Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Bad Köstritz liegt am Fluss Weiße Elster in Ostthüringen,nördlich von Gera.
Seit Anfang des 19.Jahrhunderts ist die Gemeinde Köstritz eng mit der Dahlie verbunden und gilt als eine der Wiegen der deutschen Dahlienzucht.
Wie die Dahlie nach Köstritz kam - Teil I
Um 1810 lebte der der Kunst und Wisssenschaft gegenüber aufgeschlossene Fürst Heinrich LXIX Reuß-Schleiz-
Köstritz im 1689 bis 1704 errichteten Schloß mit Parkanlage in der Gemeinde Köstritz. Er hielt enge Verbindungen zum Weimarer Hof und auch Kontakte zu Goethe. Außer der Schloßanlage in Köstritz besaß der Fürst in unmittelbarer Nähe noch ein Palais mit Garten.Hierzu gehörte auch eine umfangreiche Gewächshausanlage.
Bereits 1809 werden am Fürstenhof Reuß-Köstritz zwei einfachblühende Dahlien, damals fälschlicherweise `Georgien` genannt, in einem Pflanzenverzeichnis vom Hofgärtner aufgelistet.
Von Dahlienzüchtungen aus den fürstlichen Gewächshäusern in Köstritz gibt es keine Aufzeichnungen.
Da der Fürst weit über seine Verhältnisse lebte, musste ab 1812 Konkurs angemeldet werden und der Besitz etappenweise verkauft werden.
(Quelle:Jubiläumsbuch 100 Jahre Deutsche Dahlien-,Fuchsien- und Gladiolen-Gesellschaft)
Fortsetzung folgt
Seit Anfang des 19.Jahrhunderts ist die Gemeinde Köstritz eng mit der Dahlie verbunden und gilt als eine der Wiegen der deutschen Dahlienzucht.
Wie die Dahlie nach Köstritz kam - Teil I
Um 1810 lebte der der Kunst und Wisssenschaft gegenüber aufgeschlossene Fürst Heinrich LXIX Reuß-Schleiz-
Köstritz im 1689 bis 1704 errichteten Schloß mit Parkanlage in der Gemeinde Köstritz. Er hielt enge Verbindungen zum Weimarer Hof und auch Kontakte zu Goethe. Außer der Schloßanlage in Köstritz besaß der Fürst in unmittelbarer Nähe noch ein Palais mit Garten.Hierzu gehörte auch eine umfangreiche Gewächshausanlage.
Bereits 1809 werden am Fürstenhof Reuß-Köstritz zwei einfachblühende Dahlien, damals fälschlicherweise `Georgien` genannt, in einem Pflanzenverzeichnis vom Hofgärtner aufgelistet.
Von Dahlienzüchtungen aus den fürstlichen Gewächshäusern in Köstritz gibt es keine Aufzeichnungen.
Da der Fürst weit über seine Verhältnisse lebte, musste ab 1812 Konkurs angemeldet werden und der Besitz etappenweise verkauft werden.
(Quelle:Jubiläumsbuch 100 Jahre Deutsche Dahlien-,Fuchsien- und Gladiolen-Gesellschaft)
Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von Admina am Mi 30. Dez 2015, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Überschrift angepasst und Thema verschoben.
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Re: Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Wie die Dahlie nach Köstritz kam - Teil II
Dahlienliebhaber werden mit Sicherheit die älteste heute noch im Handel erhältliche deutsche Dahlie `Kaiser Wilhelm` kennen. Sie wurde von Christian Deegen in Köstritz gezüchtet.
Der 1797 in Kahla (Thüringen) geborene Christian Deegen interessierte sich schon als Kind für Blumen. Mit 10 Jahren war er erstmals im Park Belvedere bei Weimar und bekam 1812 vom dortigen Garteninspektor Sckell die ersten einfachblühenden Dahlienknöllchen geschenkt, die er im Garten seines Vaters kultivierte und zunächst als Hobby mit dem Züchten begann.
1824 beendete Deegen seinen Staatsdienst als beamteter Salzschreiber im Floßamt Kahla.
Nach einem Lotteriegewinn kaufte er das Fürstliche Palais mit 20 000 pm großen Gartenanlage mit den Gewächshäusern.
