Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung- Ist das eine Mutation?
- Katja
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Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung- Ist das eine Mutation?
Hallo zusammen,
ich habe vor ein paar Jahren beim Spazierengehen im Wald einige Stellen gefunden, an denen tausende Ahornbäumchen aufgegangen waren. Einige wenige dieser Bäumchen (zu diesem Zeitpunkt war nur das erste richtige Blattpaar zu sehen) hatten weiß gesprenkelte Blätter. Ich fand das ganz hübsch und habe mir davon einige mitgenommen. Viele davon haben im zweiten Jahr dann mehr oder weniger normale Blätter gehabt, aber einige haben die weiß gesprenkelten Blätter behalten. Die mit fast weißen Blättern sind alle eingegangen. Die anderen weißgesprenkelten Bäumchen wachsen sehr langsam im Vergleich zu den normal grünen.
Meine Frage ist jetzt: Sind das Mutationen oder ist es eher wahrscheinlich, daß sich da eine andere Ahornart mit reingemischt hat?
ich habe vor ein paar Jahren beim Spazierengehen im Wald einige Stellen gefunden, an denen tausende Ahornbäumchen aufgegangen waren. Einige wenige dieser Bäumchen (zu diesem Zeitpunkt war nur das erste richtige Blattpaar zu sehen) hatten weiß gesprenkelte Blätter. Ich fand das ganz hübsch und habe mir davon einige mitgenommen. Viele davon haben im zweiten Jahr dann mehr oder weniger normale Blätter gehabt, aber einige haben die weiß gesprenkelten Blätter behalten. Die mit fast weißen Blättern sind alle eingegangen. Die anderen weißgesprenkelten Bäumchen wachsen sehr langsam im Vergleich zu den normal grünen.
Meine Frage ist jetzt: Sind das Mutationen oder ist es eher wahrscheinlich, daß sich da eine andere Ahornart mit reingemischt hat?
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Viele Grüße,
Katja
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- Harald
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Re: Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung
Hallo Katja,
man könnte diese Erscheinung Mutation nennen, aber die "richtigen" Mutationen entstehen durch spontane Änderung in den Chromosomen. Panaschierte Pflanzen entstehen durch Defekte einzelner Plastiden, die im Normalfall für die Grünfärbung verantwortlich sind. Da nicht nur die Chromosomen, sondern zu einem geringen Teil auch die Plastiden Träger von Erbanlagen sind, kann man natürlich auch hier von Mutation sprechen. Eine andere Ahornart hat sich sicher nicht eingemischt.
Viele Grüße,
Harald
man könnte diese Erscheinung Mutation nennen, aber die "richtigen" Mutationen entstehen durch spontane Änderung in den Chromosomen. Panaschierte Pflanzen entstehen durch Defekte einzelner Plastiden, die im Normalfall für die Grünfärbung verantwortlich sind. Da nicht nur die Chromosomen, sondern zu einem geringen Teil auch die Plastiden Träger von Erbanlagen sind, kann man natürlich auch hier von Mutation sprechen. Eine andere Ahornart hat sich sicher nicht eingemischt.
Viele Grüße,
Harald
- Katja
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Re: Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung
Hallo Harald,
Danke für die Antwort. Da ich alle weißgesprenkelten Bäumchen, in einem recht kleinem Umkreis (<50m) gefunden habe, wird es da wohl einen einzelnen Baum mit Anfälligkeit für derartige Defekte gegeben haben - auch wenn alle Ahornbäume dort normal grüne Blätter hatten. Erstaunlicherweise habe ich auch nur in einem Jahr diese farbveränderten Bäumchen gefunden. Als ich im folgenden Jahr nochmal geschaut habe, waren keine dabei.
Ich finde diese Balttfärbungen ganz hübsch und habe ein paar von den Bäumchen auf den Weg zum Gartenbonsai gebracht. Da sie aber wirklich deutlich langsamer wachsen als normale Berg Ahorn Bäumchen kann das wohl noch länger dauern.
Spannend wird es wenn diese mal irgendwann blühen und Samen entwickeln, dann werde ich auf jeden Fall mal untersuchen, ob sich diese Färbung vererbt.
Danke für die Antwort. Da ich alle weißgesprenkelten Bäumchen, in einem recht kleinem Umkreis (<50m) gefunden habe, wird es da wohl einen einzelnen Baum mit Anfälligkeit für derartige Defekte gegeben haben - auch wenn alle Ahornbäume dort normal grüne Blätter hatten. Erstaunlicherweise habe ich auch nur in einem Jahr diese farbveränderten Bäumchen gefunden. Als ich im folgenden Jahr nochmal geschaut habe, waren keine dabei.
Ich finde diese Balttfärbungen ganz hübsch und habe ein paar von den Bäumchen auf den Weg zum Gartenbonsai gebracht. Da sie aber wirklich deutlich langsamer wachsen als normale Berg Ahorn Bäumchen kann das wohl noch länger dauern.
Spannend wird es wenn diese mal irgendwann blühen und Samen entwickeln, dann werde ich auf jeden Fall mal untersuchen, ob sich diese Färbung vererbt.
