Selber Wein machen
Selber Wein machen
Hallo , man kann ja eigentlich aus jeder Frucht Wein machen,
geht hier jemand dieses Hobby nach ??
Also ich hab bisher Wein aus Honig, aus Ananas, aus Äpfel und natürlich aus roten Trauben gemacht.
LG
Psari
geht hier jemand dieses Hobby nach ??
Also ich hab bisher Wein aus Honig, aus Ananas, aus Äpfel und natürlich aus roten Trauben gemacht.
LG
Psari
- Tetje
- Beiträge: 20137
- Registriert: So 16. Jan 2011, 16:58
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Re: Selber Wein machen
....und wie genau geht man da vor? 

Viele Grüße
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Re: Selber Wein machen
Ojeeee Tetje , das in ein paar Sätzen zu sagen ist Unmöglich
die ganze Weinmacherei ist sehr komplex , besonders bei Fruchtweinen .
Saft oder einmaischen und dann gären
nee ist schon was komplizierter es kommt sich auf viele faktoren an
LG
Psari
die ganze Weinmacherei ist sehr komplex , besonders bei Fruchtweinen .
Saft oder einmaischen und dann gären

nee ist schon was komplizierter es kommt sich auf viele faktoren an

LG
Psari
Re: Selber Wein machen
Aber Grundsätzlich kann man sagen das Zuckermolekül wird aufgespalten in Ethanol ( Alkohol ) und
Kohlendioxid ( Co2 )
manche Früchte haben einen geringen Zuckeranteil , da muß man nachhelfen
manchmal ist der Zuckeranteil auch ziemlich hoch , da muß man mit Wasser strecken ( zb. Honig )
sonst kommt keine Gärung zustande
der Zuckeranteil nennt man auch Öxle
Kohlendioxid ( Co2 )

manche Früchte haben einen geringen Zuckeranteil , da muß man nachhelfen
manchmal ist der Zuckeranteil auch ziemlich hoch , da muß man mit Wasser strecken ( zb. Honig )
sonst kommt keine Gärung zustande
der Zuckeranteil nennt man auch Öxle
- Sunny
- Beiträge: 477
- Registriert: So 16. Okt 2011, 07:54
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- Klimazone: 7b
Re: Selber Wein machen
Danke für die Info, Psari.
Ananaswein hört sich gut an. Da sind bestimmt ganz viele kleine, lustige Oechsle drin.
Je mehr Sonne um so mehr Oechsle um so besser der Wein, sagen die Winzer.
Ferdinand Oechsle war der Erfinder dieser Mostwaage, daher der Name.
Nein, ich mache nicht selbst den Wein.
Wohne jedoch in einer Weingegend und schnappe daher ab und zu mal
in einem Gespräch etwas Fachgesimpeltes auf.
Versteh zwar nicht viel, interessiert mich aber trotzdem.
Über die Herstellung von Ananaswein würde ich gern mehr wissen wollen, psari.
Gruß
sunny
Ananaswein hört sich gut an. Da sind bestimmt ganz viele kleine, lustige Oechsle drin.

Je mehr Sonne um so mehr Oechsle um so besser der Wein, sagen die Winzer.
Ferdinand Oechsle war der Erfinder dieser Mostwaage, daher der Name.
Nein, ich mache nicht selbst den Wein.
Wohne jedoch in einer Weingegend und schnappe daher ab und zu mal
in einem Gespräch etwas Fachgesimpeltes auf.
Versteh zwar nicht viel, interessiert mich aber trotzdem.

Über die Herstellung von Ananaswein würde ich gern mehr wissen wollen, psari.

