Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Ich habe 2005 eine Hosta venusta 'Masquerade' gekauft. Der Händler sagte mir diese Sorte sei nicht sehr stabil und ich solle möglichst alle grünen Blätter bzw. die gesamte Pflanze die diese entwickelt aus dem Pulk entfernen. Das habe ich 3 Jahre lang getan und seitdem sind keine weiteren Seitentriebe mit grünen Blättern mehr aufgetaucht. Die Gesamtpflanze wächst sehr langsam, jetzt nach 10 Jahren sind es vielleicht 15 Einzelpflanzen.
Hier ein Foto von 2013 Ich würde nun gerne einen Teil davon an einen Standort mit besseren Wuchsbedingungen umpflanzen weil die Stelle sehr trocken ist und die Pflanze dieses Jahr an diesem Standort fast eingegangen ist.
Kann ich denn hoffen, daß diese Sorte nun stabil bleibt auch wenn ich einen Teil davon abtrenne und woanders einpflanze oder muß ich damit rechnen daß dann wieder neue Pflanzen mit grünen Blättern auftauchen?
Hier ein Foto von 2013 Ich würde nun gerne einen Teil davon an einen Standort mit besseren Wuchsbedingungen umpflanzen weil die Stelle sehr trocken ist und die Pflanze dieses Jahr an diesem Standort fast eingegangen ist.
Kann ich denn hoffen, daß diese Sorte nun stabil bleibt auch wenn ich einen Teil davon abtrenne und woanders einpflanze oder muß ich damit rechnen daß dann wieder neue Pflanzen mit grünen Blättern auftauchen?
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- Martin
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Re: Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Hallo Athyriana,
vermutlich handelt es sich bei der Sorte um eine Kreuzung aus den Elternteilen H. sieboldii und H. venusta. Dies am Rande nur spekulativ. H. 'Masquerade' hat eine starke Neigung zu sporten. Es finden sich oftmals viele grüne einfarbige Blätter zwischen panaschierten Blättern. Selbst mehrmaliges Teilen und Ausmerzen der grünen Triebe wirkt nur vorübergehend. Schon nach einiger Zeit bilden sich oftmals wieder instabile grüne und weiß gestreifte Triebe. Laut Aussagen mancher Hostazüchter soll die Fähigkeit zur Ausbildung einer Panaschierung bei trockener Kultur im Schatten verstärkt werden. Eine Kultur in frischer nährstoffreicher Erde hingegen soll eine gute dauerhaft bleibende Panaschierung bewirken. Dies trifft zumindest für einen Teil mancher Hostas zu. Ich habe bsw. als Vergleichsorte H. 'Pandoras Box' in frischer nährstoffreicher Erde in einer großen Schale gepflanzt. Dort wächst die Pflanze sehr stabil. An anderer trockenerer Stelle im Garten hingegen mutiert eine einzeln gepflanzte H. 'Pandoras Box' hin zu H. 'Pandoras Stripe'. Einer Hosta mit schwächerer Mittelpanaschierung.
vermutlich handelt es sich bei der Sorte um eine Kreuzung aus den Elternteilen H. sieboldii und H. venusta. Dies am Rande nur spekulativ. H. 'Masquerade' hat eine starke Neigung zu sporten. Es finden sich oftmals viele grüne einfarbige Blätter zwischen panaschierten Blättern. Selbst mehrmaliges Teilen und Ausmerzen der grünen Triebe wirkt nur vorübergehend. Schon nach einiger Zeit bilden sich oftmals wieder instabile grüne und weiß gestreifte Triebe. Laut Aussagen mancher Hostazüchter soll die Fähigkeit zur Ausbildung einer Panaschierung bei trockener Kultur im Schatten verstärkt werden. Eine Kultur in frischer nährstoffreicher Erde hingegen soll eine gute dauerhaft bleibende Panaschierung bewirken. Dies trifft zumindest für einen Teil mancher Hostas zu. Ich habe bsw. als Vergleichsorte H. 'Pandoras Box' in frischer nährstoffreicher Erde in einer großen Schale gepflanzt. Dort wächst die Pflanze sehr stabil. An anderer trockenerer Stelle im Garten hingegen mutiert eine einzeln gepflanzte H. 'Pandoras Box' hin zu H. 'Pandoras Stripe'. Einer Hosta mit schwächerer Mittelpanaschierung.

