Iris barbata nana 'Little Buccaneer' und Kleinwüchsigkeit bei Pflanzen

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Tetje
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Re: Iris barbata nana 'Little Buccaneer'

Beitrag von Tetje »

Hallo Chrisel,

es gibt Gattungen die verlassen nach Jahrzehnten, oft nach 10 Jahren, ihr enges Korsett und gehen im Wachstum wieder in die "normale Größe zurück. Bei Klivien, besonders bei den chinesischen und japanischen Zwergformen der Klivien kann man das gut beobachten. ;)
Viele Grüße
Tetje

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Christa
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Re: Iris barbata nana 'Little Buccaneer'

Beitrag von Christa »

Also, hab ich noch 5 Jahre Zeit. ;)
Viele Grüße von der
Christa
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Harald
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Re: Iris barbata nana 'Little Buccaneer'

Beitrag von Harald »

Hallo Tetje,
was du über die Beständigkeit (oder Unbeständigkeit) bei Dahlien-Sorten berichtest, ist mir noch nie aufgefallen. Ich kenne so etwas auch nicht aus der Fachliteratur. die Barbata-Nanas sind jedenfalls stabil. Es kann allerdings vorkommen, dass man bei weiten Kreuzungen Sämlinge erhält, die von vornherein schwachwüchsig sind. Aber das hat andere Ursachen.
Grüße,
Harald
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Tetje
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Re: Iris barbata nana 'Little Buccaneer'

Beitrag von Tetje »

Hallo Harald,

warum ich immer wieder diese Frage stelle, das hat mit meinen Beobachtungen bei den extrem kleinen Klivien zu tun, die über viele Jahrzehnte in China und Japan ausgelesen worden sind.
Anbei der Link, bitte anklicken:
http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/ ... tml#p30487
Die Chinesen sind damit angefangen über Auslesezüchtung die kleinen Klivien zu sammeln und eine neue Richtung zu schaffen. Es gibt extrem schöne und sehr teure Auslesen. Mir ist im Laufe der Jahre aufgefallen, dass diese Auslesezüchtungen, irgendwann aus ihrem engen Korsett möchten und wieder zur Natürlichkeit zurückkehren wollen, sie sind einfach nicht beständig. Vermutlich tritt das noch bei anderen Gattungen so auf, Martin hatte das bei den Hostas teilweise bestätigt. Auffällig ist, dass auch hier die Auslesezüchtung häufig zum Zuge kommt.
Viele Grüße
Tetje

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Harald
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Re: Iris barbata nana 'Little Buccaneer'

Beitrag von Harald »

Hallo zusammen, hallo Tetje,

dieses Thema ist mittlerweile etwas unübersichtlich geworden, und ich möchte mal versuchen zusammenzufassen.
Es geht um Kleinwüchsigkeit (nicht zu verwechseln mit Schwachwüchsigkeit) gegen Normalwüchsigkeit, ohne und mit Panaschierung, evtl. auch um Nachlassen der Intensität der Blütenfarben. Deutet das nicht alles auf "extrachromosomale Vererbung"? Auf deutsch: Vererbung, die nicht durch Chromosomen, sondern durch Plastiden u.ä. gesteuert wird ? Ich bin kein Klivienfachmann und kann deshalb nur Fragen stellen: Wie viele der heute bekannten chinesischen Zwerg-Kliviensorten stammen wohl aus direkter generativer Vermehrung, sind also sog. Primärhybriden? Bei ihrem doch recht langsamen Generationswechsel vermutlich nicht sehr viele. Warum aber versuchen sie nach rund 10 Jahren aus ihrem "engen Korsett" auszubrechen und zur Normalform zurückzukehren? Möglicherweise müssen wir, nachdem die Plastiden als Verursacher der Panaschierung erkannt sind, ein weiteres Merkmal zur Kenntnis nehmen, welches anscheinend nicht den Mendelschen Regeln folgt, nämlich Kleinwüchsigkeit. Das bedeutet auch, das Merkmal wird nur durch die Mutter weitergegeben.
Viele Grüße,
Harald
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Tetje
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Re: Iris barbata nana 'Little Buccaneer' und Kleinwüchsigkeit von Pflanzen

Beitrag von Tetje »

Hallo zusammen, hallo Harald,

ich möchte zunächst die Wörter generative Vermehrung für die Interessierten erklären. Unter generative Vermehrung versteht man die Vermehrung aller Arten, die auf geschlechtlicher Fortpflanzung beruhen.

Für die Freunde der chinesischen und japanischen Klivien aus dieser Gruppe ist die Blüte uninteressant und hier zählt nur die Vollkommenheit vom Fächer des Zwiebelstammes. Was unbekannt ist, dass die ersten Pflanzen die man in China zur Auswahl genommen hat zum großen Teil aus Deutschland stammen. Ich vermute, dass in den ersten Jahrzehnten(ab ca.1950) nur konsequente Auslesen vorgenommen worden sind und man später mit den Zwergformen angefangen hat zu züchten. Ich habe auch einige Kreuzungen mit den Monk Klivien durchgeführt, nicht alle Nachkommen zeigen die Kleinwüchsigkeit. Es ist in der Welt der Klivien eine recht junge Zuchtlinie mit der Kleinwüchsigkeit. Interessant ist dein Hinweis auf die extrachromosomale Vererbung und den langsamen Generationswechsel daraus.

Hier liegt wohl der Schlüssel und bestätigt meine Beobachtungen.

Das zum Thema von Menschen versuchte Vollkommenheit zu schaffen.

Die Diskussionen haben auf den ersten Blick sicherlich wenig mit dem Ausgangsthema zu tun, beim zweiten Blick sieht es aber "fast" immer anders aus. 8-) ;)
Viele Grüße
Tetje

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