei natürlich auch die untere Verzweigung anregen. Gedrahtet und gebogen werden darf in dieser Zeit allerdings schon.
Re: Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Leitfaden Teil 6 - Werkzeuge
Das Werkzeug zur Pflege und Gestaltung der Bonsais soll saubere Schnitte ermöglichen und glatte saubere Wundränder hinterlassen. Einige Bonsaispezialwerkzeuge hinterlassen besondere Wundformen die schneller abheilen und kleinere Vernarbungen hinterlassen.
Besonders beliebt sind japanische Bonsaiwerkzeuge. Diese sind bekannt für ihre sehr gute Qualität. Allerdings kosten sie auch entsprechend. Werkzeuge aus China sind preiswerter - allerdings muss man hier sehr auf die Qualität achten. Viele preiswerte Werkzeuge sind aus schwarzem Stahl hergestellt, dieser kann rosten und muss entsprechend gepflegt werden.
Als Grundlagenwerkzeug wird eine Schere und eine Konkavzange empfohlen. Mit Scheren werden eher kleine Zweige, dünne Äste, wurzeln und Blätter geschnitten. Für dickere Äste gibt es kräftigere Scheren. Einige Scheren ermöglichen auch an schwierigen stellen zu schneiden. Konkavzangen ermöglichen es Äste direkt an ihrer Basis zu entfernen und dabei vertiefte Einschnitte zu hinterlassen, die schnell und glatt verheilen. Auch hier gibt es unterschiedliche Ausführungen.
Weitere Werkzeuge wie Sägen, Drahtschneider, Schraubzwingen, Skalpelle, Biegezangen, Pinzetten und diverse Messer nach Bedarf. Für Wurzelarbeiten gibt es ebenfalls Sonderwerkzeuge wie Sichelmesser, Sichelsägen, Wurzelkrallen und Wurzelhaken.
Zum Gießen kann man eine Ballbrause oder Gießkannen mit feinen Brausaufsatz verwenden.
Das Werkzeug zur Pflege und Gestaltung der Bonsais soll saubere Schnitte ermöglichen und glatte saubere Wundränder hinterlassen. Einige Bonsaispezialwerkzeuge hinterlassen besondere Wundformen die schneller abheilen und kleinere Vernarbungen hinterlassen.
Besonders beliebt sind japanische Bonsaiwerkzeuge. Diese sind bekannt für ihre sehr gute Qualität. Allerdings kosten sie auch entsprechend. Werkzeuge aus China sind preiswerter - allerdings muss man hier sehr auf die Qualität achten. Viele preiswerte Werkzeuge sind aus schwarzem Stahl hergestellt, dieser kann rosten und muss entsprechend gepflegt werden.
Als Grundlagenwerkzeug wird eine Schere und eine Konkavzange empfohlen. Mit Scheren werden eher kleine Zweige, dünne Äste, wurzeln und Blätter geschnitten. Für dickere Äste gibt es kräftigere Scheren. Einige Scheren ermöglichen auch an schwierigen stellen zu schneiden. Konkavzangen ermöglichen es Äste direkt an ihrer Basis zu entfernen und dabei vertiefte Einschnitte zu hinterlassen, die schnell und glatt verheilen. Auch hier gibt es unterschiedliche Ausführungen.
Weitere Werkzeuge wie Sägen, Drahtschneider, Schraubzwingen, Skalpelle, Biegezangen, Pinzetten und diverse Messer nach Bedarf. Für Wurzelarbeiten gibt es ebenfalls Sonderwerkzeuge wie Sichelmesser, Sichelsägen, Wurzelkrallen und Wurzelhaken.
Zum Gießen kann man eine Ballbrause oder Gießkannen mit feinen Brausaufsatz verwenden.
- Tetje
- Beiträge: 20159
- Registriert: So 16. Jan 2011, 16:58
- Bundesland: Nordrhein-Westfalen
- Geschlecht: Männlich
- Klimazone: 7b
Re: Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Hallo Ivonne,
das ist der von mir gefundene Sämling in Amsterdam, ein Sorbus rosea.
Ob es ein Sorbus ist, kann ich noch nicht mit Sicherheit schreiben.
Danke für deine tollen Beiträge. 
das ist der von mir gefundene Sämling in Amsterdam, ein Sorbus rosea.
Ob es ein Sorbus ist, kann ich noch nicht mit Sicherheit schreiben.

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Viele Grüße
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Re: Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Leitfaden Teil 7 - Bonsai Formen
Besenform - Hokidachi
Diese Form kann für Laubbaumarten verwendet werden, die eine gute Feinverzweigung ausbilden. Besonders Buchen, Eichen, Ulmen, Zelkoven, Fächerahorne, Dreispitzahorne und Linden sind geeignet.
Der Stamm ist geradlinig nach oben strebend und verzweigt sich in der Spitze passend zum Rest der Baumkrone. Ab einem Drittel der Höhe gehen in alle Richtungen Äste ab und verzweigen sich fein weiter. Äste und Zweige sollen sich allerdings nicht überkreuzen. Insgesamt bilden Äste, Zweige und Blätter eine halbkugelige Silhouette aus - keiner darf stärkenmäßig einen anderen Ast dominieren.
Der Kronendurchmesser soll das zehnfache des Stammdurchmessers betragen.