Viele Grüße
Martin
Martin
Re: Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Hallo Martin,
die Pflanze ist nur ca. 10 cm hoch. Kann es dann eine Kreuzung mit H. sieboldii sein? Die wird doch viel größer. Ich halte das ehrlich gesagt für unwahrscheinlich. Zumal mir U. Fischer (Hosta-XXXXXX, BraXXXXX) bestätigt hat, daß es sich um die Sorte 'Masquerade' handelt, wenn auch nur auf einem Foto.
Aber egal, ich werde es mit dem Teilen einfach mal versuchen. Werde sie in das gleiche Beet setzen in der ich die "Pandoras Box" habe. Auf die Idee hast Du mich gerade gebracht.
die Pflanze ist nur ca. 10 cm hoch. Kann es dann eine Kreuzung mit H. sieboldii sein? Die wird doch viel größer. Ich halte das ehrlich gesagt für unwahrscheinlich. Zumal mir U. Fischer (Hosta-XXXXXX, BraXXXXX) bestätigt hat, daß es sich um die Sorte 'Masquerade' handelt, wenn auch nur auf einem Foto.
Aber egal, ich werde es mit dem Teilen einfach mal versuchen. Werde sie in das gleiche Beet setzen in der ich die "Pandoras Box" habe. Auf die Idee hast Du mich gerade gebracht.

Zuletzt geändert von Admina am Mi 9. Sep 2015, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Firmenname unkenntlich gemacht
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- Martin
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Re: Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Hallo Athyriana,
es soll sich um eine Kreuzung mit H. venusta handeln. Warum die Vermutung nahe liegt, dass H. sieboldii daran beteiligt war ist, dass die Tendenz Sports mit gestreiften bzw. anders gefärbten Blättern auszubilden bei H. sieboldii besonders ausgeprägt ist. Sogar am Naturstandort sollen bsw. Formen von ihr mit weißen Blatträndern zu finden sein. Das Merkmal Kleinblättrigkeit wurde bei H. 'Masquerade' sicherlich von H. venusta weiter vererbt. Jedoch ist es nicht auszuschließen, dass H. sieboldii sehr wahrscheinlich an der Kreuzung von H. 'Masquerade' beteiligt war. In der Hostalibrary wird als Herkunft sogar H. sieboldii -Sämling angegeben. Die Teilung von H. 'Masquerade' ist im Frühjahr vor dem Blattaustrieb optimal. Kleinblättrige Sorten sollten vor Herbstbeginn geteilt werdem, so dass ihre Wurzeln im Herbst noch gut Fuß fassen im Erdreich. Später im Oktober gepflanzt können die Ballen von H. 'Masquerade' und anderen kleinbättrigen Sorten im Winter leicht „hoch frieren“.
es soll sich um eine Kreuzung mit H. venusta handeln. Warum die Vermutung nahe liegt, dass H. sieboldii daran beteiligt war ist, dass die Tendenz Sports mit gestreiften bzw. anders gefärbten Blättern auszubilden bei H. sieboldii besonders ausgeprägt ist. Sogar am Naturstandort sollen bsw. Formen von ihr mit weißen Blatträndern zu finden sein. Das Merkmal Kleinblättrigkeit wurde bei H. 'Masquerade' sicherlich von H. venusta weiter vererbt. Jedoch ist es nicht auszuschließen, dass H. sieboldii sehr wahrscheinlich an der Kreuzung von H. 'Masquerade' beteiligt war. In der Hostalibrary wird als Herkunft sogar H. sieboldii -Sämling angegeben. Die Teilung von H. 'Masquerade' ist im Frühjahr vor dem Blattaustrieb optimal. Kleinblättrige Sorten sollten vor Herbstbeginn geteilt werdem, so dass ihre Wurzeln im Herbst noch gut Fuß fassen im Erdreich. Später im Oktober gepflanzt können die Ballen von H. 'Masquerade' und anderen kleinbättrigen Sorten im Winter leicht „hoch frieren“.

Viele Grüße
Martin
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Re: Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Martin, danke für die vielen Infos. Dann werd ich wohl besser bis zum Frühjahr warten mit dem Teilen. Im Moment bin ich froh wenn ich ein paar der anstehenden Arbeiten verschieben kann. 

- Tetje
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Re: Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Das ist ein gelungenes Foto und dann auch noch der passende Farn dazu im Hintergrund. 