Er hatte bis dahin bereite 20 gefüllte Varietäten gezüchtet.
Ab 1826 betrieb er die erste deutsche Handelsgärtnerei für Dahlien.
1836 zeigte Deegen bei einer Ausstellung in Jena bereits 200 Sorten. Besonders Aufsehen erregten seine Neuheiten `Alexander v. Humbold` (schwarzbraun) und `Großfürstin Alexandra Paulowna` (zartrosa).
Anlass der Ausstellung war eine Tagung von Naturforschern und Ärzten. Der anwesende Alexander von Humbold,
der ja einige Wildsorten der Dahlie entdeckt hat und deren Samen in Europa verbreitet hat,war von den Züchtungen begeistert.
In den 1850er Jahren war sein Zuchtziel besonders die Erziehlung kleinblumiger Arten,der damaligen Liliput-, der heutigen Pompondahlien.
Christian Deegen`s Züchtungen erhielten Weltruf.
Er ließ für seine Kunden Bände anfertigen in denen er seine Züchtungen auf hochkünstlerische Weise malen ließ.
Interessant ist auch seine Formeinteilung: z.B. Kugel-, Rosen-, Chrysanthenum-, Zinnien-, Tannenzapfen-. Perl-, Muschel-, Schuppen-, Astern- und Zellenform.
1888 starb Christian Deegen im Alter von 91 Jahren und war bis zuletzt rüstig und züchterich tätig.
Jedoch durch die erfolgreiche Sorte `Kaiser Wilhelm` ist sein Name heute noch bei allen Dahlienliebhabern lebendig !
(Quelle: Jubiläumsbuch 100 Jahre Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolengesellschaft)
Fortsetzung folgt
Dahlienliebhaber werden mit Sicherheit die älteste heute noch im Handel erhältliche deutsche Dahlie `Kaiser Wilhelm` kennen. Sie wurde von Christian Deegen in Köstritz gezüchtet.
Der 1797 in Kahla (Thüringen) geborene Christian Deegen interessierte sich schon als Kind für Blumen. Mit 10 Jahren war er erstmals im Park Belvedere bei Weimar und bekam 1812 vom dortigen Garteninspektor Sckell die ersten einfachblühenden Dahlienknöllchen geschenkt, die er im Garten seines Vaters kultivierte und zunächst als Hobby mit dem Züchten begann.
1824 beendete Deegen seinen Staatsdienst als beamteter Salzschreiber im Floßamt Kahla.
Nach einem Lotteriegewinn kaufte er das Fürstliche Palais mit 20 000 pm großen Gartenanlage mit den Gewächshäusern.
Er hatte bis dahin bereite 20 gefüllte Varietäten gezüchtet.
Ab 1826 betrieb er die erste deutsche Handelsgärtnerei für Dahlien.
1836 zeigte Deegen bei einer Ausstellung in Jena bereits 200 Sorten. Besonders Aufsehen erregten seine Neuheiten `Alexander v. Humbold` (schwarzbraun) und `Großfürstin Alexandra Paulowna` (zartrosa).
Anlass der Ausstellung war eine Tagung von Naturforschern und Ärzten. Der anwesende Alexander von Humbold,
der ja einige Wildsorten der Dahlie entdeckt hat und deren Samen in Europa verbreitet hat,war von den Züchtungen begeistert.
In den 1850er Jahren war sein Zuchtziel besonders die Erziehlung kleinblumiger Arten,der damaligen Liliput-, der heutigen Pompondahlien.
Christian Deegen`s Züchtungen erhielten Weltruf.
Er ließ für seine Kunden Bände anfertigen in denen er seine Züchtungen auf hochkünstlerische Weise malen ließ.
Interessant ist auch seine Formeinteilung: z.B. Kugel-, Rosen-, Chrysanthenum-, Zinnien-, Tannenzapfen-. Perl-, Muschel-, Schuppen-, Astern- und Zellenform.
1888 starb Christian Deegen im Alter von 91 Jahren und war bis zuletzt rüstig und züchterich tätig.
Jedoch durch die erfolgreiche Sorte `Kaiser Wilhelm` ist sein Name heute noch bei allen Dahlienliebhabern lebendig !