Die Wurzeln an der Stammbasis sollen gleichmäßig in alle Richtungen wegstreben, bevor sie im Substrat verschwinden.
Die Triebe werden regelmäßig beschnitten, die über die Krone hinauswachsen. Alle 3 bis 5 Jahre muss im Frühjahr ein starker Rückschnitt gemacht werden. Unerwünschte Äste werden schon im Knospenstadium entfernt.
Im Winter werden die Äste ein wenig mit Bast nach oben zusammengebunden. Die Äste dürfen dabei natürlich nicht abgeschnürt oder gebrochen werden.
Streng aufrechte Bonsaiform - Chokkan
Diese Form ahmt freistehende Bäume aus der Natur nach, die viel Licht erhalten und keiner Konkurrenz von Nachbarbäumen unterliegen.
Gewählt werden für diese Gestaltungsform die eine interessante Rinde ausbilden. Besonders geeignet sind Zelkoven, Ahorne, Buchen, Hainbuchen, Quitten, Ulmen und alle Nadelbaumarten.
Wichtig ist hier eine deutliche Verjüngung. Auch bei den Astdicken tritt eine deutliche Dünner- und Kürzerwerdung nach oben hin ein.
Der Stamm ist aufrecht und ab einem Viertel Höhe sollen die Äste einsetzen. Sie zeigen gleichmäßig verteilt in alle Richtungen. In den unteren 2/3 soll kein Ast auf den Betrachter deuten, um eine freie Sicht auf den Stamm zu ermöglichen. Kein Ast darf von oben gesehen einen anderen verdecken, um allen Zugang zu Licht zu ermöglichen. Die Äst von Laubbäumen sollen wenige aber markante Biegungen haben.
Anders wie bei der Besenform wird die Spitze von einem einzelnen Ast gebildet und reicht bis ganz nach oben.
Die Wurzeln sollen dicker sein und sich in alle Richtungen erstrecken. Die Wurzeln nach vorne zu sollen kürzer sein.
Zweige die nach unten wachsen, werden entfernt. Astansätze an der Stammbasis werden frei gehalten von Laub und feinen Zweigen.
Frei aufrechte Form - Moyohgi
Der Stamm des Bonsais schwingt sich beim Moyohgi in einer "S" - Form. An jeder Biegung des Astes entspringt außen ein Ast. Der Stamm verjüngt sich deutlich. Die Biegungen werden nach oben zu weniger weitschweifig.
Die Baumkrone soll im Lot über dem Wurzelansatz liegen.
Die erste Biegung geht zur Seite und nach hinten. Die nächste geht zur zweiten Seite. Der untere Teil des Stammes beugt sich eher nach hinten, während der obere auf den Betrachter zukommt.
Die Äste sollen dem Biegungsverlauf des Stammes aufnehmen. Auch bei ihnen entspringen die Zweige hautsächlich an den Außenseiten.
Bei einem Sämling ist das Wachstum gut in die entsprechende Richtung zu lenken. Er wird schräg eingepflanzt und die Spitze von einem nach oben zeigenden Ast wird entfernt. Nach 1 bis zwei Jahren wird er wieder schräg eingesetzt, das er sich nun in eine andere Richtung neigt und wieder eine Spitze ein gekürzt. Die vorige Spitze wird nun zu einem ersten Hauptast. Dies wird mehrere Jahre so gemacht, bis der Baum die gewünschten Biegungen hat.
Die Wurzelansätze sollen kräftig sein und in alle Richtungen führen. Die Wurzeln nach vorne zu sollen kürzer sein.
Geneigte Bonsaiform bzw. gelehnte Form- Shakan
Geeignet sind hier besonders Bäume mit interessanter Rinde.
Der Stamm des Bonsais neigt sich in einem Winkel zwischen 11 bis 45 Grad seitlich zum Boden - als würde er stetig einem seitlichen Wind ausgesetzt sein. Dafür braucht der Baum auf der, der Neigung abgewandten Seite besonders kräftiges Wurzelwerk. Auf dieser Seite entspringt unten auch der erste Ast. Der Stamm darf leicht gebogen sein, muss aber nicht - wichtig ist aber, dass er sich verjüngt.
Das Gewicht der Äste, Zweige und des Blattwerkes muss auf der Neigungsseite geringer sein wie auf der anderen Seite.
Der Stamm soll gut sichtbar sein bei dieser Gestaltungsform und sich nach oben zu verjüngen.
Kaskaden-Bonsai - Kengai
Schnee und Steinschlag können dazu führen dass Bäume zum Beispiel auf Klippen nach unten wachsen. Diese Wuchsrichtung wird beim Kengai nachgeahmt, ist aber pflegeaufwendig, da es der natürlichen Wuchsrichtung wiederspricht.
Empfehlenswert für diese Gestaltungsform sind langsam wachsende Arten. Zum Beispiel Kiefern, Wachholder und Zwergmispeln.
Man hält Bonsai dieser Gestaltungsart in hohen Töpfen.
Der Stamm wird erst aufwärts geleitet und dann in die Abwärtsrichtung- Die Krone des Kengai wird oberhalb des Topfrandes vom ersten Hauptast ausgebildet - hier beginnt auch der Abwärtstrend. Die horizontalen Äste des abwärtsgeführten Baumteils entspringen abwechselnd rechts und links an den Außenseiten von Biegungen.