Viele Grüße,
Katja
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- Raphia1012
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Re: Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung
Hallo Katja
Vor einigen Jahren habe ich auch einen bunten Ahornsämling im Wald gefunden. Über 6 Jahre stand er im Topf, denn er bekam jeden Sommer Sonnenbrand.
So mobil, konnte ich ihn immer bei Bedarf in den Schatten stellen, aber irgendwann
ist er total verbrannt, die Blätter waren wie Pergamentpapier.
Zwar lief er im nächsten Frühjahr wieder normal aus, aber auf Dauer war das keine Lösung.
Die Natur hat es so eingerichtet, dass sich nur widerstandsfähige Pflanzen weitervermehren.
Vielleicht hast du ja Glück und deine Bäumchen werden groß und stark.
Vor einigen Jahren habe ich auch einen bunten Ahornsämling im Wald gefunden. Über 6 Jahre stand er im Topf, denn er bekam jeden Sommer Sonnenbrand.
So mobil, konnte ich ihn immer bei Bedarf in den Schatten stellen, aber irgendwann
ist er total verbrannt, die Blätter waren wie Pergamentpapier.
Zwar lief er im nächsten Frühjahr wieder normal aus, aber auf Dauer war das keine Lösung.
Die Natur hat es so eingerichtet, dass sich nur widerstandsfähige Pflanzen weitervermehren.
Vielleicht hast du ja Glück und deine Bäumchen werden groß und stark.
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Viele Grüße
Raphia
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- Katja
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Re: Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung - Ist das eine Mutation?
Hallo Raphia,
das Problem hatte ich auch mit den fast komplett weißen Bäumchen. Die sind kaum gewachsen und haben auf so ziemlich alles empfindlich reagiert. Die, die ich jetzt noch habe, sind aber ganz gut dabei und scheinen außer einem langsamen Wuchs keine weiteren Schwierigkeiten zu haben. Einer (der auf dem ersten Foto) steht in voller Sonne und wächst ganz gut wenn auch langsam.
Ich hatte sehr viele von diesen Bäumchen ausgegraben und nur ein paar davon sind übrig geblieben. Vom Verhältnis her war das etwa (geschätzt): 40% haben die Färbung fast ganz oder ganz wieder verloren, 20% sind zu weiß gewesen und deswegen eingegangen, 20% sind aufgrund widriger Umstände (Frost, Trockenheit, zu viel Unkraut, etc.) eingegangen und der Rest (20%) sieht ganz gut aus.
das Problem hatte ich auch mit den fast komplett weißen Bäumchen. Die sind kaum gewachsen und haben auf so ziemlich alles empfindlich reagiert. Die, die ich jetzt noch habe, sind aber ganz gut dabei und scheinen außer einem langsamen Wuchs keine weiteren Schwierigkeiten zu haben. Einer (der auf dem ersten Foto) steht in voller Sonne und wächst ganz gut wenn auch langsam.
Ich hatte sehr viele von diesen Bäumchen ausgegraben und nur ein paar davon sind übrig geblieben. Vom Verhältnis her war das etwa (geschätzt): 40% haben die Färbung fast ganz oder ganz wieder verloren, 20% sind zu weiß gewesen und deswegen eingegangen, 20% sind aufgrund widriger Umstände (Frost, Trockenheit, zu viel Unkraut, etc.) eingegangen und der Rest (20%) sieht ganz gut aus.
Viele Grüße,
Katja
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- Harald
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Re: Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung- Ist das eine Mutation?
Hallo Katja und alle an Panaschierung interessierte,
ich habe mich etwas mit der Panaschierung bei Pflanzen beschäftigt. Dieses Thema ist extrem schwierig und noch längst nicht völlig aufgeklärt. Besonders der Bericht von Katja über das gehäufte Auftreten von geschecktblättrigen Bergahorn-Sämlingen hat mich sehr verwundert. Mutationen sind immer ein seltenes Ereignis, das passt einfach nicht ins Bild. Bei der Frage nach den Ursachen und den Erscheinungsformen der Panaschierung bin ich auf die "infektiöse Chlorose" gestoßen, eine Viruserkrankung, die zu einer Grün-Weiß-Scheckung der Laubblätter führt. Diese Scheckung kann nur durch vegetative Vermehrung (Stecklinge oder Pfropfung) erhalten werden. Sämlinge werden grün, denn das Virus gelangt nicht in die Keimbahn.
Viele Grüße,
Harald
ich habe mich etwas mit der Panaschierung bei Pflanzen beschäftigt. Dieses Thema ist extrem schwierig und noch längst nicht völlig aufgeklärt. Besonders der Bericht von Katja über das gehäufte Auftreten von geschecktblättrigen Bergahorn-Sämlingen hat mich sehr verwundert. Mutationen sind immer ein seltenes Ereignis, das passt einfach nicht ins Bild. Bei der Frage nach den Ursachen und den Erscheinungsformen der Panaschierung bin ich auf die "infektiöse Chlorose" gestoßen, eine Viruserkrankung, die zu einer Grün-Weiß-Scheckung der Laubblätter führt. Diese Scheckung kann nur durch vegetative Vermehrung (Stecklinge oder Pfropfung) erhalten werden. Sämlinge werden grün, denn das Virus gelangt nicht in die Keimbahn.
