Kultur von Hostas mit "Nicht-Anfänger Pflanzen"

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Martin
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Kultur von Hostas mit "Nicht-Anfänger Pflanzen"

Beitrag von Martin »

Hallo zusammen,

Hostas mit dünnen sehr hellen fast weißen Blättern (White Feather, White Trouble) oder einen hellen dünnen Blattmitte (Gay Feather) dürfen nicht in die Sonne. Sie bekommen schwerste Blattverbrennungen. Wer Pflanzen ohne Namensschild erwirbt oder geschenkt bekommt mit diesen Merkmalen sollte diese erst an einen hellen Stelle an einer Nordseite platzieren. Wird dies gut vertragen kann die Pflanze auch morgens 2-3 Stunden Sonne ab bekommen.

Probieren geht über Studieren. Oder Versuch macht klug. Obwohl dieser Sämling (im Vordergrund) sehr klein und empfindlich ausschaut ist er sehr robust. Er verträgt mehrere Stunden volle Sonne. Die Blätter haben eine sehr gute Blattsubstanz. Die größere Hosta 'Peppermint Ice' darüber bekommt schwere Verbrennungen in voller Sonne. Lediglich 2-3 Stunden frühe Morgensonne verträgt sie.
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Viele Grüße
Martin
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Rudi
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Re: Kultur von Hostas mit "Nicht-Anfänger Pflanzen"

Beitrag von Rudi »

Hoi Martin,

warum werden solche empfindlichen Sorten auf dem Markt gebracht? :shock:
Grueezi aus der Schweiz
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Tetje
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Re: Kultur von Hostas mit "Nicht-Anfänger Pflanzen"

Beitrag von Tetje »

Hallo Martin,

verwendest du für diese seltenen Hostas ein anderes Kultursubstrat?
Viele Grüße
Tetje

„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
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Martin
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Re: Kultur von Hostas mit "Nicht-Anfänger Pflanzen"

Beitrag von Martin »

Hallo Rudi, Hallo Tetje,

Mitte der 80-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erwachte die Hosta quasi aus dem „Dornröschenschlaf“. Die Gärtner waren stolz mittlerweile ein dutzend Sorten in ihren Katalogen anbieten zu können. Es herrschte eine große Nachfrage vor allem nach weißbunten Sorten.
Als Beispiel sei die Hosta 'Gay Feather' genannt. In Garten-Katalogen gerühmt als Hosta mit leuchtend weißer Mitte (deren Blattmitte leider bei zu viel Licht regelrecht zerschmilzt). Die Züchter überschlugen sich mit Neu-Erscheinungen. Jeder wollte an dem Höhenflug den die Hosta erlebte mitverdienen.

Ungeachtet der Erfolge des Züchters Eric Smith, der 1961 schon sehr gute Zuchtarbeit vollbrachte, indem er die Hosta Tardiana-Gruppe heraus brachte (Hosta 'Tardiflora' x Hosta sieboldiana), verwendeten andere Züchter dünnlaubigere Sorten mit schlechter Blattsubstanz.
Obwohl den Züchtern mit den Hostas aus der Tardiana-Gruppe schon gute Zuchtpflanzen zur Verfügung standen, wurde mit minderwertigen Sorten weiter gezüchtet.

Heute hat sich sei Dank einiges geändert. Man weiß vieles mehr über Blattsubstanz, Sonnenverträglichkeit und Chromosomensätze der Arten und Sorten. Es gibt heute richtige Empfehlungslisten in der Hosta-Literatur, für den, der gerne mit Hostas züchten möchte.

Übrigens für alle Hosta verwende ich ein mehr oder weniger einheitliches Substrat. ;)
Viele Grüße
Martin
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