Das Blattwerk soll von der Schale wegweisen. Die Astunterseiten bleiben frei von Trieben. Der oben liegende Wurzelansatz wird langgestreckt gestaltet. Der Wurzelansatz an der Innenseite des Stammes gestaucht.
Halbkaskaden-Bonsai - Han-kengai
Der Han-kengai wächst im Grunde genommen wie der normale Kengai - aber die Abwärtsneigung bzw. Seitwärtsneigung reicht nur maximal bis zum Boden des Topfes.
Zu bevorzugen sind hier Kiefern, Wacholder, einige Bodendeckergehölze, aber auch Ahorne, Quitte,. Wistarien und Azaleen können in diese Richtung entwickelt werden.
Literaten-Bonsaiform - Bunjingi
Diese Wuchsform ahmt Bäume in Konkurrenzsituation mit anderen Bäumen nach. Sie streben stark nach oben ohne viel Kraft in untere Äste zu investieren. Die wenigen die sich ausbilden, erhalten nur wenig Licht und sterben ab - beim Bonsai dürfen kleine Stümpfe davon bestehen bleiben. Der Stamm hat zum Teil leichte Biegungen.
Besonders geeignet sind hierfür Kiefern, Wachholder, Lärchen, Zedern und Laubbaumarten mit kleinen Blättern.
Bei der Kronengestaltung hat man ziemlich viel Freiraum. Hauptaugenmerk liegt in der Aussagekraft des Stammes.
Gehalten wird diese Form oft in kleinen runden Schalen.
Diese Bonsai sollen kämpferisch-asketisch wirken und Lebenserfahrung ausstrahlen.
Windgepeitschte Bonsaiform - Fukinagashi
Bei dieser ausdruckstarken Gestaltungsform neigt sich nicht nur der Stamm leicht zur Seite, sondern auch sämtliche Äste wachsen in die Neigungsrichtung des Baumes, als würde der Wind sie in diese Richtung zwingen.
Geeignet für die Art der Gestaltung sind Kiefern, Wachholder, Fichten, Lärchen und Laubbäume mit kleinen festen Blättern.
Entspringen dürfen die Äst allen Seiten des Stammes. Wichtig ist es wenig Äste zu gestalten und keine überladene Belaubung.
Der Wurzelhals muss kräftig ausgebildet sein.
Doppelstamm-Bonsai - Sokan (Vater und Sohn Stil)
Diese Bonsaiform ist eher selten in Verwendung, obwohl sie die Natur oft aufzeigt. Beide Stammteile entspringen einer gemeinsamen Wurzel oder der untergeordnete Stammteil dem dominanten Stamm.
Der dominante Stamm wächst aufrecht, ist dicker und stärker entwickelt. Der untergeordnete Stamm neigt sich leicht. Beide Stämme bilden eine gemeinsame Baumkrone aus.
Mehrfachstamm-Bonsai - Kabudachi
Hier gelten die gleichen Prämissen wie beim Doppelstamm-Bonsai, nur dass hier mindestens 3 Stämme vorhanden sind, welche sich aus einem gemeinsamen Wurzelsystem erheben. Die Zahl der Stämme soll ungerade sein.
Auch bei dieser Form bilden alle Stämme eine gemeinsame Baumkrone. Der dickste und stärkste Baumteil nimmt dabei den höchsten Punkt ein. Er muss nicht zwangsläufig mittig platziert sein.
Wald-Bonsaiform - Yose-ue
Der Yose-ue ähnelt dem Mehrfachstamm. Der Unterschied besteht darin, dass hier tatsächlich einzelne Bäume verwendet werden, ohne gemeinsame Wurzeln.
Diese Form wird in sehr großen flachen Schalen präsentiert.
Mittig stehen dabei die stärksten und höchsten Bäume. Seitlich und im hinteren Bereich stehen kleinere Exemplare. Die Bäume werden wie in einem natürlich gewachsenen Wald eher zufällig angeordnet - 3 oder mehr Bäume dürfen niemals von jeder Seite aus betrachtet eine Linie bilden.
Alle Bäume bilden eine gemeinsame Krone.
Man nimmt eine ungerade Anzahl an Bäumen. Wie dicht sie stehen, hängt allein vom Gestalter ab. Es werden Bäume der gleichen Art genommen, um eine gleichmäßige Pflege zu gewährleisten.
Felsenform Wurzeln umklammern den Stein - Seki-joju
Die Wurzeln des Bonsais breiten sich über einem Stein aus und nutzen Spalten und Löcher im felsigen Untergrund und im Erdreich um den Stein herum, um Schutz zu suchen.
Die Wuchsform des Baumes selbst kann sich an den anderen Gestaltungen orientieren.
Der ausgewählte Felsen sollte dem Vorkommen der gewählten Baumart entsprechen und auch ausdrucksstark aussehen.
Für die Gestaltung werden die Wurzeln um den Felsen drapiert und fixiert und dann unter das Substrat gelegt, damit sich die Wurzeln fest darum schlingen können in den nächsten Jahren.