(Quelle: Jubiläumsbuch 100 Jahre Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolengesellschaft)
Fortsetzung folgt
- Tetje
- Beiträge: 20166
- Registriert: So 16. Jan 2011, 16:58
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- Geschlecht: Männlich
- Klimazone: 7b
Re: Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Hallo Bernd,
danke für den lesenswerten Beitrag von dir.
Hat die Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolengesellschaft die Quellen in ihrem Beitrag genannt und wer war der Autor?
In den älteren Aufzeichnungen wird Leipzig und Berlin immer genannt, Köstritz folgt viel später....
Anbei der Link zur D. 'Kaiser Wilhelm', bitte anklicken:
http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/ ... -t818.html
Auch haben wir bewusst diese historische Dahlie für die Portalseite gewählt:
http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/portal.php
Ich freue mich auf deine Fortsetzung.
danke für den lesenswerten Beitrag von dir.
Hat die Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolengesellschaft die Quellen in ihrem Beitrag genannt und wer war der Autor?
In den älteren Aufzeichnungen wird Leipzig und Berlin immer genannt, Köstritz folgt viel später....
Anbei der Link zur D. 'Kaiser Wilhelm', bitte anklicken:
http://www.deutsches-pflanzen-forum.de/ ... -t818.html
Auch haben wir bewusst diese historische Dahlie für die Portalseite gewählt:
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Ich freue mich auf deine Fortsetzung.

Viele Grüße
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Re: Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Hallo Tetje,Tetje hat geschrieben:
Hat die Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolengesellschaft die Quellen in ihrem Beitrag genannt und wer war der Autor?
In den älteren Aufzeichnungen wird Leipzig und Berlin immer genannt, Köstritz folgt viel später....
Autor ist Bernd Böhme, Vorstand vom Heimat- und Geschichtsverein Bad Köstritz und ehrenamtlicher Mitarbeiter im Dahlienmuseum Bad Köstritz.
Ja, in Köstritz werden Dahlien erstmals 1809 schriftlich erwähnt.
Re: Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Bad Köstritz und seine Dahlienzüchter - Teil I
Bereits 1809 ist die Kultivierung von Dahlien in Köstritz nachgewiesen. Am 1. Januar 1810 wurde der Gärtner Mulisch neuer Hofgärtner beim Fürsten Heinrich XLIX Reuß-Köstritz. Er erhielt von seinem Vorgänger Felderer ein Pflanzenverzeichnis überreicht in dem je eine Knolle "Georgina pinnata" und "Georgina rosea", aufgeführt waren.
Ob die beiden Gärtner Züchtungsarbeit mit den Dahlien betrieben ist nicht bekannt.
So ist also der 1824 nach Köstritz gezogene Christian Deegen, über den ich ja bereits berichtet habe, der erste Dahlienzüchter in der thüringischen Gemeinde.
Und es sollten ihm noch viele folgen !
1834 übernahm Johann Sieckmann von Mulisch die Stelle des Hofgärtners in Köstritz und wurde auch ein berühmter Dahlienzüchter. Er gründete genau wie Christian Deegen eine Handelsgärtnerei und die zwei machten die reussische Residenzgemeinde als Ort der Deutschen Dahlienzucht und -vermehrung Europa weit berühmt !
Nun aber noch mal zu Christian Deegen, denn die Familie Deegen war 4 Generationen lang erfolgreich im Dahliengeschäft.
Würdige Nachfolger von Christian waren sein Sohn Max Deegen, sein Enkel Adolf Deegen und sein Urenkel Walter Deegen.
(Quelle Jubiläumsbuch 100 Jahre DDFGG)
Fortsetzung folgt
Bereits 1809 ist die Kultivierung von Dahlien in Köstritz nachgewiesen. Am 1. Januar 1810 wurde der Gärtner Mulisch neuer Hofgärtner beim Fürsten Heinrich XLIX Reuß-Köstritz. Er erhielt von seinem Vorgänger Felderer ein Pflanzenverzeichnis überreicht in dem je eine Knolle "Georgina pinnata" und "Georgina rosea", aufgeführt waren.
