Unseren Pflanzen ausreichend Licht zukommen zu lassen ist oft nicht ganz einfach, da wir mit unseren Augen schwer einschätzen können wieviel Licht eine Pflanze an ihrem Standort erhält. Abhilfe kann hier ein Lux-Meter bringen. Für etwa 50 € bekommt man schon ein Gerät das für diesen Zweck völlig ausreichend ist.

Helligkeit und Lichtmenge werden durch drei grundsätzliche Begriffe definiert :
Lichtstrom in Lumen (lm)
Lichtstärke in Candela (cd)
Beleuchtungsstärke in Lux (lx)
Mit Lichtstrom und Lichtstärke definiert man die Eigenschaft von Lichtquellen. Wenn man sich Beleuchtungsmittel z.B. eine Glühbirne oder eine LED kauft, stößt man auf diese Begriffe.
Eine 40W Glühbirne bringt etwa 400lm.

Eine 3W Power-LED bringt etwa 330lm.

Mit der Beleuchtungsstärke (lx) definiert man die Helligkeit an einem bestimmten Ort. Hier ein paar Beispiele :
An einem schönen Sommertag, im Freien, werden bis zu 100.000lx erreicht.

An einem bedeckten Sommertag, im Freien, werden bis zu 20.000lx erreicht.

An einem bedeckten Wintertag, im Freien, werden bis zu 3500lx erreicht.

In unseren Wohnräumen nehmen diese Außenhelligkeiten natürlich sehr schnell ab.
Hier ein paar Beispiele :
Unmittelbar hinter der Fensterscheibe, auf der Fensterbank, hat man nur noch 50% der Außenhelligkeit.

Etwa 1m vom Fenster entfernt sind es nur noch 20%.

Etwa 2m vom Fenster entfernt sind es nur noch 10%.

Und das benötigen unsere Pflanzen :
Blühende Pflanzen mit sehr hohem Lichtbedarf benötigen 3000...4000lx.
Pflanzen mit hohem Lichtbedarf benötigen ca. 2000...3000lx.
Pflanzen mit mittlerem Lichtbedarf benötigen ca. 1000...2000lx.
Pflanzen mit geringen Lichtbedarf benötigen ca. 500...1000lx.
Unter 500lx gibt es keine Photosynthese mehr.

An einem bedeckten Wintertag, wenn es im Freien etwa 3500lx hat, erhält eine Pflanze, die 2m weit vom Fenster entfernt ist, also nur noch etwa 10% von 3500lx, das sind 350lx. Das ist auf Dauer deutlich zu wenig, da ja unter 500lx die Photosynthese zum Erliegen kommt. Im Inneren von Wohnräumen, mehr als 2m vom Fenster entfernt, kommt man also ohne zusätzliche Beleuchtung kaum aus. Die geeigneten Lampen hierfür, das soll aber ein eigenes Thema werden.

Viele der hier genannten Werte habe ich aus dem Internet entnommen und sollten als grobe Orientierungswerte dienen, da es immer auf die spezifischen Gegebenheiten ankommt. Wer es also genauer wissen will, wird um die Anschaffung eines Lux-Meters nicht herumkommen.
Noch ein Tipp :
Auch mit dem Fotoapparat läßt sich die Beleuchtungsstärke in Lux messen. Wer z.B. die Beleuchtungsstärke auf der Fensterbank wissen will, der kann folgendermaßen vorgehen. Ein weißes DIN A4 Blatt auf die Fensterbank legen. Den Fotoapparat auf 100 ASA und Blende 4 einstellen und dann formatfüllend auf das weiße Blatt Papier belichten. Der Nenner der Belichtungszeit mal 10 ergibt die Beleuchtungsstärke in Lux. Also wenn die Belichtungszeit 1/100 beträgt, ist die Beleuchtungsstärke 100 x 10 = 1000 lx.