Sobald die Wurzeln komplett den Stein umfassen, wird das Ganze auf das Substrat verbracht und die Wurzeln mit Erdmasse für Felspflanzungen bestrichen und dann nach und nach entfernt, damit die Wurzeln langsam aushärten können und eine für diese Wuchsform geeignete Rinde ausbilden können. - Alternativ kann auch wie bei der Bildung des Wurzelstamm-Bonsais verfahren werden.
Erde für Felspflanzen soll gut am Felsen haften. Sie besteht aus einem Teil Lehm und zwei Teilen Torf. Die Masse wird angefeuchtet bis man daraus dicke Rollen formen kann. - Dies wird dann verwendet.
Felsenform auf Stein - Ishitsuki
Der Bonsai wächst in diesem Fall komplett auf einem Stein und hat nur kleine Hohlräume und Spalten zur Verfügung, um sich mit Nährstoffen zu versorgen und festzuklammern. Es besteht kaum eine chance Wasser zu speichern.
Der Baum soll dementsprechend wie ein Überlebenskünstler aussehen.
Bei der Pflege ist darauf zu achten den Bonsai unter seinen erschwerten Bedingungen besonders zu unterstützen.
Der Felsen mit dem Bonsai wird auf einer flachen Schale aufgestellt. Diese Schale kann mit Wasser oder feinkörnigen Kies gefüllt werden.
Erde für Felspflanzen sieh Felsenform Wurzeln umklammern den Stein.
Floßform - Ikadabuki
Bei umgestürzten Bäumen wachsen gelegentlich die aufrecht stehenden Äste weiter, wenn das Wurzelsystem noch intakt ist und den Baum weiter versorgen kann. Neue Wurzeln bilden sich am Stamm.
Bei der Floßform wird dieser Zustand nachgeahmt.
Die "Stämme" werden so gestaltet dass sie eine gemeinsame Baumkrone bilden. Ihre Zahl sollte ungerade sein und aus mindestens 5 Stämmen bestehen.
Wurzelstamm - Neagari
Bei diesem Gestaltungsstil sind die weit aus dem Boden ragen kräftigen Stelzwurzeln aus denen der Baum entspringt das Hauptaugenmerk. Der Stamm kann sich nach verschiedenen Elementen gestalten.
Besonders geeignet sind Kiefern.
Die Ausfallrate bei dieser Gestaltungsform ist sehr hoch.
Für die Gestaltung müssen die Wurzeln nach und nach immer mehr frei gelegt werden, nachdem der Baum zuvor in ein sehr hohes Gefäß mit dem Wurzelbart nach unten hängend getopft wurde. Eine dominante Pfahlwurzeln muss entfernt werden. Das Substrat soll einen hohen Anteil scharfen Sand enthalten. Und erst tief unten nährstoffreiche Erde enthalten.
Trauerform - Shidare-Zukuri
Diese Bonsaiform besticht durch einen dicken Stamm mit möglichst rissiger Borke und kräftigen, stark gebogenen Ästen und feinen Zweigen die wie ein Schleier nach unten reichen.
Besonders geeignet ist die Trauerweide. Aber auch Birken, Birkenfeigen und Tamarisken können verwendet werden.
Die kriechende Form - Netsuranari
Diese Form ähnelt der Floßform. Was die Anzahl der Stämme betrifft gilt ebenfalls ähnliches. Im Gegensatz zur Floßform gibt es ein gemeinsames Zentrum von dem aus sich die Stämme gruppieren.
In der Natur entsteht dieser Zustand wenn sich Äste zum Boden biegen und dort bewurzeln.
Besenform - Hokidachi
Diese Form kann für Laubbaumarten verwendet werden, die eine gute Feinverzweigung ausbilden. Besonders Buchen, Eichen, Ulmen, Zelkoven, Fächerahorne, Dreispitzahorne und Linden sind geeignet.
Der Stamm ist geradlinig nach oben strebend und verzweigt sich in der Spitze passend zum Rest der Baumkrone. Ab einem Drittel der Höhe gehen in alle Richtungen Äste ab und verzweigen sich fein weiter. Äste und Zweige sollen sich allerdings nicht überkreuzen. Insgesamt bilden Äste, Zweige und Blätter eine halbkugelige Silhouette aus - keiner darf stärkenmäßig einen anderen Ast dominieren.
Der Kronendurchmesser soll das zehnfache des Stammdurchmessers betragen.
Die Wurzeln an der Stammbasis sollen gleichmäßig in alle Richtungen wegstreben, bevor sie im Substrat verschwinden.
Die Triebe werden regelmäßig beschnitten, die über die Krone hinauswachsen. Alle 3 bis 5 Jahre muss im Frühjahr ein starker Rückschnitt gemacht werden. Unerwünschte Äste werden schon im Knospenstadium entfernt.
Im Winter werden die Äste ein wenig mit Bast nach oben zusammengebunden. Die Äste dürfen dabei natürlich nicht abgeschnürt oder gebrochen werden.
Streng aufrechte Bonsaiform - Chokkan
Diese Form ahmt freistehende Bäume aus der Natur nach, die viel Licht erhalten und keiner Konkurrenz von Nachbarbäumen unterliegen.
Gewählt werden für diese Gestaltungsform die eine interessante Rinde ausbilden. Besonders geeignet sind Zelkoven, Ahorne, Buchen, Hainbuchen, Quitten, Ulmen und alle Nadelbaumarten.
