Meine Erfahrungen mit der Kultur von Tomaten

[Magnolia-Line]

Ich glaube, es ist ganz wichtig Tomaten erst dann auszusäen, wenn die Tage schon länger sind und die Temperaturen auch schon Frühlingshaft angenehm. Also nicht vor Mitte März/Anfang April.
Ich habe letztes Jahr gelernt, dass vorzeitg gezogene Tomaten einen gaggeligen Wuchs bekommen, der leider auch später nicht sehr stabil und fruchttragend werden kann. Außerdem: das ständige "betüddeln" ist eigentlich nicht notwendig...

Diese, sich selbst im Staudenbeet ausgesäte Tomate, stützt meine Theorie:
Sie hat weder im Wohlfühltempel der anderen gewohnt, noch hat sie besondere Fürsorge genossen, stand in vollem Wind und Regen (was ja lt. Lehrbuch nicht sein soll ?!?!?), in der normalen Erde der Staudenrabatte und in prallster Südsonne.
Ich weiß, es ist schwer zu glauben, aber es ist so, und das hier ist nur die Vorderseite der Pflanze, von hinten war sie genauso "behangen".
Noch nicht einmal die Seitentriebe in den Blattachseln habe ich entfernt - sie brauchte zum Schluß 3 Stützstangen.

Aussaat: Mitte März/Anfang April in Quell-Töpfchen oder gleich in gute Aussaaterde
Den Samen nur leicht mit Erde bedecken, absanden, und an einem warmen Ort auflaufen lassen.

Auspflanzen: nicht vor den Eisheiligen (Nachtfröste)
entweder dirket ins Land (gute, komposthaltige Erde) oder in größere Töpfe/Kübel mit mindestens 20l Erdvolumen.

Standort/Pflege: Je sonniger, desto mehr Wasserbedarf, windgeschützt und lt. Lehrbuch regengeschützt

Düngen: Tomaten sind Starkzehrer. Je nach Bodenqualität und Pflanzengröße sollte alle 14 Tage mit einem handelsüblichen Tomatendünger gedüngt werden. (Wir haben guten Mutterboden mit Kompost versehen - reicht auch aus)

Bezugsquellen: z. B. [External Link Removed for Guests]
oder auch im Auktionshaus unter griechische Samen [External Link Removed for Guests](KGrHqV,!lkEy%252BjC2UPRBMyHKblTFQ~~_35.JPG&w=245&h=300&ei=6IHJUIO5GMWUtAbLyIDgDQ&zoom=1&iact=hc&vpx=122&vpy=104&dur=26&hovh=240&hovw=196&tx=106&ty=151&sig=101787665690263203234&page=1&tbnh=143&tbnw=117&start=0&ndsp=34&ved=1t:429,r:1,s:0,i:86

Es gibt sehr unterschiedliche Tomaten Sorten. Sie reichen von klein und rot (wie eine Johannisbeere) bis hin zur Melonengröße und farbig (z. B. Great White). Auch violett, grassgrün, gelb oder bunt kommen Tomaten daher.

Aus unseren verschiedenen Tomaten stelle ich hier 3 leckere Sorten vor, wobei ich anmerken muß, dass ich die Bilder nur privat gemacht habe ohne das Ansinnen eine Beschreibung/Dokumentation zu machen. Deswegen leider keine Einzelaufnahmen. Sorry. Aber in der Suchmaschine kann man ja auch die Namen eingeben oder beim Samenhändler nachsehen...

1. New Zealand: Große, längliche rote Tomate. Sehr, sehr fleischig, kaum Kerne und intensiv im Geschmack.
(hintere, rote Tomate, noch nicht zur völligen Größe ausgereift. Wird in der Regel eine "Männerfaust" groß)

(Vorne im Bild "Great White", noch grün und nicht weiß, braucht sehr sehr lange zu reifen, schmeckt sehr wässrig und fade - für mich keinen zweiten Versuch wert, obwohl sie rein optisch in ihrer weißen riesigen Frucht (kann bis zu 15 cm Durchmesser bekommen) sehenswert ist...
2. Gelbes Birnchen: 3-4 cm langes gelbes Birnchen. Festes Fleisch, sehr tomatiger intensiver Geschmack und setzt in jedem Sommersalat die gelbe Farbe in Szene.
3. Grape Cocktailtomate: bis zu 3 cm lange ovale Tomate. Festes Fleisch, sehr aromatisch, süßlich. Sehr, sehr reichliche Ernte, glaube bis zu 100-120 Tomätchen an jeder Pflanze. Hier sind ja schon 20 zu sehen.
Einfach lecker: Mit einem Haps sind sie im Mund, und das bei jedem Vorbeigehen, ein Genuß
(Die Kinder haben mit dieser Tomate "die Tomate" entdeckt! Sie haben vorher nie Tomaten essen wollen. Aber dann durfte sie zum Pausenbrot nicht mehr fehlen)
So, das war nur ein kleiner Einblick. Es gibt sooooo viele unterschiedliche Tomaten...
Ich freue mich von Euren Sorten und Erfahrungen zu lesen

[Tetje]

Liebe Magnolia,

dass ist ein ganz exzellenter Beitrag von dir, vielen Dank.