Viele Grüße,
Harald
- Tetje
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Re: Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung- Ist das eine Mutation?
Hallo Harald,
danke für deinen Beitrag, vor einiger Zeit hatten wir interessante Diskussionen zum Thema Viren/Virus.
http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/ ... -t433.html
http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/ ... -t715.html
danke für deinen Beitrag, vor einiger Zeit hatten wir interessante Diskussionen zum Thema Viren/Virus.
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Viele Grüße
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Tetje
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- Harald
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Re: Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung- Ist das eine Mutation?
Hallo Tetje,
ich kenne die Diskussion zum Thema Viren. Ich wollte in meinem letzten Beitrag nur darauf aufmerksam machen, dass es noch andere Ursachen für Buntblättrigkeit gibt.
Grüße,
Harald
ich kenne die Diskussion zum Thema Viren. Ich wollte in meinem letzten Beitrag nur darauf aufmerksam machen, dass es noch andere Ursachen für Buntblättrigkeit gibt.
Grüße,
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- Tetje
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Re: Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung- Ist das eine Mutation?
Hallo Harald,Harald hat geschrieben:............bin ich auf die "infektiöse Chlorose" gestoßen, eine Viruserkrankung, die zu einer Grün-Weiß-Scheckung der Laubblätter führt. Diese Scheckung kann nur durch vegetative Vermehrung (Stecklinge oder Pfropfung) erhalten werden..........
hast du noch weitere Informationen über deinen äußerst interessanten Hinweis parat....

Viele Grüße
Tetje
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- Harald
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Re: Berg Ahorn mit ungewöhnlicher Färbung- Ist das eine Mutation?
Hallo Tetje,
ich hatte auch geschrieben: "Dieses Thema ist extrem schwierig und noch längst nicht völlig aufgeklärt". Entsprechend findet man im Int. richtige, falsche und unsinnige Erklärungen. Wichtig sind wohl immer sorgfältige eigene Beobachtungen. So hat Katja in einem Umkreis von ca. 50 m sehr viele panaschierte "Ahörnchen" gesehen. Das kann keine Mutation sein.
Ich kann noch ein möglicherweise ähnliches Phänomen anbieten, nämlich die verdrehten Zweige der Korkenzieherhasel. Diese Erscheinung gibt es übrigens bei anderen Laubbäumen auch. Hier gibt es die verrücktesten Behauptungen. Ich habe im Garten einen stattlichen Korkenzieherhasel-Strauch, die jedes Jahr Haselnüsse produziert. Was die Eichhörnchen fallen lassen, oder im Umkreis verstecken, keimt in den folgenden Jahren fröhlich aus. Diese Sämlinge sind alle gerade, aber welcher Mechanismus steckt dahinter? Die Mutterpflanze ist eine Veredelung auf Haselsämling. In den ersten Jahren nach der Pflanzung musste ich einige Male Wurzelschößlinge entfernen. Ich vermute mal, dass das Korkenzieher-Merkmal ursprünglich durch eine Spross-Mutation entstanden ist. Mein Strauch ist somit oberhalb der Wurzel, einschließlich der Blüten, eine echte Korkenzieher-Hasel. Warum sind die Sämlinge dann gerade? Könnte es sein, dass auch hier eine infektiöse Virus-Erkrankung im Spiel ist?
Viele Grüße,
Harald
ich hatte auch geschrieben: "Dieses Thema ist extrem schwierig und noch längst nicht völlig aufgeklärt". Entsprechend findet man im Int. richtige, falsche und unsinnige Erklärungen. Wichtig sind wohl immer sorgfältige eigene Beobachtungen. So hat Katja in einem Umkreis von ca. 50 m sehr viele panaschierte "Ahörnchen" gesehen. Das kann keine Mutation sein.
Ich kann noch ein möglicherweise ähnliches Phänomen anbieten, nämlich die verdrehten Zweige der Korkenzieherhasel. Diese Erscheinung gibt es übrigens bei anderen Laubbäumen auch. Hier gibt es die verrücktesten Behauptungen. Ich habe im Garten einen stattlichen Korkenzieherhasel-Strauch, die jedes Jahr Haselnüsse produziert. Was die Eichhörnchen fallen lassen, oder im Umkreis verstecken, keimt in den folgenden Jahren fröhlich aus. Diese Sämlinge sind alle gerade, aber welcher Mechanismus steckt dahinter? Die Mutterpflanze ist eine Veredelung auf Haselsämling. In den ersten Jahren nach der Pflanzung musste ich einige Male Wurzelschößlinge entfernen. Ich vermute mal, dass das Korkenzieher-Merkmal ursprünglich durch eine Spross-Mutation entstanden ist. Mein Strauch ist somit oberhalb der Wurzel, einschließlich der Blüten, eine echte Korkenzieher-Hasel. Warum sind die Sämlinge dann gerade? Könnte es sein, dass auch hier eine infektiöse Virus-Erkrankung im Spiel ist?
Viele Grüße,
Harald