Viele Grüße
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Tetje
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- Totaleclipse
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Re: Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Hallo Athyriana,
Deine Hosta sind sehr schön geworden.
Bei den sehr kleinen Sorten sollte man erst teilen, wenn ca. 6 Einzelkinder an der Mutterpflanze erkennbar sind. Sonst fehlt der kleinen Pflanzenfamilie der Saftnachschub, an dem alle teilhaben. Besser ist dann schon, alle auszugraben und nach den von mir hier im Forum beschriebenen Kriterien wieder einzusetzen (Wurzeln ganz gerade nach unten ins Substrat, ausreichende Entwässerung!), s. auch die dazugehörigen Bilder.
Wir haben 9 kleine Sorten in einem quadratischen Kübel mit ca. 45 cm Kantenlänge und Höhe in mittelsonniger Lage aufgestellt. Damit nicht soviel Kompost hineingetan werden mußte, habe ich einfach 4 Plastikblumentöpfe umgekehrt unten in den Topf gestellt und mit Kompost aufgefült. Die Pflanzen sind nach 3 Jahren so stark gewachsen, dass sie jetzt unbedingt geteilt werden müssen. Kompost sackt ja immer in sich zusammen, da wird, wenn fehlt, einfach neues Substrat um die Pflanzen dazugeben. Dann gibt es auch keine "Hochbeiner", wie ich sie beschrieben habe. (Und selbst dann frieren die Kleinen nicht zwanghaft kaputt, weil sie nicht verfaulen können...)
Also, laß Dir Zeit bis nächstes Frühjahr.
LG
totaleclipse
Deine Hosta sind sehr schön geworden.
Bei den sehr kleinen Sorten sollte man erst teilen, wenn ca. 6 Einzelkinder an der Mutterpflanze erkennbar sind. Sonst fehlt der kleinen Pflanzenfamilie der Saftnachschub, an dem alle teilhaben. Besser ist dann schon, alle auszugraben und nach den von mir hier im Forum beschriebenen Kriterien wieder einzusetzen (Wurzeln ganz gerade nach unten ins Substrat, ausreichende Entwässerung!), s. auch die dazugehörigen Bilder.
Wir haben 9 kleine Sorten in einem quadratischen Kübel mit ca. 45 cm Kantenlänge und Höhe in mittelsonniger Lage aufgestellt. Damit nicht soviel Kompost hineingetan werden mußte, habe ich einfach 4 Plastikblumentöpfe umgekehrt unten in den Topf gestellt und mit Kompost aufgefült. Die Pflanzen sind nach 3 Jahren so stark gewachsen, dass sie jetzt unbedingt geteilt werden müssen. Kompost sackt ja immer in sich zusammen, da wird, wenn fehlt, einfach neues Substrat um die Pflanzen dazugeben. Dann gibt es auch keine "Hochbeiner", wie ich sie beschrieben habe. (Und selbst dann frieren die Kleinen nicht zwanghaft kaputt, weil sie nicht verfaulen können...)
Also, laß Dir Zeit bis nächstes Frühjahr.
LG
totaleclipse
Liebe Grüße
Totaleclipse
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Re: Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Ja, ich schrieb ja schon, ich werde bis zum Frühjahr warten. Ich habe schon einen schönen Platz für sie ausgesucht. 

- Tetje
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Re: Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Hallo Martin,
hat sich die Hosta nun stabilisiert oder kann sie wieder grüne Blätter bekommen?
Ich finde den Erfolg beachtlich und diese immer noch unbekannte Sorte ist einfach
ein Star im Staudenbeet.
Eine bestätigte Zuordnung über Fotos ist fast nicht möglich und wird immer ein
Eiertanz bleiben.
hat sich die Hosta nun stabilisiert oder kann sie wieder grüne Blätter bekommen?
Ich finde den Erfolg beachtlich und diese immer noch unbekannte Sorte ist einfach
ein Star im Staudenbeet.
Eine bestätigte Zuordnung über Fotos ist fast nicht möglich und wird immer ein
Eiertanz bleiben.

Viele Grüße
Tetje
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- Martin
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Re: Teilen einer Hosta venusta 'Masquerade'
Hallo Tetje,
die meisten Sorten der Hosta sind stabil. Eine 100 %-ige Stabilität gibt es bei Hostas aber nicht. Selbst Sorten, die in der Literatur als stabil beschrieben werden, mutieren irgendwann (und wenn dies erst nach Jahren geschieht) einmal, meist in eine einfarbig grüne; gelbe oder blaueblättrige Form zurück. Als ob sie aus ihrem „Korsett“ hinaus wollen. H. 'Masquerade' macht da keine Ausnahme. Andere Wachstumsbedingungen, bsw. ein neuer Standort, umpflanzen vom Beet in einem Topf oder Teilung sind oftmals der Ausschlag gebende Grund hierfür.
die meisten Sorten der Hosta sind stabil. Eine 100 %-ige Stabilität gibt es bei Hostas aber nicht. Selbst Sorten, die in der Literatur als stabil beschrieben werden, mutieren irgendwann (und wenn dies erst nach Jahren geschieht) einmal, meist in eine einfarbig grüne; gelbe oder blaueblättrige Form zurück. Als ob sie aus ihrem „Korsett“ hinaus wollen. H. 'Masquerade' macht da keine Ausnahme. Andere Wachstumsbedingungen, bsw. ein neuer Standort, umpflanzen vom Beet in einem Topf oder Teilung sind oftmals der Ausschlag gebende Grund hierfür.

Viele Grüße
Martin
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