Gruß
sunny
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Viele Grüße
Sunny
Sunny
Re: Selber Wein machen
Wein machen oder andere alkoholische Gärungen durchführen ist nicht so schwer. Was den Deutschen ihr Oechsle ist, sind anderen Europäern die Kosterneuburger Zuckergrade oder Baumé.
Worauf es wirklich ankommt ist, dass die zuckerhältigen Ausgangssäfte entweder durch Wildhefen oder durch Zuchthefezusatz vergoren werden und keine Fremdgärung eintritt. Tritt letzteres auf wird der vergorene Saft ungenießbar.
Das Gärung keine europäische Erfindung ist zeigen Aufzeichnungen aus dem Irak und dem alten Ägypten, die schon den Med und Bier kannten. Beim Bier etwa werden Reinkulturhefen zugesetzt. Je nach Gärtemperatur entweder eine obergärige oder untergärige Hefe.
Bei guter Prozessführung ist die Hauptgärung spätestens nach 2 Wochen abgeschlossen. Dann sollte filtriert werden, denn sonst entsteht so ganz nebenbei auch Essig.
Maischen fürs Schnapsbrennen aus Birnen, Ebereschen, Zwetschken und Co brauch meist länger. Das Zeug stinkt meiner Meinung nach höllisch bei der abschließenden Destillation.
Gärbötte (ab 20l) für eine saubere Gärung mit Gluckenaufsätzen kriegt man meist schon im Baumarkt. Es muss ja nicht immer Edelstahl sein.
Das mit dem Ananaswein klingt echt interesant.
lg,
HJ
Worauf es wirklich ankommt ist, dass die zuckerhältigen Ausgangssäfte entweder durch Wildhefen oder durch Zuchthefezusatz vergoren werden und keine Fremdgärung eintritt. Tritt letzteres auf wird der vergorene Saft ungenießbar.
Das Gärung keine europäische Erfindung ist zeigen Aufzeichnungen aus dem Irak und dem alten Ägypten, die schon den Med und Bier kannten. Beim Bier etwa werden Reinkulturhefen zugesetzt. Je nach Gärtemperatur entweder eine obergärige oder untergärige Hefe.
Bei guter Prozessführung ist die Hauptgärung spätestens nach 2 Wochen abgeschlossen. Dann sollte filtriert werden, denn sonst entsteht so ganz nebenbei auch Essig.
Maischen fürs Schnapsbrennen aus Birnen, Ebereschen, Zwetschken und Co brauch meist länger. Das Zeug stinkt meiner Meinung nach höllisch bei der abschließenden Destillation.
Gärbötte (ab 20l) für eine saubere Gärung mit Gluckenaufsätzen kriegt man meist schon im Baumarkt. Es muss ja nicht immer Edelstahl sein.
Das mit dem Ananaswein klingt echt interesant.
lg,
HJ
- Tetje
- Beiträge: 20137
- Registriert: So 16. Jan 2011, 16:58
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- Klimazone: 7b
Re: Selber Wein machen
Psari, wir haben den ganzen Herbst und Winter Zeit
, wir
sind alle sehr gespannt auf deine Ausführungen.

sind alle sehr gespannt auf deine Ausführungen.

Viele Grüße
Tetje
„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Tetje
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Re: Selber Wein machen
Ananaswein
Zuerst einen Gärstarter herstellen , das ist eine ganz kleine Ansatzmenge indem man die Hefe gibt
damit die Hefebakterien sich gut und ausreichend vorab vermehren ( aber keine normale Haushaltshefe
da gibt es eine ganze Reihe von Reinzuchthefen für die Weinherstellung )
Ananaswein wird in einer Maischegärung gemacht
dann ca. 5-6 Kg Ananas Schälen und Würfeln damit man ca. 4 Kg reines Fruchtfleisch erhält .
Das Fruchtfleisch zermatschen , Stampfen oder in einen Mixer .
dann in einen Glasballon und ca. 7-8 Liter Destilliertes Wasser hinzugeben
Dann Säuregehalt messen mit Acidometer , die Säure sollte zwischen 7-7,5 g/l liegen
ist der Säuregehalt zu hoch Wasser zugeben ist er zu niedrig Milchsäure oder Zitronensäure zugeben .
Öxle messen mit einer Öchslewaage , ggf Nachzuckern sollte zwischen 100-120 Öchsle sein
Hefenährsalz und etwas Antigel hinzugeben
Dann Gärstarter zugeben und Glasballon mit einer Gummikappe und Gährröhrchen verschließen .
ca. 7 Tage Gären lassen , dabei mehrmals Täglich den Inhalt schütteln .
den Glasballon nur ca. 2/3 vollmachen die Gährung in den ersten Tagen ist ziemlich heftig und das
ganze dehnt sich aus ( Gefahr des Überlaufens )
dann nach 7 Tagen alles durch ein Leinentuch schütten so das die festen bestandteile rauskommen
sollte zügig gehen , je weniger Wein mit Sauerstoff in Berührung kommt desto besser .
dann alles wieder im Glasballon , Alkoholgehalt und Zucker messen , da kann man sich ausrechnen
wieviel Zucker man noch braucht um auf 14 Vol % Alkohol zu kommen , gibt Formeln dafür .
weiter Gären lassen , wenn die Gärung nachlässt Alkohol messen und vorsichtig in kleinen schritten nachzuckern .
das Ziel ist 16 Vol % Alkohol ( Dessertwein ) ab 16 Vol % Alkohol findet keine Gärung mehr statt .
( man kann auch bis 12 % Gären dann benötigt man aber eine Filteranlage damit alle Hefen entfernt werden
sonst gibt es Flaschengärung und man hat kleine Bomben im Keller
ist das jetzt so weit fertig etwas Kaliumpyrosulfid zugeben das verhindert Oxidation und Gährung .
alles möglichst kühl und ruhig stellen so das sich Hefe und schwebsthoffe nach unten absetzen , man nennt das
auch klären . dann den Wein abziehen und in einen anderen Glasballon umfüllen , dieser sollte ganz voll sein
vorher noch den Wein abschmecken nochmal Säuregehalt messen ggf. nachsäuren dann vorsichtig
nachzuckern bis das er gut und hormonisch schmeckt .
dann stehen lassen und weiter klären lassen , kann bis zu 6 Monate dauern .
Ich hab das alles ein bisschen grob beschrieben , es gehört natürlich einiges an Erfahrung dazu , darum nicht verzweifeln wenn es beim erstenmal nicht 100 % klappt
LG
Psari
Zuerst einen Gärstarter herstellen , das ist eine ganz kleine Ansatzmenge indem man die Hefe gibt
damit die Hefebakterien sich gut und ausreichend vorab vermehren ( aber keine normale Haushaltshefe
da gibt es eine ganze Reihe von Reinzuchthefen für die Weinherstellung )
Ananaswein wird in einer Maischegärung gemacht
dann ca. 5-6 Kg Ananas Schälen und Würfeln damit man ca. 4 Kg reines Fruchtfleisch erhält .
Das Fruchtfleisch zermatschen , Stampfen oder in einen Mixer .
dann in einen Glasballon und ca. 7-8 Liter Destilliertes Wasser hinzugeben
Dann Säuregehalt messen mit Acidometer , die Säure sollte zwischen 7-7,5 g/l liegen
ist der Säuregehalt zu hoch Wasser zugeben ist er zu niedrig Milchsäure oder Zitronensäure zugeben .
Öxle messen mit einer Öchslewaage , ggf Nachzuckern sollte zwischen 100-120 Öchsle sein
Hefenährsalz und etwas Antigel hinzugeben
Dann Gärstarter zugeben und Glasballon mit einer Gummikappe und Gährröhrchen verschließen .
ca. 7 Tage Gären lassen , dabei mehrmals Täglich den Inhalt schütteln .
den Glasballon nur ca. 2/3 vollmachen die Gährung in den ersten Tagen ist ziemlich heftig und das
ganze dehnt sich aus ( Gefahr des Überlaufens )
dann nach 7 Tagen alles durch ein Leinentuch schütten so das die festen bestandteile rauskommen
sollte zügig gehen , je weniger Wein mit Sauerstoff in Berührung kommt desto besser .
dann alles wieder im Glasballon , Alkoholgehalt und Zucker messen , da kann man sich ausrechnen
wieviel Zucker man noch braucht um auf 14 Vol % Alkohol zu kommen , gibt Formeln dafür .
weiter Gären lassen , wenn die Gärung nachlässt Alkohol messen und vorsichtig in kleinen schritten nachzuckern .
das Ziel ist 16 Vol % Alkohol ( Dessertwein ) ab 16 Vol % Alkohol findet keine Gärung mehr statt .
( man kann auch bis 12 % Gären dann benötigt man aber eine Filteranlage damit alle Hefen entfernt werden
sonst gibt es Flaschengärung und man hat kleine Bomben im Keller