Ob die beiden Gärtner Züchtungsarbeit mit den Dahlien betrieben ist nicht bekannt.
So ist also der 1824 nach Köstritz gezogene Christian Deegen, über den ich ja bereits berichtet habe, der erste Dahlienzüchter in der thüringischen Gemeinde.
Und es sollten ihm noch viele folgen !
1834 übernahm Johann Sieckmann von Mulisch die Stelle des Hofgärtners in Köstritz und wurde auch ein berühmter Dahlienzüchter. Er gründete genau wie Christian Deegen eine Handelsgärtnerei und die zwei machten die reussische Residenzgemeinde als Ort der Deutschen Dahlienzucht und -vermehrung Europa weit berühmt !
Nun aber noch mal zu Christian Deegen, denn die Familie Deegen war 4 Generationen lang erfolgreich im Dahliengeschäft.
Würdige Nachfolger von Christian waren sein Sohn Max Deegen, sein Enkel Adolf Deegen und sein Urenkel Walter Deegen.
(Quelle Jubiläumsbuch 100 Jahre DDFGG)
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- Tetje
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Re: Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Hallo Bernd,
was ist aus der Familie Deegen geworden?
was ist aus der Familie Deegen geworden?
Viele Grüße
Tetje
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Johann Wolfgang von Goethe
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Re: Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Bad Köstritz und seine Dahlienzüchter - Teil II
Max Deegen,
wurde am 7.Juni 1842 in Köstritz als zweiter Sohn von Christian Deegen geboren.
Seine Lehrzeit machte er in der Gärtnerei seines Vaters und ging danach auf mehrjährige Reisen und sammelte dabei reiche Kenntnisse und Erfahrungen. Nach seiner Rückkehr leitete er zunächst die Kulturen seines Vaters bis er sich im Herbst 1870 selbstständig machte.
Er gründete in Köstritz die Firma Max Deegen jun. II. Er hatte eine glückliche Züchterhand und hat viele neue und robuste Sorten in den Handel gebracht. Er verschaffte sich besondere Aufmerksamkeit bei vielen Ausstellungen im In- und Ausland u.a. mit seinen Neuzüchtungen `Fantasie` und `Ernst von Spreckelsen`.
Im August 1878 veröffentlichte er in "Neubert`s deutschen Garten-Magazin" folgende Anzeige:
"Interessenten für Georginen ladet zum Besuch seines weltbekannten Georginen-Blumen-Gartens ergebenst ein,
Max Deegen jun.II, Georginenzüchter."
Neben der Dahlienzucht beschäftigte sich Max Deegen auch mit der Anzucht von Rosen.
Ein unbekannter Züchter hatte ihm eine Rose gewidmet mit dem Namen "Monsieur Max Deegen", eine weiße Teerose mit gelben Knospen.
Sein Vater Christian verkaufte nach einem arbeits- und erfolgreichen Schaffens das Palais mit Garten 1886 an Dr.Hans Settegast, der hier am 29.April des gleichen Jahres die Ackerbauschule eröffnete und fünf Monate später, am 1.November eine Obst- und Gartenbauschule.
Max Deegen änderte auf letzten Wunsch seines Vaters, bevor dieser am 1.Dezember 1888 verstarb, seinen Firmennamen in "Max Deegen,Christian Deegen`s Nachfolger".
Am 17.November 1897 wurde in Berlin u.a. auf Anregung von Max Deegen die Deutsche Dahlien-Gesellschaft (DDG) gegründet, dessen Gründungsmitglied er war.
Am 22.Dezember des gleichen Jahres verstarb Max im Alter von 56 Jahren.
Bereits 1896 übergab er den Betrieb aus Krankheitsgründen an seinen Sohn Adolf Deegen.
(Quelle: Jubiläumsbuch 100 Jahre DDFGG)
Fortsetzung folgt
Max Deegen,
wurde am 7.Juni 1842 in Köstritz als zweiter Sohn von Christian Deegen geboren.
Seine Lehrzeit machte er in der Gärtnerei seines Vaters und ging danach auf mehrjährige Reisen und sammelte dabei reiche Kenntnisse und Erfahrungen. Nach seiner Rückkehr leitete er zunächst die Kulturen seines Vaters bis er sich im Herbst 1870 selbstständig machte.