Wichtig ist hier eine deutliche Verjüngung. Auch bei den Astdicken tritt eine deutliche Dünner- und Kürzerwerdung nach oben hin ein.
Der Stamm ist aufrecht und ab einem Viertel Höhe sollen die Äste einsetzen. Sie zeigen gleichmäßig verteilt in alle Richtungen. In den unteren 2/3 soll kein Ast auf den Betrachter deuten, um eine freie Sicht auf den Stamm zu ermöglichen. Kein Ast darf von oben gesehen einen anderen verdecken, um allen Zugang zu Licht zu ermöglichen. Die Äst von Laubbäumen sollen wenige aber markante Biegungen haben.
Anders wie bei der Besenform wird die Spitze von einem einzelnen Ast gebildet und reicht bis ganz nach oben.
Die Wurzeln sollen dicker sein und sich in alle Richtungen erstrecken. Die Wurzeln nach vorne zu sollen kürzer sein.
Zweige die nach unten wachsen, werden entfernt. Astansätze an der Stammbasis werden frei gehalten von Laub und feinen Zweigen.
Frei aufrechte Form - Moyohgi
Der Stamm des Bonsais schwingt sich beim Moyohgi in einer "S" - Form. An jeder Biegung des Astes entspringt außen ein Ast. Der Stamm verjüngt sich deutlich. Die Biegungen werden nach oben zu weniger weitschweifig.
Die Baumkrone soll im Lot über dem Wurzelansatz liegen.
Die erste Biegung geht zur Seite und nach hinten. Die nächste geht zur zweiten Seite. Der untere Teil des Stammes beugt sich eher nach hinten, während der obere auf den Betrachter zukommt.
Die Äste sollen dem Biegungsverlauf des Stammes aufnehmen. Auch bei ihnen entspringen die Zweige hautsächlich an den Außenseiten.
Bei einem Sämling ist das Wachstum gut in die entsprechende Richtung zu lenken. Er wird schräg eingepflanzt und die Spitze von einem nach oben zeigenden Ast wird entfernt. Nach 1 bis zwei Jahren wird er wieder schräg eingesetzt, das er sich nun in eine andere Richtung neigt und wieder eine Spitze ein gekürzt. Die vorige Spitze wird nun zu einem ersten Hauptast. Dies wird mehrere Jahre so gemacht, bis der Baum die gewünschten Biegungen hat.
Die Wurzelansätze sollen kräftig sein und in alle Richtungen führen. Die Wurzeln nach vorne zu sollen kürzer sein.
Geneigte Bonsaiform bzw. gelehnte Form- Shakan
Geeignet sind hier besonders Bäume mit interessanter Rinde.
Der Stamm des Bonsais neigt sich in einem Winkel zwischen 11 bis 45 Grad seitlich zum Boden - als würde er stetig einem seitlichen Wind ausgesetzt sein. Dafür braucht der Baum auf der, der Neigung abgewandten Seite besonders kräftiges Wurzelwerk. Auf dieser Seite entspringt unten auch der erste Ast. Der Stamm darf leicht gebogen sein, muss aber nicht - wichtig ist aber, dass er sich verjüngt.
Das Gewicht der Äste, Zweige und des Blattwerkes muss auf der Neigungsseite geringer sein wie auf der anderen Seite.
Der Stamm soll gut sichtbar sein bei dieser Gestaltungsform und sich nach oben zu verjüngen.
Kaskaden-Bonsai - Kengai
Schnee und Steinschlag können dazu führen dass Bäume zum Beispiel auf Klippen nach unten wachsen. Diese Wuchsrichtung wird beim Kengai nachgeahmt, ist aber pflegeaufwendig, da es der natürlichen Wuchsrichtung wiederspricht.
Empfehlenswert für diese Gestaltungsform sind langsam wachsende Arten. Zum Beispiel Kiefern, Wachholder und Zwergmispeln.
Man hält Bonsai dieser Gestaltungsart in hohen Töpfen.
Der Stamm wird erst aufwärts geleitet und dann in die Abwärtsrichtung- Die Krone des Kengai wird oberhalb des Topfrandes vom ersten Hauptast ausgebildet - hier beginnt auch der Abwärtstrend. Die horizontalen Äste des abwärtsgeführten Baumteils entspringen abwechselnd rechts und links an den Außenseiten von Biegungen.
Das Blattwerk soll von der Schale wegweisen. Die Astunterseiten bleiben frei von Trieben. Der oben liegende Wurzelansatz wird langgestreckt gestaltet. Der Wurzelansatz an der Innenseite des Stammes gestaucht.
Halbkaskaden-Bonsai - Han-kengai
Der Han-kengai wächst im Grunde genommen wie der normale Kengai - aber die Abwärtsneigung bzw. Seitwärtsneigung reicht nur maximal bis zum Boden des Topfes.
Zu bevorzugen sind hier Kiefern, Wacholder, einige Bodendeckergehölze, aber auch Ahorne, Quitte,. Wistarien und Azaleen können in diese Richtung entwickelt werden.
Literaten-Bonsaiform - Bunjingi
Diese Wuchsform ahmt Bäume in Konkurrenzsituation mit anderen Bäumen nach. Sie streben stark nach oben ohne viel Kraft in untere Äste zu investieren. Die wenigen die sich ausbilden, erhalten nur wenig Licht und sterben ab - beim Bonsai dürfen kleine Stümpfe davon bestehen bleiben. Der Stamm hat zum Teil leichte Biegungen.
