Rosa 'Münsterland' - Meine Entdeckung in 2012

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Tetje
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Re: Meine Entdeckung für das Jahr 2012

Beitrag von Tetje »

Pelargonia hat geschrieben: 1. Das Umkippen / oder sogar abknicken der Blüten /Knospen bei den Englischen Rosen ist m E.
ein größeres Manko. Ich denke , es wird von vielen Rosenliebhabern schöngedacht...!
Ich sah - vor Jahren mal eine Rosensendung - einer ebenfalls Rosenzüchterin aus UK - die war ehrlich genug, es zuzugeben.
Hallo zusammen,

ich denke, dass viele deutsche Rosefreunde immer wieder nach England rüber schauen und dabei einen
Unfug im Bezug über Rosen verbreitet haben. Mir hat letztens noch ein Vertreter einer bekannten Rosenschule erzählt, dass diese Unart absichtlich in die "Englischen' Rosen eingezüchtet worden ist. England scheint hier ein Mekka für viele Gartenfreunde zu sein und man vergisst sehr schnell die Realität oder will sie nicht sehen.

Zum Namen Maria Liesa, wir streiten uns nicht wir tauschen uns aus, wenn jemand den Namen anderes schreiben möchte finde ich das OK. ;)

Ich persönlich würde die 'Maria Liesa' als Kaskadenhochstamm pflanzen, aber das ist meine persönliche Meinung.
Auch haben wir Pflanzenfreunde alle das selbe Problem, nie Zeit und *unglaublich wenig Platz*.
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Viele Grüße
Tetje

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Gast

Re: Meine Entdeckung für das Jahr 2012

Beitrag von Gast »

Lieber Tetje,

ich stimme dir voll und ganz zu.
Ich finde die sog. Englischen Rosen teilweise auch schön.
Hatte von Jensen einige der ganz alten - den ersten sog. Engl. Rosen - einige in meinem ersten Garten stehen.

Ich weiß aber nicht, wieso DIE so angebetet werden.

Wir haben doch auch wunderbare Züchter mit wunderschönen Rosenzüchtungen.
Kordes, Tantau , Noack, und wie sie alle heißen.
Auch unsere franz. Nachbarn haben tolle Züchter. Ich denke an Mailland und u.a. an Delbard - mit seiner Malerrosen-Serie - und seinen noch älteren Sorten.
Leider kann ich zu Züchtungen tschechischer Rosenfreunde nichts sagen.
Da ich aber Tschechien - tschechische Pflanzenfreunde - besucht habe, kann ich nur sagen - was da für ein unbekanntes Potential und Wissen vorhanden ist. Nur großartig!
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Raphaela
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Re: Meine Entdeckung für das Jahr 2012

Beitrag von Raphaela »

Eine neue Züchtung (von Mark, m. W. ein ungarischer Züchter), die mir dieses Jahr (2. Standjahr) sehr gut gefallen hat, war "Heilige Elisabeth". Herr Weingart hat sie aus Ungarn eingeführt und m. W. (natürlich in Kooperation/Absprache mit Herrn Mark) auch schützen lassen.
Eine öfterblühende, neue Kletterrose, die den letzten Winter fast schadlos überstanden hat, sollte man sich eh merken. Die Hl. Elisabeth kann aber noch mehr: Sie duftet (eher herb), blüht fast durchgehend und zwischendurch immer wieder besonders üppig, hat ein zartes, helleres Rosa, gesundes Laub und (was Rosenmenschen in besonders niederschlagsreichen Gegenden oft besonders schätzen) ihre locker gefüllten Blüten sind relativ regenfest.

Gut winterhart und auch sonst erfreuliche Gartenrosen sind einige mir bekannte (schon nicht mehr ganz so neue) Züchtungen aus der Générosa-Serie von Guillot (z. B. Martine Guillot und Délia).

Von Delbard hat sich hier Nahéma sehr gut bewährt (allerdings nach Wühlmausfraß auf eigenen Wurzeln). Bei den Malerrosen gab es wohl in kalten Gegenden während der letzten, harten Winter viele Ausfälle. - Ich würde aber meine rechte Hand dafür verwetten, daß Nahéma ein Heritage-Sämling ist.

Auch in Sebastian Kneipp von Kordes (der m. W: IMMER NOCH als "Beetrose" mit "1m bis 1,3m" Höhe angeboten wird :-O) steckt ein Erbteil von Austin Rosen drin: Das merkt man nicht nur am steiftriebig kletternden Wuchs sondern auch am "Myrrhe" genannten Anis-/Terpentin-Duft.

Ich denke mir, daß es so war: Irgendwann konnten auch deutsche und französische Züchter den Trend zu romantisch gefüllt blühenden Rosen MIT (!) Duft nicht mehr übersehen und haben dann (anfangs wohl überwiegend) mit Austin Sorten eigene Züchtungen in dieser Richtung herausgebracht.

