Ich zitiere hier mal einen Text aus einer Kölner Anzeige:
St. Martin ist als barmherziger römischer Soldat, der seinen warmen Mantel mit einem armen Bettler teilte in die Geschichte eingegangen. Eine Theorie besagt, das jährliche Martinsgans-Essen beruhe auf einer weiteren Legende über das Leben des Ehrenmannes. So soll sich Martin von Tours an dem Tag als er zum Bischof geweiht werden sollte, bescheiden wie er war, in einem Gänsestall versteckt haben. Die Tiere schnatterten jedoch so aufgeregt, dass Martin gefunden wurde und zum Bischof geweiht werden konnte.
Ein Racheakt an den schnatternden Tieren? – Völliger Blödsinn, argumentieren andere. Der Brauch sei vielmehr mit der Lebensweise der Bauern und den religiösen Traditionen des Mittelalters verflochten. Denn auf den 11. November fiel damals jener Termin, an dem die bäuerlichen Pachtzahlungen fällig wurden und nicht selten wurde diese als Geldersatz in Form einer Gans bezahlt. Außerdem beginnt am 11.11. die 40-tägige vorweihnachtliche Fastenzeit und damit eine Phase, in der fettes Essen tabu ist.
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Diese Depotat-Zahlung habe ich auch oft von meiner Großmutter erzählt bekommen, die auf einem Gutshof in Pommern lebte. Dabei wurde dann das Fallobst, das nicht eingelagert werden konnte in die hohle Gans eingefüllt und als Dessert verspeist, was etwas ganz besonderes für die Kinder war und als besondere Süßigkeit galt.
Gruß Karin aus Duisburg
der Stadt an Rhein und Ruhr als Tor zum Niederrhein