Seit wenigen Jahren kann man den Herbstzug der Kraniche (in die Wintergebiete in Spanien und Nordafrika) auch in Bayern beobachten.
Die Vögel haben zwei neue Routen etabliert: eine von Thüringen kommend über Franken in Richtung Baden-Württemberg. Die andere von Ungarn her die Alpen entlang nach Westen.
„Vor allem an der Isar und am Lech trifft man derzeit Unmengen Kraniche an“, sagt Miriam Hansbauer vom Vogelschutzbund LBV.
Im Alpenvorland wurde erstmals seit 124 Jahren wieder ein Brutpaar gesichtet.
Kraniche zählen allerdings nicht zu den wirklich bedrohten Arten, dennoch schrumpften über lange Jahre hinweg die Bestände.
Gründe liegen unter anderem darin, dass Feuchtwiese und Moor trockengelegt werden, um Acker- und Weideland zu gewinnen. Dadurch schrumpfte der Lebensraum der Kraniche so dramatisch, dass sich die Grenze ihres Vorkommens in Europa seit Beginn des 20. Jahrhunderts um wenigstens 400 Kilometer nach Norden verschob.
Seit nun Brut- und Rastgebiete geschützt und Moore renaturiert werden, erholen sich die Bestände.
In den vergangenen Jahren dauerte der Vogelflug der Kraniche durch Bayern bis Mitte November.

Isabel