Er gründete in Köstritz die Firma Max Deegen jun. II. Er hatte eine glückliche Züchterhand und hat viele neue und robuste Sorten in den Handel gebracht. Er verschaffte sich besondere Aufmerksamkeit bei vielen Ausstellungen im In- und Ausland u.a. mit seinen Neuzüchtungen `Fantasie` und `Ernst von Spreckelsen`.
Im August 1878 veröffentlichte er in "Neubert`s deutschen Garten-Magazin" folgende Anzeige:
"Interessenten für Georginen ladet zum Besuch seines weltbekannten Georginen-Blumen-Gartens ergebenst ein,
Max Deegen jun.II, Georginenzüchter."
Neben der Dahlienzucht beschäftigte sich Max Deegen auch mit der Anzucht von Rosen.
Ein unbekannter Züchter hatte ihm eine Rose gewidmet mit dem Namen "Monsieur Max Deegen", eine weiße Teerose mit gelben Knospen.
Sein Vater Christian verkaufte nach einem arbeits- und erfolgreichen Schaffens das Palais mit Garten 1886 an Dr.Hans Settegast, der hier am 29.April des gleichen Jahres die Ackerbauschule eröffnete und fünf Monate später, am 1.November eine Obst- und Gartenbauschule.
Max Deegen änderte auf letzten Wunsch seines Vaters, bevor dieser am 1.Dezember 1888 verstarb, seinen Firmennamen in "Max Deegen,Christian Deegen`s Nachfolger".
Am 17.November 1897 wurde in Berlin u.a. auf Anregung von Max Deegen die Deutsche Dahlien-Gesellschaft (DDG) gegründet, dessen Gründungsmitglied er war.
Am 22.Dezember des gleichen Jahres verstarb Max im Alter von 56 Jahren.
Bereits 1896 übergab er den Betrieb aus Krankheitsgründen an seinen Sohn Adolf Deegen.
(Quelle: Jubiläumsbuch 100 Jahre DDFGG)
Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von Admina am Mi 6. Jan 2016, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Jahreszahl geändert
Grund: Jahreszahl geändert
Re: Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Bad Köstritz und seine Dahlienzüchter - Teil III
Adolf Deggen -
über ihn findet man weit weniger Informationen als über seinen Vater Max und seinen Großvater Christian.
Adolf Deegen wurde 1871 in Köstritz geboren und übernahm von seinem erkrankten Vater Max 1896 die Handelsgärtnerei.
Adolf wurde nach dem Tod seines Vaters (22.Dezember 1897) Mitglied in der jungen Deutschen Dahlien-Gesellschaft (DDG), in der er über viele Jahre aktive Arbeit leistete. In der Gesellschaft-Chronik ist u.a. zu lesen:
"Im Jahr 1903 fand keine große Ausstellung seitens der DDG statt. Anläßlich der Jahrestagung in Köstritz veranstalteten lediglich die örtlichen Züchter im internen Kreis eine Neuheitenschau unter der Leitung von Adolf Deegen. Es war jener Ort, der durch die dort hervorgegangenen Züchtungen als Dahlienzentrale einen großen Ruf hat. Gezeigt wurden eine große Menge prächtiger neuer Sorten in formvollendeten Blüten"
Im zehnten Jahr nach der Gründung der DDG wurde im Palmengarten Frankfurt das erste Prüfungsfeld für neue Züchtungen angelegt. Es wurden im ersten Jahr 81 Neuheiten in drei Exemplaren ausgepflanzt. Hier ist in der Chronik zu lesen: "Die Firma Max Deegen (Besitzer Adolf Deegen) erfolgreicher Züchter von Edeldahlien, pflanzte nur eine Sorte zur Prüfung aus".
Weitere Informationen findet man in der Chronik des Dahliengarten Gera:
"Am 1.September 1928 wurde in Gera der Dahliengarten eröffent. Einer der Dahlienlieferanten war Adolf Deegen aus Bad Köstritz, (Köstritz erhält im Jahr 1926 das Prädikat "Bad" und 1927 die Stadtrechte)
der im gleichen Jahr auch seine Neuzüchtung, die Schmuckdahlie `Paradiesvogel`vorstellte".
