Flächenkompost

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Martin
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Flächenkompost

Beitrag von Martin »

Eine Alternative zum Komposthaufen bietet Flächenkompost. Hierbei wird anfallendes organisches Material nicht auf dem Komposthaufen geworfen, sondern auf Beeten. Ob Staudenstängel, Blüten, Eierschalen oder Grasschnitt. Diese Pflanzenabfälle sammel ich in einer Kompostecke. Allerdings fällt im Sommer viel Grasschnitt an. Was tun? Ich verteile die Materialien zwischen den Staudenbeeten, was nicht so ganz schön aussieht. Anschließend decke ich den etwas unsauber wirkenden Gartenabfall mit Grasschnitt ab. Dadurch haben es die eventuell vorhandenen Unkrautsamen, die im Gartenabfall schlummern schwer, zu keimen. Manche Stauden wie Phlox oder Margeriten reagieren zum Teil empfindlich auf Flächenkompost. Um diese Stauden also etwas dünner mit Gartenabfällen mulchen, dann entstehen keine Probleme. Der ein oder andere wird sagen: Und die Schnecken? Ich habe in einem Zeitraum von zwanzig Jahren, in der ich Flächenkompost praktiziere nicht mehr oder weniger Schnecken gehabt. Am Sauerampfer traten vereinzelt Schnecken auf. Jedoch biete ich Spitzmäusen durch Abfallhaufen und alten hohlen Terrakottafiguren Unterschlupf. Diese halten die Schnecken erfolgreich im Zaum. ;)

Es muß aber anfangs ein Umdenken erfolgen. Beete müssen nicht sauber und steril sein, mit Pinie gemulcht, oder mit Kies abgedeckt sein. In der Natur gibt es keine sterilen Böden. Blätter fallen zu Boden zerfallen und
werden zu Humus. Durch Flächenkompost ahmen wir dies nach. Der Erfolg stellt sich nach kurzer Zeit ein.
Stauden haben ein kräftigeres grün, Dahlien blühen reicher, Gemüse bekommt einen besseren Geschmack.
Ihr spart Dünger, Wassergaben werden reduziert, da durch die Mulchschicht weniger Wasser verdunstet. Die Vorteile überwiegen eindeutig. Versucht es einmal selber im Garten mit einem kleinem Beet testweise. ;)
Viele Grüße
Martin
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Winni
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Re: Flächenkompost

Beitrag von Winni »

Hallo Martin!

Mit Interesse habe ich deinen Beitrag gelesen.
Ich gehöre zu denjenigen, in deren Kopf das Umdenken bereits eingesetzt hat, die Ästhetik aber noch dominiert.
Kompost geb ich deshalb immer noch punktuell und gegen aufkomendes Unkraut - wogegen Mulchen ja auch helfen soll - hab ich einfach dichtere Bepflanzung gewählt, so dass eigentlich kein cm² :D Erde mehr zu sehen ist.
In dem Gartenteil, der in voller Sonne liegt und wo der Untergrund - bedingt durch Aufschüttungen beim Hausumbau - eh mager und kiesig ist, habe ich vor ein paar Jahren das Experiment Kiesbeet gestartet - zu meiner vollsten Zufriedenheit (keine Kiesabdeckung, sondern ein wirkliches Kiesbeet).
Liebe Grüße
Winni
Gast

Re: Flächenkompost

Beitrag von Gast »

Hallo,

für mehr und weitere Informationen - ein Kiesbeet betreffend, kann ich Dir dieses Buch wärmstens empfehlen.
Erschienen 2000 im Ulmer Verlag
Ein wunderschönes Buch zu diesem Thema.
Quelle: Eugen Ulmer Verlag
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Zuletzt geändert von Tetje am So 21. Aug 2022, 14:54, insgesamt 4-mal geändert.
Grund: Buchstabe eingefügt
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Winni
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Re: Flächenkompost

Beitrag von Winni »

Hallo!

Kenn ich und auch das für bescheidener Verhältnisse gedachte von Bernd Hertle "Kiesgarten - Blütenpracht ohne Gießen". Bin gerade dabei, Ideen aus beiden umzusetzen.
Liebe Grüße
Winni
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François
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Re: Flächenkompost

Beitrag von François »

:| Das Mulchen (Flächenkompostieren) habe ich ab den 1950er Jahren aus der Ursprungsfamilie übernommen, die sich als "Spatentragende Generation" bezeichnete. Jemandem, der keine Landwirtschaft im Rücken hatte, stand in jenen Jahren während der Wachstumszeit nur diese Möglichkeit der "Düngung" zur Verfügung.
Im Sommer betreibe ich - aus ökonomischen Gründen - die Flächenkompostierung an Ort und Stelle. Als Handwerkszeug dient mir lediglich eine Gartenschere, mit der ich längere Stängel klein schneide. Dort, wo die Wildpflanzen gewachsen sind, geben sie den Bodenorganismen die richtige Nahrung zurück. Diese sorgen für den passenden Untergrund für die Gartenpflanzen. Auch die Bodenfeuchte wird auf diese Weise erhalten und schafft eine Voraussetzung für ein ungestörtes Wachstum.
So ist bereits war bis zum Spätherbst dieses ersten Jahres an einer neuen Gartenstelle eine wunderbare Oberflächenstruktur entstanden, die ich entsprechend der Hausmannstätigkeit als "Gartenhefeteig" bezeichne.
Im Winter, wo ich den Garten ruhen lasse, lege ich keinen Flächenmulch auf.
Das besorgt die Natur durch den Blätterfall verschiedener Büsche.
Den ersten Flächenmulch lege ich erst wieder im neuen Jahr auf, sobald Wildpflanzen wachsen.
Zuletzt geändert von Martin am Do 27. Nov 2014, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Anfangs-Beitrag von mir den Übergang von Komposthaufen zu Flächenkompost als Alternative aufgeführt.
Viele Grüße
François

Das Leben und dazu eine Katze -
das ergibt eine unglaubliche Summe .
(Rainer Maria Rilke)
Bernd

Re: Flächenkompost

Beitrag von Bernd »

Hallo zusammen,

wer meine Beträge gelesen hat, wird wissen, dass ich ein großer Verfechter von der Verarbeitung von Komposterde bin. Leider habe ich mit dem Flächenkompost negative Erfahrung gemacht. Überall wo ich ihn ausgebracht habe, haben sich nach kurzer Zeit die Wühlmäuse unter der wärmenden Schicht eingenistet. Wer also Probleme mit diesen Tierchen hat, sollte besser wie ich reifen Kompost im Frühjahr in den Boden einarbeiten.
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Martin
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Re: Flächenkompost

Beitrag von Martin »

Hallo zusammen,

Flächenkompost ist eine gute Alternative zu Rindenmulch. Zudem düngt es die Pflanzen, im Gegensatz zum Rindenmulch. Gerade in den letzten Jahren geprägt von extremer Trockenheit schützt der Flächenkompost den Boden auch vor allzu starker Austrocknung. Wie man sieht strotzen die Pflanzen vor Gesundheit im Beet. Man darf natürlich nicht übertreiben, und allzu viel Stickstoff reiches Material wie Grasschnitt auftragen. Dies wird von Stauden wie Phlox und Chrysanthemen nicht so gut vertragen.
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Viele Grüße
Martin
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