Diese Rose mit nicht ganz geklärter Herkunft, soll laut Beschreibung bis Minus 12 Grad winterhart sein,
also Zone 8. Manchmal sollte man einfach seinen Wünschen folgen und solche Rosen pflanzen.
Ich habe diese Rose an eine Eberesche gepflanzt und die Triebe in die Baumkrone geleitet.
Nachdem in den beiden letzten Wintern bei mir viele englische Rosen sowie Edelrosen und Beetrosen bis zum Boden Frostschäden hatten, der Sombreuil hat die Kälte nichts ausgemacht. Nur die äußersten Spitzen der Triebe waren eingetrocknet. Diese wunderschöne Rose blüht in jedem Jahr 3mal und erfreut alle Besucher.
Liebe Grüße
von Hero
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Tetje am Di 2. Jul 2019, 21:07, insgesamt 3-mal geändert.
Grund:Überschrift angepasst
Zu Rosa 'Climbing Sombreuil' hatte ich mal einen Artikel geschrieben (der in übersetzter Version über Lost Beauties auch mal in einer US-Veröffentlichung erschienen ist):
„Climbing Sombreuil“ – Eine Bourbon Rose?
Es gibt verschiedene Theorien, um was es sich bei Rosa 'Climbing Sombreuil' (alias R. 'Colonial White') tatsächlich handeln könnte:
Vor einigen Jahren las ich z.B. in einem US-Forum, es sei möglicherweise eine der verschollenen Rosa 'Bloomfield'-Sorten des amerikanischen Züchters Thomas. Zwei oder drei Beschreibungen unter den im Jäger aufgeführten scheinen tatsächlich Ähnlichkeiten aufzuweisen, allerdings halte ich diese Theorie inzwischen für eher unwahrscheinlich, denn
Thomas hat eher mit Remontant – und Tee – Rosen gezüchtet als mit Bourbon Rosen.
Rosa 'Climbing Sombreuil' weist aber sehr viele Merkmale einer Bourbon Rose auf:
Erstmal der Habitus mit den dicken, gerade aufwärts strebenden Trieben und den im unteren Bereich in geringem Neigungswinkel fast parallel zu den Grundtrieben verlaufenden Nebentrieben.
Dann die Blütenform und -füllung, die sehr an R. 'Souvenir de la Malmaison' erinnert, und die Form und Größe der Fruchtknoten.
Die Form, Farbe und Verteilung der Stacheln und das große, relativ dicke, glänzende Laub,
das anfangs dunkelrot überhaucht und später sehr dunkelgrün ist.
Ein weiterer Anhaltspunkt ist die enorme Blütenfülle im Herbst und Spätherbst.
Ein Tee Rosen-Anteil ist sicherlich auch enthalten, er äußert sich z.B. im deutlichen Gelbanteils der Blütenmitte beim Aufblühen. Wenn wir uns aber typische Tee Rosen mit mehr Gigantea-/Chinensis- und weniger Bourbon-Anteilen anschauen fallen die Unterschiede sofort ins Auge:
Bei Sorten wie z.B. der echten R.'Mlle de Sombreuil' sind auch die Grundtriebe wesentlich graziella und drahtiger, die Nebentriebe stehen in größeren Winkeln von den Grundtrieben ab,
das Laub ist schmaler und eleganter (oft läuft es spitz zu), der Gesamteindruck ist alles in allem eigentlich immer zarter, feiner, eleganter und verzweigter.
Im Duft ist neben herben Tee- und „Zitronen“-Anteilen ein Hauch des süß „Bananigen“ von SdlM zu erkennen. Einer anderen US-Theorie zufolge enthält er auch die Apfel-Bestandteile vieler Wichuraiana-Hybriden. Dieser herbe Apfelduft tritt aber m.W. nur bei Wichuraiana-Tee-Kreuzungen auf, nicht bei R. wichuraiana selbst und auch. Bei R. 'Climbing Sombreuil' kann ich ihn nicht feststellen und auch im Wuchs-Habitus sehe ich keine Ähnlichkeit mit dem schlängelnden, dünntriebigen der meisten Wichuraiana-Hyybriden.
Eine Arbeit für Winterabende wäre, mit Hilfe von Dickerson´s Old Rose Advisor, Jägers Rosenlexikon und eventuell Niethner herauszufinden, welcher relativ späte Züchter Kreuzungen mit Tee- und Bourbon Rosen gemacht hat und welche seiner "fleisch-" oder "aurora" farbenen, kletternden Sorten ansonsten verloren zu sein scheint. Die Chancen, dem echten Namen so auf die Spur kommen zu können, sind m.E. nicht schlecht.
Der Ausgangspunkt der Theorie war, daß R.'Climbing Sombreuil' keine ("reine") Tee Rose sein kann, weil sie wesentlich frosthärter ist als die meisten dieser Klasse.
Wenn man diese Sorte dann in räumlicher Nähe zu so unterschiedlichen Bourbon Rosen wie beispielsweise R.'Mme Lauriol de Barny' und R.'Mme Ernest Calvat' wachsen sieht, kommt man irgendwann nicht mehr umhin, die Ähnlichkeiten zu sehen.
Ergänzung: Im l´âge bleu Rosenpark (und davor im Hausgarten) steht seit einigen Jahren eine vermutlich echte (zur Unterscheidung so genannte) Mlle de Sombreuil, die sich (wie man auch an den HMF-Fotos sieht: [External Link Removed for Guests]) deutlich von R.'Climbing Sombreuil' unterscheidet und alle Merkmale einer echten Tee Rose zeigt. Durch ihren Standort an der Südwest-Seite des kleinen Holzpavillons ist sie im Winter vor Ostwind geschützt, friert daher nie ganz zurück und wird hoffentlich auch diesen Winter (nur angehäufelt)wieder gut überstehen. Im Moment ist sie wieder/noch über 2m hoch.
Zuletzt geändert von Tetje am Fr 14. Jul 2017, 18:47, insgesamt 1-mal geändert.
Grund:Gattungsname nachgetragen und Sortennamen in einfache Anführungszeichen gesetzt.