Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

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Tetje
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Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

Beitrag von Tetje »

Hallo zusammen,

die Azteken wohnten in großen Städten und für die Menschheit, haben sie viele wichtige Pflanzen kultiviert und gezüchtet. Die Hauptstadt im Aztekenreich war Tenochtitlan, diese Stadt lag mitten in einem See, dort erstreckt sich heute Mexiko City. Auf den Schlammbänken im See, wurden nicht nur essbare Pflanzen kultiviert, die Azteken liebten auch zahlreiche Zierpflanzen, unter anderem die Dahlie.
Bei den Azteken wurde die Dahlie verehrt, weil die Blume an die Sonne erinnert und in deren Sprache lautete der Name der Dahlie-Cocoxochitl.

Was weniger bekannt ist, dass auch die Knolle von ihnen verzehrt wurde.In der Knolle befinden sich große Mengen an Levulose, einer pflanzlichen Zuckerart, die fast zweimal süßer ist als Rohr- und Rübenzucker.

Wie man sieht, waren diese Völker ihrer Zeit weit voraus und wurden seinerzeit von den Invasoren-den Spaniern als Barbaren bezeichnet.

Leider haben die Spanier sich hauptsächlich auf das Gold der Azteken konzentriert und die 'waren' Schätze nicht erkannt. Eine ewige Suche der Menschen nach dem Schatz von El Dorada, bis heute.

Vielleicht ist die Knolle der Dahlie, der wahre Schatz von El Dorado?
Viele Grüße
Tetje

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Susanne
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Re: Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

Beitrag von Susanne »

Das ist ja interressant, gibt es Rezepte für Dahlienknollen? Das wäre doch ein festliches Gemüse aus dem eigenen Garten.
Ob meine Tante das allerdings probieren würde..
lg
Sanne
Liebe Grüße von
Sanne aus Bippen
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Emma
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Re: Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

Beitrag von Emma »

Hallo,

daß Dahlien -Knollen und Blütenblätter- eßbar sind, auch deren gesundheitlich verwertbare Inhaltsstoffe, ist durch diverse Artikel in Literatur und www bekannt.
Trotzdem käme ich nie auf die Idee, sie zu essen. Mein Mann geht sommertags oft abends noch mal raus, um "den Kindern" zu trinken zu geben :D
@Susanne: Gemüse vielleicht nicht, aber Rezepte für Dahlienlikör oder Salate gibt es viele.

Viele Grüße, Emma
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Bacio (unerwünscht)
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Re: Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

Beitrag von Bacio (unerwünscht) »

Hallo,

ich glaube nicht, das die Knollen quasi als Gemüse- oder Kartoffelersatz gegessen wurden. Der übermäßige Genuss führt nämlich zu Sehstörungen und möglicherweise im fortgeschrittenen Stadium zu Blindheit.
Alle bisher in der Literatur erwähnten Bemühungen, Dahlienknollen als essbar zu etablieren, sind fehlgeschlagen. Auch als Tierfutter konnte man es nicht nehmen, da es in jeglicher Zubereitungsform von Kühen, Schafen etc. verschmäht wurde.
Liest man dazu in alten medizinischen Texten, werden sogar Probanden erwähnt, die vom Genuss der Knollen eine Art epiletischen Anfall bekamen.
In Deutschland und auch in Frankreich wurden die Knollen Ende des 19.Jhd. in einer Art Sud gemischt mit Milch bei Lungenkrankheiten angepriesen und wohl auch angewendet.

Die Franzosen versuchten die Knollen mit einer Art Bouillon essbar zu machen und es soll sogar einige schmackhafte Zubereitungsmöglichkeiten gegeben haben. Diese Rezepte habe ich aber bisher noch nicht gefunden.

Das soll aber nicht heißen, dass man sie nicht essen kann, zumal vor ein paar Jahren auch in Mexiko ein Dahlien-Kochbuch erschienen ist, was aber bisher noch nicht in meinen Besitz gelangt ist.
Ebenfalls vor ein paar Jahren versuchte man eine Art Kaffeeersatz hergestellt aus den Knollen in Form einer Getränkedose zu vertreiben, was aber nicht sonderlich von Erfolg gekrönt war.

Mir bekannt ist auch ein sehr altes Rezept zur Herstellung von Dahlienbrot. Allerdings mußte ich mir als nicht Bäcker erklären lassen, das die Bestandteile eher einen Kuchen als ein Brot ergeben.

Die einzige durchaus positive Anwendung der Knollen im medizinischen Bereich sind vorhandene chemische Verbindungen die Heilungsprozesse verkürzen und für schnellere Erholung sorgen. Und da Inulin heute mittlerweile künstlich hergestellt wird ist auch der Einsatz im Bereich der Diabetes nicht mehr gegeben.

Herzlichst Ralf
Liebe Grüße
Ralf
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Tetje
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Re: Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

Beitrag von Tetje »

Hallo Bacio,

gibt es aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen bezüglich der Inhaltsstoffe?
Viele Grüße
Tetje

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Bacio (unerwünscht)
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Re: Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

Beitrag von Bacio (unerwünscht) »

Hallo Tetje,

nicht wirklich, meist sind auch nur Untersuchungen über einzelne Bestandteile und deren mögliche Wirkung gewesen, was ich fand.

Der geröstete Dahlienknollenkaffee hieß übrigens "Dacopa".

Herzlichst Ralf
Liebe Grüße
Ralf
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Tetje
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Re: Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

Beitrag von Tetje »

Hallo Bacio,

wie denkst du persönlich über den Verzehr von Dahlien?
Viele Grüße
Tetje

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Bacio (unerwünscht)
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Re: Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

Beitrag von Bacio (unerwünscht) »

Hallo Tetje,

grundsätzlich kann man die Knollen ja mal probieren. Einfach um mal zu wissen wie sie schmecken.
Ich halte mehr davon die Petalen (Blütenblätter) z.B. für Salat zu verwenden oder Dahlienlikör von ihnen zu machen.

Herzlichst Ralf
Liebe Grüße
Ralf
Greenfinger

Re: Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

Beitrag von Greenfinger »

Also mal ganz schnell - die Lävulose gibt's nicht mehr - die heute richtige Bezeichnung ist Fruktose, die man heute eh schon fast überall zu kaufen kriegt. Sie ist das Abbauprodukt von Inulin einer Polymerform, die in den Knollen eingelagert ist und vor allem für Diabetiker interessant ist. Die Substanz findet sich auch in Helianthemum tuberosum (Topinambur) das heute speziell für die Inulingewinnung angebaut wird.
Ich hab soweit nichts gefunden, was auf Giftstoffe (Alkaloide oder Peptide) hinweist.

lg,
HJ
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Tetje
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Re: Cocoxochitl - die Blume der Sonne - die Dahlie

Beitrag von Tetje »

Diesen von mir gebrauchten Ausdruck und Informationen habe ich aus einer Studie der Amerikanischen-Forscher Weatherby und Rieger von der Universität in Pittburgh.

Ich kann das auch nicht mit den Giftstoffen bestätigen, im Gegenteil.
Viele Grüße
Tetje

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