europäische Naturforscher entdeckten diese Art Ende des 18-ten Jahrhunderts auf ihren China-Reisen in der zweiten Hälfte des 18- ten Jahrhunderts. Diese Art war eine der ersten Hostas, die den europäischen Kontinent erreichte. George Hibbert, ein Botaniker brachte Exemplare dieser Hosta nach England. Er hielt sie für eine subtropische Spezies und kultivierte sie unter Glas. Die Winterhärte der Pflanze wurde aber schnell entdeckt. Von England aus gelangte die Art nach Frankreich und war vor 1800 Teil der Sammlung Mme. Josephine Bonaparte, der Ehefrau Napoleons. Über hundert Jahre wurde die Staude als Hosta caerulea bezeichnet. Erst 1931 erhielt sie ihren bis heutigen gültigen Artnamen; Hosta ventricosa. Das Epitheton ventricosa beschreibt die bauchförmige glockenförmige Blütenhülle. Die Art ist imstande ohne Befruchtung keimfähigen Samen auszubilden. Diese ungeschlechtliche Art der Vermehrung wird auch Apomixis genannt. Alle Nachkommen sollten normalerweise gleich sein, da sie Klone der Mutterpflanze darstellen. Dies ist aber nicht ganz korrekt. Die Blüten der Nachkommen weisen zum Teil einige Veränderungen in Form und Farbe der Blütenhülle auf.
Hosta ventricosa hat schöne dunkel glänzend spinatgrüne Blätter mit weit auseinander liegenden
Venen. Der Blattrand ist leicht gewellt. Die herzförmigen Blätter haben eine deutlich auslaufende Spitze. Ende Juni erscheinen die glockenförmigen dunkelvioletten Blüten an ca. 80 cm hohen Stielen. Mir ist keine Hosta bekannt, die so fertil ist wie diese. Vielleicht ist die enorme Fertilität ein Grund für die starke Verbreitung der Art in Europa. Samen dieser leicht keimenden Staude wurde oftmals weiter gegeben. In vielen alten Bauerngärten finden sich große Horste dieser Hosta.