Besonders geeignet sind hierfür Kiefern, Wachholder, Lärchen, Zedern und Laubbaumarten mit kleinen Blättern.
Bei der Kronengestaltung hat man ziemlich viel Freiraum. Hauptaugenmerk liegt in der Aussagekraft des Stammes.
Gehalten wird diese Form oft in kleinen runden Schalen.
Diese Bonsai sollen kämpferisch-asketisch wirken und Lebenserfahrung ausstrahlen.
Windgepeitschte Bonsaiform - Fukinagashi
Bei dieser ausdruckstarken Gestaltungsform neigt sich nicht nur der Stamm leicht zur Seite, sondern auch sämtliche Äste wachsen in die Neigungsrichtung des Baumes, als würde der Wind sie in diese Richtung zwingen.
Geeignet für die Art der Gestaltung sind Kiefern, Wachholder, Fichten, Lärchen und Laubbäume mit kleinen festen Blättern.
Entspringen dürfen die Äst allen Seiten des Stammes. Wichtig ist es wenig Äste zu gestalten und keine überladene Belaubung.
Der Wurzelhals muss kräftig ausgebildet sein.
Doppelstamm-Bonsai - Sokan (Vater und Sohn Stil)
Diese Bonsaiform ist eher selten in Verwendung, obwohl sie die Natur oft aufzeigt. Beide Stammteile entspringen einer gemeinsamen Wurzel oder der untergeordnete Stammteil dem dominanten Stamm.
Der dominante Stamm wächst aufrecht, ist dicker und stärker entwickelt. Der untergeordnete Stamm neigt sich leicht. Beide Stämme bilden eine gemeinsame Baumkrone aus.
Mehrfachstamm-Bonsai - Kabudachi
Hier gelten die gleichen Prämissen wie beim Doppelstamm-Bonsai, nur dass hier mindestens 3 Stämme vorhanden sind, welche sich aus einem gemeinsamen Wurzelsystem erheben. Die Zahl der Stämme soll ungerade sein.
Auch bei dieser Form bilden alle Stämme eine gemeinsame Baumkrone. Der dickste und stärkste Baumteil nimmt dabei den höchsten Punkt ein. Er muss nicht zwangsläufig mittig platziert sein.
Wald-Bonsaiform - Yose-ue
Der Yose-ue ähnelt dem Mehrfachstamm. Der Unterschied besteht darin, dass hier tatsächlich einzelne Bäume verwendet werden, ohne gemeinsame Wurzeln.
Diese Form wird in sehr großen flachen Schalen präsentiert.
Mittig stehen dabei die stärksten und höchsten Bäume. Seitlich und im hinteren Bereich stehen kleinere Exemplare. Die Bäume werden wie in einem natürlich gewachsenen Wald eher zufällig angeordnet - 3 oder mehr Bäume dürfen niemals von jeder Seite aus betrachtet eine Linie bilden.
Alle Bäume bilden eine gemeinsame Krone.
Man nimmt eine ungerade Anzahl an Bäumen. Wie dicht sie stehen, hängt allein vom Gestalter ab. Es werden Bäume der gleichen Art genommen, um eine gleichmäßige Pflege zu gewährleisten.
Felsenform Wurzeln umklammern den Stein - Seki-joju
Die Wurzeln des Bonsais breiten sich über einem Stein aus und nutzen Spalten und Löcher im felsigen Untergrund und im Erdreich um den Stein herum, um Schutz zu suchen.
Die Wuchsform des Baumes selbst kann sich an den anderen Gestaltungen orientieren.
Der ausgewählte Felsen sollte dem Vorkommen der gewählten Baumart entsprechen und auch ausdrucksstark aussehen.
Für die Gestaltung werden die Wurzeln um den Felsen drapiert und fixiert und dann unter das Substrat gelegt, damit sich die Wurzeln fest darum schlingen können in den nächsten Jahren.
Sobald die Wurzeln komplett den Stein umfassen, wird das Ganze auf das Substrat verbracht und die Wurzeln mit Erdmasse für Felspflanzungen bestrichen und dann nach und nach entfernt, damit die Wurzeln langsam aushärten können und eine für diese Wuchsform geeignete Rinde ausbilden können. - Alternativ kann auch wie bei der Bildung des Wurzelstamm-Bonsais verfahren werden.
Erde für Felspflanzen soll gut am Felsen haften. Sie besteht aus einem Teil Lehm und zwei Teilen Torf. Die Masse wird angefeuchtet bis man daraus dicke Rollen formen kann. - Dies wird dann verwendet.
Felsenform auf Stein - Ishitsuki
Der Bonsai wächst in diesem Fall komplett auf einem Stein und hat nur kleine Hohlräume und Spalten zur Verfügung, um sich mit Nährstoffen zu versorgen und festzuklammern. Es besteht kaum eine chance Wasser zu speichern.
Der Baum soll dementsprechend wie ein Überlebenskünstler aussehen.
Bei der Pflege ist darauf zu achten den Bonsai unter seinen erschwerten Bedingungen besonders zu unterstützen.