Ich habe große Lust, im nächsten Frühjahr deine Vorschläge umzusetzen.

Übrigens, wann fängst du mit der Züchtung von Klematis an......

[Magnolia-Line]

Danke für das Kompiment.
Angefangen wird nach Neujahr- in Kühl- und Gefrierschrank

[Raphia1012]

Hallo Magnolia

Dieses Jahr hatte ich im Gewächshaus Datteltomaten.
Der Wuchs war gigantisch. Sie wuchsen durchs Dachfenster in die Freiheit, bis 2.50m.
Der Fruchtertrag war sehr gut, und die Früchte waren sehr süß. Fruchtgröße ca. 4-5cm.
Da ich keine Tomatenschale mag, kam mir diese Sorte sehr gelegen.
.Die Schale konnte man einfach mit Hilfe eines Messers abziehen.

Viele Grüße Raphia

[Magnolia-Line]

Toll Raphia.
Deine Tomatenpflanze sieht sehr gesund aus. Und die Tomaten - laden zum Reinbeißen ein

Überhaupt schien letztes Jahr ein sehr gutes Tomatenjahr gewesen zu sein (was man allerdings nicht an den Handelspreisen für Tomaten gemerkt hat - wieso auch ?!?!?).

Von einem Beitrag im Fernsehen habe ich gelernt, dass man ab August/September die Krone der Tomatenpflanze ausbrechen soll um ein weiteres Längenwachstum und Fruchtansatz zu verhindern.
Diese "neuen" Früchte werden sowieso nicht mehr an der Pflanze reifen. Deswegen ist es besser die Kräfte der Pflanze in das Größenwachstum und das Reifen der vorhandenen Früchte zu stecken .


Folgenden Tip zum Nachreifen der Tomaten habe ich von Freunden erhalten, ausprobiert, und es klappt hervorragend :

Kurz vor dem ersten Frost werden die noch unreifen Früchte samt Rispe abgenommen.
Es empfiehlt sich, diese in Zeitung eingewickelt in einem Tomatenkarton (Supermarkt - der Karton ist mit mit Mitteln behandelt, die die Reife beschleunigen) an einem mittelwarmen Ort zu lagern. Innerhalb von kurzer Zeit werden die ersten Früchte nachreifen.
Aber nur unverletzte Früchte und nicht durch Risse "geplatzte" Tomaten einlagern, da sich an den Schalenkanten sehr schnell Schimmel ansetzt.
Bitte alle 3-4 Tage nachschauen ob wieder Tomaten reif geworden sind.
Einige der Tomaten bekommen durch den "Feuchtigkeitsverlust" eine unschöne, manchmal etwas schrumpelige Schale. Sieht unschön aus, den Geschmack betrifft es aber nicht.
Diese Tomaten kann man dann abbrühen, schälen und zu leckerem Chutney oder einer tomatigen Sauce z.B. zur Verwendung bei Bolognesesaucen verwenden.
Ich habe die Tomatensauce ungewürzt in Gläser eingekocht, damit ich in deren Verwendung uneingeschränkt bin. Nachwürzen kann man immer

Guten Appetit

[Tetje]

Du scheinst ein Naturtalent zu sein, ich freue mich immer wieder auf deine Beiträge.

Jetzt verstehe ich warum dich Pelargonia adoptiert hat , ansonsten hätte ich das gemacht.

[Magnolia-Line]

[UllaL]

Liebe Magnolia,

beim lesen Deines Tomatenartikels habe ich schmunzeln müssen .... ist doch wieder typisch dass uns Gartlern mitten im Dezember die Erinnerung an Erfolgsernten und auch schon wieder die Sehnsucht nach der nächsten Aussaat erwischt

Ich baue meine Tomaten fast nur noch in Kübeln an da man dem oberpfälzer Klima nicht trauen kann. So stehen dann meistens 6 bis 8 Kübel entlang der Südseite an der Hauswand wo sie auch etwas besser vorm Regen geschützt sind durch einen leichten Dachvorsprung.
Sie werden übrigens immer mit meinem Hibiskusdünger versorgt und genauso auch ab August umgestellt, bekommt ihnen bestens!
Wie Du schon bemerkt hast, der Sommer 2012 war absolut ideal für die Tomaten und selbst die drei Kübel die im Himbeerbeet standen haben unendlich viele Früchte geliefert.

Übrigens schmecken grüne Tomaten eingelegt ganz wunderbar, da gibt es tolle Rezepte, außerdem kann man sie auch für Chutneys hernehmen oder für Soßen im Winter einfach einfrieren, so erspare ich mir das lange Nachreifen der Früchte.

Herzliche Grüße
Ulla

[Steffi]

Ich würde es gern noch einmal mit Tomaten im Freiland probieren. Leider hatte ich in den vergangenen Jahren immer Probleme mit Braunfäule, alle Pflanzen waren davon befallen.

Ich habe kein Gewächshaus und auch keinen regengeschützten Standort, wo ich Tomaten in Töpfen kultivieren könnte. Einzig möglich wäre so ein kleines Tomatenfolienzelt.

[Tetje]

Steffi, das mit dem Folienzelt kann ich dir nur empfehlen, im Moment sind die Preise dafür im Keller, also der Kauf lohnt sich.