das Holz leise im Kamin knistert, dann fehlt zum heißen Glühwein nur noch eins:
frisch gebackene Plätzchen.
Erst wenn die Düfte von Zimt und Vanille, Anis und Lebkuchengewürz durch das
Haus ziehen nimmt die Vorweihnachtszeit gestalt an.
Punschkränzchen
Zutaten für den Teig:
500 gr. Mehl
2 gestr. Teel. Backpulver
250 g. Zucker
150 g. gemahlene Mandeln
250 g. Butter
2 Eier
2 Fläschchen Backöl Zitrone
2 Fläschchen Rumaroma
Zutaten für den Guss:
200 g. Puderzucker
2 Fläschchen Rumaroma
3 Eßl. heißes Wasser
Aus den Zutaten für den Teig einen Knetteig herstellen und ca. eine halbe Stunde
im Kühlschrank ruhen lassen. Den Teig auf einer gut bemehlten Fläche dünn
ausrollen und Kränzchen austechen. Hierzu kann man zwei unterschiedlich große
Gläser nehmen, will man möglichst kleine Kränzchen, so nimmt man evt. ein
Sherryglas und für das Kranzinnere einen Fingerhut.
( Ein Tip: Problemlos lässt sich der Teig zwischen zwei Gefriertüten ausrollen.)
Bei 220 Grad backen bis sie eine goldgelbe Farbe haben.
Für den Guss den Puderzucker, Rumaroma und heißes Wasser verrühren und
mit einem Backpinsel auf die Plätzchen streichen. Sollte der Guss zu zähflüssig
sein, auf kleiner Hitze erwärmen bis er leicht zu bearbeiten ist.
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Die Bettlerin und die Rose
Eine alte Bettlerin saß tagein tagaus auf den untersten Stufen der steinernen
Treppe vor dem Marktplatz.
Jeder der den Marktplatz überqueren wollte, kam an ihr vorbei,
vondaher kannten viele sie.
Immer saß sie mit geneigtem Haupt und traurigen Augen da und mochte die
Leute, die ihr Geld vor die Füße warfen, nicht ansehen.
Wenn sie das nötige Geld zusammen hatte, um ihr tägliches Brot zu bezahlen,
stand sie auf und ging.
Eines Morgens kam ein Kind vorbei, welches zusammen mit seinem Vater
einen riesigen Strauß Rosen für seine Mutter auf dem Markt gekauft hatte.
Das Kind sah die Bettlerin, nahm von dem großen Rosenstrauß eine Rose
heraus und legte sie ihr in den Schoß.
Die Bettlerin schaute auf, sah dem Kind in die Augen.
"Danke, mein Kind" , flüsterte sie und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
An den darauffolgenden Tagen wurde die alte Frau nicht an dem Marktplatz
auf ihren Stufen gesehen und die Leute fragten sich bald, was geschehen sein
mochte.
Nach einer ganzen Woche sah man sie schließlich wieder auf dem gewohnten
Platz.
Da kam ein Mann auf sie zu und sprach:
"Gute Frau, ihr ward so lange nicht mehr hier. Wovon habt ihr denn gelebt?"
Die alte Bettlerin schaute selbstbewusst, mit klaren Augen und festem Lächeln
den Mann an und sagte:
"Von einer Rose!"
Einer Kurzgeschichte von (Quelle)Rainer Maria Rilke nacherzählt.
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