Aus der Geraer Jahresbilanz 1933 ist zu lesen:
"Beim Tag der Dahlie am 17.September wurden besonders die Zwergdahlien von Adolf Deegen, die etwa 40 cm hoch waren, bewundert."
In dieser Zeit werden auch seine Neuzüchtungen "Frau Elisabeth Deegen", "Purpurzwerg" und "Vollblut", besonders erwähnt.
Adolf Deegen, der 1946 verstarb, widmete sich neben der Dahlienzucht, wie schon sein Vater Max, auch den Rosenkulturen.
Sein Onkel Franz Deegen (1840-1927), Bruder von Max, der sich einen Namen als Rosenzüchter gemacht hatte, gab einer seiner Rosen den Namen `Adolf Deegen`.
(Quelle: Jubiläumsbuch 100 Jahre DDFGG
und Chronik des Dahliengarten Gera von Bernd Böhme)
Fortsetzung folgt
Adolf Deggen -
über ihn findet man weit weniger Informationen als über seinen Vater Max und seinen Großvater Christian.
Adolf Deegen wurde 1871 in Köstritz geboren und übernahm von seinem erkrankten Vater Max 1896 die Handelsgärtnerei.
Adolf wurde nach dem Tod seines Vaters (22.Dezember 1897) Mitglied in der jungen Deutschen Dahlien-Gesellschaft (DDG), in der er über viele Jahre aktive Arbeit leistete. In der Gesellschaft-Chronik ist u.a. zu lesen:
"Im Jahr 1903 fand keine große Ausstellung seitens der DDG statt. Anläßlich der Jahrestagung in Köstritz veranstalteten lediglich die örtlichen Züchter im internen Kreis eine Neuheitenschau unter der Leitung von Adolf Deegen. Es war jener Ort, der durch die dort hervorgegangenen Züchtungen als Dahlienzentrale einen großen Ruf hat. Gezeigt wurden eine große Menge prächtiger neuer Sorten in formvollendeten Blüten"
Im zehnten Jahr nach der Gründung der DDG wurde im Palmengarten Frankfurt das erste Prüfungsfeld für neue Züchtungen angelegt. Es wurden im ersten Jahr 81 Neuheiten in drei Exemplaren ausgepflanzt. Hier ist in der Chronik zu lesen: "Die Firma Max Deegen (Besitzer Adolf Deegen) erfolgreicher Züchter von Edeldahlien, pflanzte nur eine Sorte zur Prüfung aus".
Weitere Informationen findet man in der Chronik des Dahliengarten Gera:
"Am 1.September 1928 wurde in Gera der Dahliengarten eröffent. Einer der Dahlienlieferanten war Adolf Deegen aus Bad Köstritz, (Köstritz erhält im Jahr 1926 das Prädikat "Bad" und 1927 die Stadtrechte)
der im gleichen Jahr auch seine Neuzüchtung, die Schmuckdahlie `Paradiesvogel`vorstellte".
Aus der Geraer Jahresbilanz 1933 ist zu lesen:
"Beim Tag der Dahlie am 17.September wurden besonders die Zwergdahlien von Adolf Deegen, die etwa 40 cm hoch waren, bewundert."
In dieser Zeit werden auch seine Neuzüchtungen "Frau Elisabeth Deegen", "Purpurzwerg" und "Vollblut", besonders erwähnt.
Adolf Deegen, der 1946 verstarb, widmete sich neben der Dahlienzucht, wie schon sein Vater Max, auch den Rosenkulturen.
Sein Onkel Franz Deegen (1840-1927), Bruder von Max, der sich einen Namen als Rosenzüchter gemacht hatte, gab einer seiner Rosen den Namen `Adolf Deegen`.
(Quelle: Jubiläumsbuch 100 Jahre DDFGG
und Chronik des Dahliengarten Gera von Bernd Böhme)
Fortsetzung folgt
Re: Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Bad Köstritz und seine Dahlienzüchter -Teil IV
Walter Deegen -
Sohn von Adolf Deegen wurde am 3.Mai 1902 in Köstritz geboren. Über den Urenkel von Christian Deegen gibt es nur wenige Informationen.
