Bisher hatte ich immer ein ausrangiertes Aquarium für Orchideen mit höheren Luftfeuchtigkeitsansprüchen und einem selbsgebastelten Aufsatz für Pflanzenleuchten. Der Nachteil, die Lufteuchtigkeit hielt sich nicht wirklich gut darin, da die selbstgebastelte Lichthalterung ziemlich viel Feuchtigkeit herausgelassen hat und die Versorgung der Pflanzen von oben war für mich nur mit einer Leiter möglich.
Daher habe ich schon lange mit einer anderen Lösung geliebäugelt. Als wir im Ausverkauf ein günstiges 60*45*60 Terrarium für Dendrobaten sahen, bestellten wir dieses. Doch wie einrichten? Das Aquarium war wirklich nur abstellen und hinhängen der Pflanzen - wie bei vielen Orchideenhaltern. Nicht wirklich schön, auch wenn man auf die Weise viele Pflanzen unterbringen kann. Das wollte ich aber so nicht für das neue Becken. Ich dachte eher an die Gestaltung von Terrarien wie sie Dendrobatenhalter für ihre Tiere herrichten.
Also hieß es eine Boden- und Rückwand herrichten. Die beiligende Rückwand gefiel uns nicht. Auf Seitenwände verzichten wir auch, da das Terrarium von Seiten bei uns sichtbar ist und wir wollen ja die Planzen sehen und keine Seitenwände.
Ausgangspunkt waren Styroporplatten. Diese habe ich mit dem Messer bearbeitet und mit Aquariumsilikon Vorsprünge und ähnliches aufgeklebt. Mein Mann hat die bearbeiteten Platten dann mit einem Heißluftgerät etwas versiegelt. (Im Freien und mit Atemmaske, wegen der Dämpfe die beim Erhitzen von Styropor auftreten.)
Dann hieß es die Platten beschichten. Aber wie? Nach dem Informationen sammeln im Internet und in Fachliteratur entschieden wir uns für Latexbindemittel in das wir Torf und Xaxim eingerührt haben. Ich habe nach Gefühl gemischt, bis eine schöne breiartige Masse da war, die sich gut verschmieren ließ. Dafür sollten die zugesetzten Materialien möglichst fein sein. Diese Masse soll angeblich, wenn sie fest ist lange halten und auch der Feuchtigkeit standhalten. Da die geplanten Orchideen Epiphyten sind, reicht eine dünne Schicht als Auftrag.
Ich rührte immer nur kleine Mengen an. Bei kleinen Kindern im Haus weiß man ja nie, wie lange man Zeit hat zum Arbeiten.

Ich habe den Auftrag erst mit dem Pinsel versucht, aber das ging auf der bearbeiteten Oberfläche nicht so gut. Daher habe ich dann die Finger genommen und immer gut festgedrückt. Ganz schön glitschig.

Auch ein paar potentielle Einrichtungsgegenstände wie Epiwebstämme habe ich mit der Masse versehen. Diese sind eine künstliche Alternative zu Xaximstämmen, die aber leider nicht allzu schön aussehen.
Das Trocknen dauerte ein paar Tage. Wenn sich kleine Risse auftaten, mußten die natürlich noch einmal nachbearbeitet werden. Wenn man nicht lang genug wartet und die Platten zu früh befeuchtet würden, würde sich das noch nicht ausgehärtete Latexbindemittel herauslösen.
Nachdem endlich alles trocken war, holte ich erstmal meine potentiellen Einrichtungsgegenstände und Pflanzen heran und machte mich auf dem Boden breit.
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