ist das jetzt so weit fertig etwas Kaliumpyrosulfid zugeben das verhindert Oxidation und Gährung .
alles möglichst kühl und ruhig stellen so das sich Hefe und schwebsthoffe nach unten absetzen , man nennt das
auch klären . dann den Wein abziehen und in einen anderen Glasballon umfüllen , dieser sollte ganz voll sein
vorher noch den Wein abschmecken nochmal Säuregehalt messen ggf. nachsäuren dann vorsichtig
nachzuckern bis das er gut und hormonisch schmeckt .
dann stehen lassen und weiter klären lassen , kann bis zu 6 Monate dauern .
Ich hab das alles ein bisschen grob beschrieben , es gehört natürlich einiges an Erfahrung dazu , darum nicht verzweifeln wenn es beim erstenmal nicht 100 % klappt

LG
Psari
Re: Selber Wein machen
@Greeny96
Das mit selber Bier brauen würde ich auch Interessant und spannend finden
bisher hab ich da noch nichts in der Richtung gemacht
aber wer weiß , vielleicht Irgendwann mal
lg
Psari
Das mit selber Bier brauen würde ich auch Interessant und spannend finden
bisher hab ich da noch nichts in der Richtung gemacht
aber wer weiß , vielleicht Irgendwann mal

lg
Psari
- Sunny
- Beiträge: 477
- Registriert: So 16. Okt 2011, 07:54
- Bundesland: Sonstiges
- Geschlecht: Weiblich
- Klimazone: 7b
Re: Selber Wein machen
Gut zu wissen.Psari hat geschrieben:...es gehört natürlich einiges an Erfahrung dazu , darum nicht verzweifeln wenn es beim erstenmal nicht 100 % klappt![]()
LG
Psari

Danke für diesen Beitrag, Psari.
Wenn es dann irgendwann soweit ist,
dann sag Bescheid, Greeny.
Ich bring die Steaks mit.

Gruß
sunny
Viele Grüße
Sunny
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