Er übernimmt 1945 die Gärtnerei seines Vaters.
Es war keine gute Zeit für eine Blumenzuchtgärtnerei, denn der Anbau von Gemüse erhielt verständlicher Weise den Vorrang vor den Blumen. Oft fehlte das Heizmaterial und viele Gewächshäuser waren durch Bombenangriffe zerstört und konnten wegen fehlendem Material nicht instand gesetzt werden. Auch sind in der wirren Kriegszeit viele Dahliensorten verloren gegangen.
Ob Walter Deegen nur Dahlienvermehrung betrieben hat oder auch neue Sorten gezüchtet hat ist nicht überliefert.
In der Chronik des Dahliengarten Gera ist zu lesen, dass der Dahliengarten nach dem 2.Weltkrieg am 8.August 1950 auf Betreiben der Stadt Gera und der Köstritzer Gärtner wieder eröffnet wurde.
Die drei Dahlienzüchter Paul Panzer, Max Schade und Walter Deegen haben die ca.1500 bis 1800 Knollen bzw. Jungpflanzen zur Verfügung gestellt.
1959 lieferte Walter Deegen ein letztes Mal Jungpflanzen an den Dahliengarten.
1960 schließt er den Betrieb wegen Übersiedelung in die BRD.
Damit endet die Geschichte des Dahlienzuchtbetrieb Deegen in Bad Köstritz !
Am 3.Oktober 1991 starb Walter Deegen in Lüneburg.
(Quelle: Chronik des Dahliengarten Gera von Bernd Böhme
und Jahrbuch 1990/1991 der DDFGG)
Fortsetzung folgt
Walter Deegen -
Sohn von Adolf Deegen wurde am 3.Mai 1902 in Köstritz geboren. Über den Urenkel von Christian Deegen gibt es nur wenige Informationen.
Er übernimmt 1945 die Gärtnerei seines Vaters.
Es war keine gute Zeit für eine Blumenzuchtgärtnerei, denn der Anbau von Gemüse erhielt verständlicher Weise den Vorrang vor den Blumen. Oft fehlte das Heizmaterial und viele Gewächshäuser waren durch Bombenangriffe zerstört und konnten wegen fehlendem Material nicht instand gesetzt werden. Auch sind in der wirren Kriegszeit viele Dahliensorten verloren gegangen.
Ob Walter Deegen nur Dahlienvermehrung betrieben hat oder auch neue Sorten gezüchtet hat ist nicht überliefert.
In der Chronik des Dahliengarten Gera ist zu lesen, dass der Dahliengarten nach dem 2.Weltkrieg am 8.August 1950 auf Betreiben der Stadt Gera und der Köstritzer Gärtner wieder eröffnet wurde.
Die drei Dahlienzüchter Paul Panzer, Max Schade und Walter Deegen haben die ca.1500 bis 1800 Knollen bzw. Jungpflanzen zur Verfügung gestellt.
1959 lieferte Walter Deegen ein letztes Mal Jungpflanzen an den Dahliengarten.
1960 schließt er den Betrieb wegen Übersiedelung in die BRD.
Damit endet die Geschichte des Dahlienzuchtbetrieb Deegen in Bad Köstritz !
Am 3.Oktober 1991 starb Walter Deegen in Lüneburg.
(Quelle: Chronik des Dahliengarten Gera von Bernd Böhme
und Jahrbuch 1990/1991 der DDFGG)
Fortsetzung folgt
Re: Geschichte der Dahlienstadt Bad Köstritz
Bad Köstritz und seine Dahlienzüchter -Teil V
Johann Sieckmann-
zählt wie Christian Deegen zu den beiden Dahlienpionieren der deutschen und europäischen Züchter.
Er wurde im Juni 1804 in Friedrichhaide geboren.
Er ist in der Gärtnerei seines Vaters groß geworden und bekam von ihm zu seinem 10. Geburtstag eine Georgie geschenkt. Georgie war damals die fälschliche Bezeichnung der Dahlie.
