Saponaria officinalis - Gewöhnliches Seifenkraut

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Isabel
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Saponaria officinalis - Gewöhnliches Seifenkraut

Beitrag von Isabel »

Heute möchte ich gerne eine Pflanze vorstellen, in der neben heilenden Inhaltsstoffen eine ganz besondere Eigenschaft steckt. :)

Es handelt sich um das gewöhnliche Seifenkraut (Saponaria officinalis).
Die Pflanze gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Seifenkraut wurde schon im Mittelalter zum Waschen von Wäsche verwendet.
Weitere Namen sind unter anderem Seifenwurz, Echtes Seifenkraut, Gewöhnliches Seifenkraut und Waschkraut.

Früher war die Pflanze in Bauerngärten zu finden, heute sieht man sie wild in unmittelbarer Nähe von Flüssen und Bächen, in Brachflächen oder an Bahndämmen.
Das gewöhnliche Seifenkraut ist eine mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 25 und 85 cm erreichen kann.
Die Blütezeit des Seifenkrauts ist meist zwischen Ende Mai bis teilweise Mitte Oktober. Dort bildet das Kraut weiße bis rosagefärbte Blüten aus, die (vor allem in den Abendstunden) einen angenehm süßlichen Duft verströmen (ein Hauch von Gewürznelke).
Seifenkraut ist allerdings ausbreitungsfreudig.

Seifenkraut wird heute vorwiegend als Heilkraut genutzt.
Die in den Blättern und (vor allem) in der Wurzel enthaltenen Stoffe eignen sich für Erkältungs- und Hautbeschwerden. Verantwortlich ist der hohe Gehalt an Saponinen.

Seifenkraut kann darüber hinaus sowohl zur Haarwäsche als auch zur schonenden Reinigung empfindlicher Textilien angewandt werden. Die Saponine im Seifenkraut sind milder zur Kopfhaut und den Haaren bzw. zu den Fasern von diversen Stoffen als handelsübliche Haarpflege- und Waschmittel.
Saponine bilden bei Kontakt mit Wasser eine schaumige, seifige Lösung. Allerdings sind der Reinigungsleistung Grenzen gesetzt.

Seifenkraut-Sud bei trockenen Haaren oder bei Ekzemen:
Quelle: Landapotheke – Heilen und Pflegen nach alter Tradition, Sommer/Herbst 4-2016.
Zutaten:
50 g frisches Seifenkraut (blühende Pflanze mit Wurzel) oder 1 Tl getrocknete, zerkleinerte Wurzel (kann im Fachhandel bezogen werden).
Zubereitung:
Pflanzenteile mit 1 Liter Wasser übergießen, aufkochen und 12 Stunden ziehen lassen.
Gründlich pürieren und absieben.
Anwendung:
Als Shampoo (bzw. Sud) für die Haare oder als Waschlösung für die Haut verwenden.
Und so habe ich es gemacht:
Da der Schaum sehr schnell zusammenfällt, hat es sich bewährt, das Seifenwasser kurz vor dem Haare waschen noch einmal kräftig aufzuschäumen und somit einen cremigen, leichten Schaum zu erzeugen. Die Zeit reicht für ein oder zwei Waschgänge.
Eine andere Möglichkeit ist, die Hälfte des Suds über die nassen Haare zu gießen, einzumassieren, ein Handtuch herumzuwickeln und in der Zeit ein Bad zu nehmen oder eine Dusche, nochmals mit dem restlichen Sud zu spülen bzw. zu waschen.

Die Waschkraft hat ausgereicht, leider vermisse ich auch bei weiteren Versuchen das „seidige“ Gefühl in den (getrockneten) Längen. Eine saure Rinse (beispielweise eine Apfelessig-Spülung) empfiehlt sich, um den PH-Wert anzupassen (damit sich die Schuppen schließen können).

Zum Nachlesen bitte auch hier anklicken: http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/ ... aut#p20630

Isabel :)
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Raphia1012
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Re: Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)

Beitrag von Raphia1012 »

Liebe Isabel

Danke für den informativen Beitrag.
Es ist immer interessant etwas mehr über unsere Pflanzen und Kräuter zu erfahren,
wobei man beim Seifenkraut schon vermuten könnte, dass man es zur Reinigung benutzen kann.

Unsere Vorfahren kannten sich gut mit den Pflanzen aus und wussten sie gezielt zu nutzen,
schließlich gab es früher noch keine pulverisierten Waschmittel mit Frühlingsduft. :lol:

Man spürt deine Freude und Begeisterung für die Pflanzen, und es ist manchmal auch ein kleines Abenteuer mit den Pflanzen zu experimentieren,
spannend und faszinierend zugleich. 8-)

Auch wenn man keine Selbstversuche machen möchte, so wäre diese zartblühende Pflanze
im Blumenbeet eine Zierde. :o
Viele Grüße
Raphia
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Isabel
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Re: Saponaria officinalis - Gewöhnliches Seifenkraut

Beitrag von Isabel »

Guten Morgen liebe Raphia, :)

ich denke Seifenkraut haben einige im Garten.
Meine neuesten Pflänzchen sind etwas höher gewachsen.
Es handelt sich dabei um Saponaria x lempergii Max Frei.
Sie erreichen eine Höhe von 40 cm.
Im Steckbrief heißt es, dass sie gut auf Mauerkronen passen, in Steinlagen und ich habe damit geliebäugelt sie näher beim Teich einzusetzen.

Es wird aber gewarnt, das Seifenkraut nicht im Einzugsgebiet eines Fischteiches zu pflanzen, da die Wurzeln der Pflanze Stoffe absondern könnten, die Schaden anrichten würden.

Stimmt, es hat mich sehr gereizt, zu testen, wie sich Seifenkraut als Alternative zum gebräuchlichen Haarwaschmittel machen würde und hätte ich neurodermitische Probleme, würde ich es sofort anwenden, da der Waschsud sehr angenehm ist.

So aber habe ich einen Teil meiner Seifenwurzeln meiner „Rührfreundin“ abgetreten, die mit noch größerer Begeisterung wie ich Tests mit selbst hergestellten Haarwaschmitteln (beispielweise Waschnuss, Kastanien, oder ein selbstgerührtes Shampoo, das eher einfach handzuhaben ist) anstellt. Rückmeldungen sind bislang noch nicht erfolgt. :--D

LG Isabel
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