Der Felsen mit dem Bonsai wird auf einer flachen Schale aufgestellt. Diese Schale kann mit Wasser oder feinkörnigen Kies gefüllt werden.
Erde für Felspflanzen sieh Felsenform Wurzeln umklammern den Stein.
Floßform - Ikadabuki
Bei umgestürzten Bäumen wachsen gelegentlich die aufrecht stehenden Äste weiter, wenn das Wurzelsystem noch intakt ist und den Baum weiter versorgen kann. Neue Wurzeln bilden sich am Stamm.
Bei der Floßform wird dieser Zustand nachgeahmt.
Die "Stämme" werden so gestaltet dass sie eine gemeinsame Baumkrone bilden. Ihre Zahl sollte ungerade sein und aus mindestens 5 Stämmen bestehen.
Wurzelstamm - Neagari
Bei diesem Gestaltungsstil sind die weit aus dem Boden ragen kräftigen Stelzwurzeln aus denen der Baum entspringt das Hauptaugenmerk. Der Stamm kann sich nach verschiedenen Elementen gestalten.
Besonders geeignet sind Kiefern.
Die Ausfallrate bei dieser Gestaltungsform ist sehr hoch.
Für die Gestaltung müssen die Wurzeln nach und nach immer mehr frei gelegt werden, nachdem der Baum zuvor in ein sehr hohes Gefäß mit dem Wurzelbart nach unten hängend getopft wurde. Eine dominante Pfahlwurzeln muss entfernt werden. Das Substrat soll einen hohen Anteil scharfen Sand enthalten. Und erst tief unten nährstoffreiche Erde enthalten.
Trauerform - Shidare-Zukuri
Diese Bonsaiform besticht durch einen dicken Stamm mit möglichst rissiger Borke und kräftigen, stark gebogenen Ästen und feinen Zweigen die wie ein Schleier nach unten reichen.
Besonders geeignet ist die Trauerweide. Aber auch Birken, Birkenfeigen und Tamarisken können verwendet werden.
Die kriechende Form - Netsuranari
Diese Form ähnelt der Floßform. Was die Anzahl der Stämme betrifft gilt ebenfalls ähnliches. Im Gegensatz zur Floßform gibt es ein gemeinsames Zentrum von dem aus sich die Stämme gruppieren.
In der Natur entsteht dieser Zustand wenn sich Äste zum Boden biegen und dort bewurzeln.
- Tetje
- Beiträge: 20159
- Registriert: So 16. Jan 2011, 16:58
- Bundesland: Nordrhein-Westfalen
- Geschlecht: Männlich
- Klimazone: 7b
Re: Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Danke für deinen tollen Beitrag.
Mein Zwergkiefer-Bonsai wäre dann soweit.....

Mein Zwergkiefer-Bonsai wäre dann soweit.....



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Viele Grüße
Tetje
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Johann Wolfgang von Goethe
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Re: Wie gestalte ich einen Bonsai - mit Beispielen.
Das wäre ja dann Rekordzeit lieber Tetje.
Leitfaden Teil 8 - Rosen - Bonsai - Tipps
Bei Rosen als Bonsai hat man die Wahl zwischen wurzelechten und veredelten Rosen. Bei veredelten Rosen muss man besondere Vorsorge treffen die Veredelungsstelle insbesondere im Winter und bei bestimmten Gestaltungsmaßnahmen den Stamm betreffend zu schützen.
Rosenbonsai sind Freilandbonsai. Eine Dauerhaltung im Zimmer ist nicht empfehlenswert.
Wurzelechter Rosenbonsai:
An Arten und Sorten sollte man sich unter den kleinblättrigen und kleinblütigen Rosen umsehen.
Es spielt keine Rolle ob man einen Sämling, bewurzelten Steckling oder eine ältere Rose auserwählt - entscheidend ist, dass sie gefällt und man Potential in ihr erkennt.
Vorbereitung im August - als erstes werden alle Triebe auf 5 bis 7 Blattansätze zurückgeschnitten. Die Blätter werden entfernt und nur die Blattstiele stehen gelassen. Die Wurzeln werden gekürzt und abgestorbenes entfernt. Das Substrat soll aus feinen Sand, Torf und Komposterde bestehen mit Beimengungen von etwas Ton,- Lava- oder Lehmgranulat.
Nach dem Ende der Fröste, kommt die Rose in eine größere Schale oder auch Topf bzw. Gitternetztopf und darf kräftig durchtreiben. Erreichen die Triebe eine Länge von 15 bis 25 cm Länge werden auf 2 Blätter zurück geschnitten. Der nächste Austrieb darf wachsen und blühen, nach dem Verblühen wird wieder auf 2 Blätter zurückgeschnitten. Usw.
Drahten sollte man bei Rosen vermeiden, da die Rinde sehr empfindlich ist.
Spätestens Ende Juli wird komplett zurück geschnitten. Bei gesunden Pflanzen kann ein Blattschnitt erfolgen, bei dem nur die Blattstiele stehen bleiben.
Dann darf die Rose bis zum Winteranfang wachsen und blühen. Es wird nur Verblühtes entfernt oder störende bzw. nicht blühende Triebe.
Überwintert wird entweder frostfrei, hell bis maximal 5°C oder draußen in den Boden versenkt bzw. der Topf und Pflanze anderweitig gut schützen.