Der kleine Johann sammelte von seiner ersten Dahlie, die blasslila blühte, den Samen und säte ihn unter Anleitung seines Vaters aus. Als die 20 daraus entstandenen Sämlinge blühten, war er sehr erstaunt und beeindruckt,dass je Pflanze eine andere Färbung hatte. Sein Vater erklärte ihm die Bedeutung des Wortes ´variabilis` in der Blumenwelt, für den kleinen Johann Sieckmann ein großes Wunder, was ihn Nachhaltig geprägt hat.
Ab 1829 arbeitete Johann Sieckmann in der fürstlichen Hofgärtnerei in Köstritz und wurde Assistent des Hofgärtners Mulisch.
1834 starb Mulisch und Sieckmann wurde Hofgärtner.
Neben seiner Tätigkeit am Köstritzer Fürstenhof sammelte er Dahlien, überwiegend ausländische Züchtungen.
1835 bestand seine Sammlung aus 200 Sorten, die er für seine Züchtungen einsetzte.
1836 gründete er eine Handelsgärtnerei, blieb aber auch weiter Hofgärtner.
Durch Sieckmanns Neuzüchtungen erlangten Köstritzer Dahlien Weltruf, sie waren bei den Deutschen in Amerika sehr begehrt.
Weil ihm als Hofgärtner die Hände gebunden waren, vertrat ab 1851 sein Sohn in St Louis in Amerika seine Firma.
1850 gelang ihm erstmals die Zucht von Liliput-Dahlien (heute Pompon-Dahlien) und brachte sie 1852 in den Handel.
1857 gab er seine Stellung als Hofgärtner auf. Der Konkurrenzkampf unter den europäischen Dahlienzüchtern wurde immer größer, denn die ´Georgine` hatte sich zur begehrten Modeblume entwickelt.
(Quelle: Jahrbuch 100 Jahre DDFGG
und Jahrbuch 1991/1992 der DDFGG)
Fortsetzung folgt
Johann Sieckmann-
zählt wie Christian Deegen zu den beiden Dahlienpionieren der deutschen und europäischen Züchter.
Er wurde im Juni 1804 in Friedrichhaide geboren.
Er ist in der Gärtnerei seines Vaters groß geworden und bekam von ihm zu seinem 10. Geburtstag eine Georgie geschenkt. Georgie war damals die fälschliche Bezeichnung der Dahlie.
Der kleine Johann sammelte von seiner ersten Dahlie, die blasslila blühte, den Samen und säte ihn unter Anleitung seines Vaters aus. Als die 20 daraus entstandenen Sämlinge blühten, war er sehr erstaunt und beeindruckt,dass je Pflanze eine andere Färbung hatte. Sein Vater erklärte ihm die Bedeutung des Wortes ´variabilis` in der Blumenwelt, für den kleinen Johann Sieckmann ein großes Wunder, was ihn Nachhaltig geprägt hat.
Ab 1829 arbeitete Johann Sieckmann in der fürstlichen Hofgärtnerei in Köstritz und wurde Assistent des Hofgärtners Mulisch.
1834 starb Mulisch und Sieckmann wurde Hofgärtner.
Neben seiner Tätigkeit am Köstritzer Fürstenhof sammelte er Dahlien, überwiegend ausländische Züchtungen.
1835 bestand seine Sammlung aus 200 Sorten, die er für seine Züchtungen einsetzte.
1836 gründete er eine Handelsgärtnerei, blieb aber auch weiter Hofgärtner.
Durch Sieckmanns Neuzüchtungen erlangten Köstritzer Dahlien Weltruf, sie waren bei den Deutschen in Amerika sehr begehrt.
Weil ihm als Hofgärtner die Hände gebunden waren, vertrat ab 1851 sein Sohn in St Louis in Amerika seine Firma.
1850 gelang ihm erstmals die Zucht von Liliput-Dahlien (heute Pompon-Dahlien) und brachte sie 1852 in den Handel.
1857 gab er seine Stellung als Hofgärtner auf. Der Konkurrenzkampf unter den europäischen Dahlienzüchtern wurde immer größer, denn die ´Georgine` hatte sich zur begehrten Modeblume entwickelt.
(Quelle: Jahrbuch 100 Jahre DDFGG
und Jahrbuch 1991/1992 der DDFGG)
Fortsetzung folgt