Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

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Walter27

Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

Beitrag von Walter27 »

Hallo Ivonne!
Sehr schöne Pflanze...ich muss gestehen die Iris sind meine neue Krankheit, aber da bin ich noch total unerfahren. :oops:
Wie vermehrt sich diese Sorte und wo kann man sie kaufen?
Grüße Walter
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Ursprüngliche Thema:
http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/ ... tml#p57738
Zuletzt geändert von Admina am So 26. Apr 2015, 20:49, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Überschrift angepasst. Thema geteilt und verschoben. Link gesetzt
Ivonne Schönherr

Re: Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

Beitrag von Ivonne Schönherr »

Hallo Walther,

meine ist eine Art. Ich hatte sie von einem Händler auf einem Pflanzenmarkt. Ich denke du solltest sie auch bei diversen Stauden- und Irishändlern bekommen, die auch Arten anbieten.
Wenn meine echt ist, müßte sie als Art auch über Samen zu vermehren gehen, solange sie nicht fremdbestäubt wird und natürlich durch Teilung, wenn sich die Pflanzen entsprechend vergrößert haben.

Ich werde meine versuchen zu bestäuben. Fremdbestäut werden kann sie nicht, es blühen hier zur Zeit keine anderen Iris in meiner Umgebung. Mal sehen ob sie Samen bildet, und diese dann keimen und wie die dann blühen.
Walter27

Re: Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

Beitrag von Walter27 »

Hallo!
Tja mit den Samen und ob sie keimen...das ist so eine Sache bei den Iris.
Ich habe die Samen seit über zwei Monaten in der Erde und es tut sich nichts!
Habe sie eben gestern in Kühlschrank gestellt, vielleicht wird dann später noch was gehen?
Wie lange sollten sie kalt gestellt werden? Es sind wahrscheinlich Samen vom einfachen gelben Iris.
Grüße Walter
Ivonne Schönherr

Re: Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

Beitrag von Ivonne Schönherr »

Ich hatte letztes Jahr ein paar Samen von einer einfachen blauen Iris im Januar in die Erde gebracht und draußen aufgestellt. Es gingen nur ein paar Sämlinge auf. Ich hab den Behälter mit den ungekeimten Samen immer noch stehen, mal sehen ob noch ein paar kommen. Für den Fall das sie länger dauern. :? Vielleicht kann ja unser Irisexperte Harald was dazu sagen.

Wer richtig gut keimt ist Iris domestica. Die samt sich sogar selbst aus. Allerdings sind deren Samen auch eher wie kleine schwarze Beeren und nicht so hart wie die Irissamen der anderen gesähten Iris.
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Harald
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Re: Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

Beitrag von Harald »

Hallo Ivonne und Walter,
die Iris pallida ist eine Art, die in den Mittelmeerländern wild vorkommt. Sie ist oft von Urlaubern mitgebracht worden und müßte in verschiedenen Varianten bei Liebhabern existieren. Man braucht nur zwei verschiedene Klone um massenhaft Sämlinge zu produzieren. Selbstbestäubungen bei Bartiris ergeben meist nur wenige keimfähige Samen und das ist bei den bekannten niedrigen Keimungsraten ziemlich frustrierend. Ich habe in der Vergangenheit fast ausschließlich meine Irissamen sofort nach der Ernte in kleine Töpfe gesät und immer feucht gehalten. Sie sind dann noch rund und das Endosperm (Nährgewebe) ist noch weich. Ich glaube, dass das steinharte Endosperm die Hauptursache für die Keimhemmung ist. Die Samen brauchen keine Frostperiode, denn einige keimen schon im Herbst. Man hat allerdings dann ein Problem mit der Überwinterung. Es ist daher sinnvoll, die Aussaattöpfe in Folienbeutel verpackt in einem Kühlschrank bis zum Frühjahr bei etwa +5°C aufzubewahren. Wenn keine stärkere Fröste mehr drohen, können sie ins Freie (oder Gewächshaus, wenn vorhanden).
Grüße,
Harald
Ivonne Schönherr

Re: Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

Beitrag von Ivonne Schönherr »

Danke lieber Harald für deine Ausführungen. Ich habe neulich im Internet einen Rat gelesen, den Samen aus nicht voll ausgereiften Kapseln zu entnehmen, weil dann die Aushärtung der Samen noch nicht so weit fortgeschritten ist. Ist da was dran? Und würde vielleicht anfeilen der Samen bessere Keimergebnisse bringen?
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Harald
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Re: Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

Beitrag von Harald »

Liebe Ivonne,
ich denke reif sollten die Samen schon sein, denn je unreifer sie sind, desto leichter faulen sie im Aussaatsubstrat. Das Endosperm ist bei frisch geernteten vollreifen Samen weich genug. Das Anfeilen funktioniert wahrscheinlich nur, wenn es sich um schnell keimende Samen (Ginster u.ä.) handelt. Bei den lange liegenden Bartiris führt es wohl zur Fäulnis.
Grüße,
Harald
Ivonne Schönherr

Re: Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

Beitrag von Ivonne Schönherr »

Lieber Harald, danke. :)
Walter27

Re: Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

Beitrag von Walter27 »

Hallo Harald!
Danke für die sehr interessanten Informationen.
Habe gestern paar Samen geprüft, sie liegen schon sehr lange in der Erde und sind nicht mehr so hart
allerdings tut sich immer noch nichts.
Ich bin schon am überlegen ob da was helfen würde, wenn man die Schalle abziehen würde?
Das geht, habe ich gleich ausprobiert...
Grüße Walter
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Harald
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Re: Vermehrung der Iris pallida - Bleiche Schwertlilie?

Beitrag von Harald »

Lieber Walter,
Du bist zu ungeduldig. Bartirissamen sind Schwerkeimer und das harte Nährgewebe ist nicht die alleinige Ursache für die Keimhemmung. Wenn auch bei Aussaat sofort nach der Reife immer einige Samen noch vor dem Winter keimen, so hat auch eine Kühlphase (um +5°C, nicht Frost) von mindestens 8 Wochen einen positiven Effekt. Ich habe lange Jahre meine wichtigen Samen in Embryokultur (s. Bericht im Forum) zur Keimung gebracht. Fast alle Bartiris keimen da sofort, außer die der Regelia-Gruppe, die brauchen zusätzlich noch eine Kühlphase. Auch die zweite effektive Anschneide-Methode (ebenfalls im Forum beschrieben) arbeitet mit einer Kühlphase.
Viele Grüße,
Harald
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