Im Frühling wird erneut ein Wurzelschnitt durchgeführt und die Triebe wiederrum auf 2 Blattansätze gekürzt.
veredelter Rosenbonsai
Beim veredelten Bonsai wählt man eine ältere Rose aus mit interessantem Stamm zum Beispiel.
Im Frühjahr wird die Rose ausgegraben. Die Faserwurzeln dürfen möglichst nicht beschädigt werden. Da diese bei älteren Rosen nur noch im geringem Umfang neu gebildet werden.
Sie erhält erst einmal einen größeren Rosenkübel mit einer guten Rosenerde. Und die Triebe werden bis auf 3 Augen eingekürzt. Blüten und Knospen werden entfernt. Sich kreuzende Triebe werden ebenfalls entfernt.
Im Jahresverlauf wird sie immer wieder auf 3 Augen geschnitten.
Überwintert wird entweder frostfrei, hell bis maximal 5°C oder draußen in den Boden versenkt bzw. der Topf und Pflanze anderweitig gut schützen. Besonders die Veredelungsstelle ist mit zu schützen.
Im Frühjahr werden die Wurzeln noch einmal zurückgeschnitten, um weitere Wurzelkräftigung zu erreichen. Dann wird die Pflanze etwas höher wie zuvor gepflanzt, um einen Stamm zu forcieren. Die Neutriebe werden im Jahresverlauf immer wieder gekürzt. Die Rose darf zwischenzeitlich blühen.
Ich werde es mit den beiden versuchen. 

Leitfaden Teil 8 - Rosen - Bonsai - Tipps
Bei Rosen als Bonsai hat man die Wahl zwischen wurzelechten und veredelten Rosen. Bei veredelten Rosen muss man besondere Vorsorge treffen die Veredelungsstelle insbesondere im Winter und bei bestimmten Gestaltungsmaßnahmen den Stamm betreffend zu schützen.
Rosenbonsai sind Freilandbonsai. Eine Dauerhaltung im Zimmer ist nicht empfehlenswert.
Wurzelechter Rosenbonsai:
An Arten und Sorten sollte man sich unter den kleinblättrigen und kleinblütigen Rosen umsehen.
Es spielt keine Rolle ob man einen Sämling, bewurzelten Steckling oder eine ältere Rose auserwählt - entscheidend ist, dass sie gefällt und man Potential in ihr erkennt.
Vorbereitung im August - als erstes werden alle Triebe auf 5 bis 7 Blattansätze zurückgeschnitten. Die Blätter werden entfernt und nur die Blattstiele stehen gelassen. Die Wurzeln werden gekürzt und abgestorbenes entfernt. Das Substrat soll aus feinen Sand, Torf und Komposterde bestehen mit Beimengungen von etwas Ton,- Lava- oder Lehmgranulat.
Nach dem Ende der Fröste, kommt die Rose in eine größere Schale oder auch Topf bzw. Gitternetztopf und darf kräftig durchtreiben. Erreichen die Triebe eine Länge von 15 bis 25 cm Länge werden auf 2 Blätter zurück geschnitten. Der nächste Austrieb darf wachsen und blühen, nach dem Verblühen wird wieder auf 2 Blätter zurückgeschnitten. Usw.
Drahten sollte man bei Rosen vermeiden, da die Rinde sehr empfindlich ist.
Spätestens Ende Juli wird komplett zurück geschnitten. Bei gesunden Pflanzen kann ein Blattschnitt erfolgen, bei dem nur die Blattstiele stehen bleiben.
Dann darf die Rose bis zum Winteranfang wachsen und blühen. Es wird nur Verblühtes entfernt oder störende bzw. nicht blühende Triebe.
Überwintert wird entweder frostfrei, hell bis maximal 5°C oder draußen in den Boden versenkt bzw. der Topf und Pflanze anderweitig gut schützen.
Im Frühling wird erneut ein Wurzelschnitt durchgeführt und die Triebe wiederrum auf 2 Blattansätze gekürzt.
veredelter Rosenbonsai
Beim veredelten Bonsai wählt man eine ältere Rose aus mit interessantem Stamm zum Beispiel.
Im Frühjahr wird die Rose ausgegraben. Die Faserwurzeln dürfen möglichst nicht beschädigt werden. Da diese bei älteren Rosen nur noch im geringem Umfang neu gebildet werden.
Sie erhält erst einmal einen größeren Rosenkübel mit einer guten Rosenerde. Und die Triebe werden bis auf 3 Augen eingekürzt. Blüten und Knospen werden entfernt. Sich kreuzende Triebe werden ebenfalls entfernt.
Im Jahresverlauf wird sie immer wieder auf 3 Augen geschnitten.
Überwintert wird entweder frostfrei, hell bis maximal 5°C oder draußen in den Boden versenkt bzw. der Topf und Pflanze anderweitig gut schützen. Besonders die Veredelungsstelle ist mit zu schützen.
Im Frühjahr werden die Wurzeln noch einmal zurückgeschnitten, um weitere Wurzelkräftigung zu erreichen. Dann wird die Pflanze etwas höher wie zuvor gepflanzt, um einen Stamm zu forcieren. Die Neutriebe werden im Jahresverlauf immer wieder gekürzt. Die Rose darf zwischenzeitlich blühen.

Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.