Hallo zusammen, hallo Tetje,
die Süddeutsche Zeitung, wie auch andere Schriften haben ja recht. Dass das Springkraut andere Pflanzen verdrängt. Wohlgemerkt verdrängt aber nicht ausrottet. Und schaut man sich die Flora an Waldrändern an. Was wächst dort? Rote Fingerhüte, Knotige Braunwurz, Grosse Brennnessel, Brombeere, Waldziest und Hahnenfussarten. Alles Gattungen, die auf andere Standorte ausweichen, wenn sie in Konkurrenz zum Springkraut wachsen. Ich betrachte das Thema Neophyten weiterhin mit großem Interesse. Auch wenn ich Imker bin, so bin ich weiterhin skeptisch, was in den nächsten Jahren an Neophyten zu uns kommt. Denn darunter finden sich Pflanzen, die ein höheres Gefährdungspotential für den Menschen bergen als das Springkraut. Durch ihre Pollen bspw.
Ich habe keine Langzeitstudien über I.
glandulifera aufgeführt. Der Autor verweist immerhin auf 13 Seiten Quellenhinweise zur Gattung Impatiens und anderer Neophyten. Er hat sich die Mühe gemacht, die Häufigkeit von I.
edgeworthii, einer ebenfalls invasiven Impatiens Art zu dokumentieren.
Im Zeitraum von dreizehn Jahren fand die Zählung im Leinawald bei Altenburg statt. Angefangen im Jahr 2002 (400 Exemplare) bis zum Jahre 2014 (201000 Exemplare). Interessant ist, das der Faktor der Vermehrungsrate anfangs sehr hoch ist (2,5). Dann aber nach 13 Jahren sich einpendelt (auf 1,0). Das Bunte Springkraut blüht wie der Name schon sagt in gelb, lila und weiss. Die Art kommt mittlerweile auch in NRW vor.
Kein Neophyt spaltet so die Gemüter der Wissenschaftler, Naturschützer und Biologen, wie das Drüsige Springkraut. Der Wert für die Insektenwelt ist aber unstrittig. Keine andere heimische Pflanze birgt im Herbst noch solch ein Nektarpotential für Hummeln und Bienen. Im Buch 'Die Illustrierte Flora' von Garcke aus dem Jahr 1895 werden schon die Springkräuter aufgeführt.
In der Mitte steht I.
parviflora. Ebenfalls eine invasive Art. Die schon damals mit als 'an vielen Orten verwildert' angegeben wird. Kein Naturschützer nimmt heute noch Kenntnis hiervon. Für sie ist das Kleinblütige Springkraut heimisch. Obwohl es vor 200 Jahren eingebürgert wurde. Wir sehen also. Neophyten hat es schon viel früher gegeben als viele vermuten. Was wären unsere Baumalleen ohne Robinie und Kastanie? Unsere Äcker und Felder ohne Leimkraut und Amaranthus. Und die Waldränder ohne Springkraut? Viele meinen, diese Pflanzen seien heimisch. Ja bitte. Aber seit wann?

Das Werk "Flora Germanica" , welches aus 2 Büchern mit insgesamt über 1700 Seiten besteht listet alle Pflanzenarten Deutschlands auf. Würde man alle Standort fremden Pflanzen heraus streichen. Dann würde das Werk mit lediglich mit 1 Band auskommen. Fast jede zweite bzw. dritte Pflanze ist nicht heimisch und stammt entweder aus dem Mittelmeerraum bzw. aus Amerika. Der Klimawandel, die Globalisierung. Das hat unsere Flora geformt und wird sie weiter formen. Die Zeit wird zeigen, wohin dies führt. Und jetzt wo ich diese Zeilen schreibe denke ich darüber nach eine Silberlinde zu pflanzen. Einen Klimabaum, der mit den Auswirkungen des Klimawandels zurecht kommt und dazu noch eine gute Bienenweide ist.
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