Was die hängenden oder nickenden Blüten betrifft finde ich das bei Kletterrosen durchaus positiv (weil man dann von unten nicht nur die Fruchtknoten sieht). Bei Strauchrosen gibt sich das meist im dritten, vierten Standjahr, wenn die Pflanzen kräftigere Triebe gebildet haben (die die enorm schweren, dicht gefüllten Blüten auch tragen können).

Was mir an der Geschäftspolitik von Austin Junior nicht gefällt, sind die Versuche, ältere Züchtungen der eigenen Firma vom Markt zu drängen (um die neueren NOCH besser verkaufen zu können): Meist wird recht bald nach Ablauf der Schutzfrist (wenn man nicht mehr soviel mit diesen Sorten verdienen kann) verlautbart, es gäbe jetzt "bessere" und diese oder jene Sorte sei qualitativ nicht mehr gut. Auf die vermehrenden Lizenznehmer wird/wurde diesbezüglich auch erheblicher Druck ausgeübt: Intensiv beworbene Neuzüchtungen durften nur solche vermehren, die dafür die älteren Sorten aus dem Programm nahmen. - Es wird also versucht, die Züchtungen der eigenen Familie möglichst zum Aussterben zu bringen :-O :-(
Dabei sind grade unter den älteren Sorten sehr schöne und gartentaugliche dabei, mit denen ich immer noch sehr zufrieden bin. Von den neueren kenne ich kaum welche, weil ich die aufgrund o. g. Geschäftspolitik boykottiere.

Seit vor einigen Jahren im Editorial eines Kordes-Katalogs empfohlen wurde, alle (!) Gartenrosen nach fünf bis sieben Jahren komplett (!) auszutauschen, weil es inzwischen wieder neuere und "bessere" Sorten gäbe, boykottiere ich diese Firma auch...Vorher hat mir schon nicht gefallen, daß man tolle, ältere Züchtungen dieser Firma nur im Ausland bekommen konnte und den immer-gleichen Wichuraiana-Duft und das immer-gleiche, hochglänzende Laub der (damaligen, neue kenn ich natürlich nicht) Neuzüchtungen aus diesem Haus fand ich ziemlich langweilig.

Es gibt auch in Deutschland innovative, kreative Züchter (wie u. a. Rolf Sievers und Jürgen Weihrauch), die aber kein Kapital hatten und haben, um an Wettbewerben teilzunehmen bzw. ihre Züchtungen patentieren/schützen zu lassen. Wenn ihre Züchtungen zum Teil (wie etwa die Blush- Serie von Rolf Sievers oder Gruß an Labenz von Jürgen Weihrauch) auch ohne Werbe-Etat bekannt werden, müssen solche Leute dann miterleben, daß jeder sie vermehren kann ohne sie am Verdienst beteiligen zu müssen (abgesehen von einzelnen, die eine "freiwillige Lizenzgebühr" bezahlen). Sie selbst werden nie auch nur die Kosten erwirtschaften, die sie in die Züchtung investiert haben. Das finde ich nicht nur traurig sondern auch skandalös.
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Tetje
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Re: Meine Entdeckung für das Jahr 2012

Beitrag von Tetje »

Raphaela, das "liebe" :roll: Geld macht alles kaputt und doch geht es immer wieder weiter.

Ich finde auch die neuen Trends erschreckend und danke für deine kritischen Worte.

Rolf Siefers Rosen und Ansichten :evil: boykottiere ich, :lol: ;)
es gibt deutlich bessere Rosen! :)
Viele Grüße
Tetje

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Raphaela
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Re: Meine Entdeckung für das Jahr 2012

Beitrag von Raphaela »

"...und doch geht alles immer weiter..." - Ja, zum Glück, sonst gäbe es viele wunderschöne Sorten gar nicht :-)
Oder auch, wie man hier in SH sagt: "Wat mut, dat mut" ;-)

Rolf und seine Rosen mag man oder eher nicht. :)
Gast

Re: Meine Entdeckung für das Jahr 2012

Beitrag von Gast »

Ich finde. das war eine sehr gut fundierte Antwort einer Rosenkennerin , der neueren Generation.
Raphaela, Danke dafür.

Ich weiß zwar, dass es so ist - finde aber immer wieder den Kommerz dazwischen - erschreckend.
Machmal frage ich mich - auch auf anderen Gebieten ( Medizin, Gesundheitswesen) - soll man sich Augen und Ohren zuhalten ??
Oder sich den Dingen stellen. Doch - was kann man machen ???
UllaL

Re: Meine Entdeckung für das Jahr 2012

Beitrag von UllaL »

Danke Raphaela auch von mir,
das war ein sehr guter Beitrag, vor allen auch was auch Austin jun. und Kordes betrifft.
Ich habe immer duftende Rosen geliebt und deshalb alles was nicht duftete aus meinem alten Garten verbannt. Da ich durch gute Freunde persönliche Kontakte zu Austin sen. hatte habe ich alle meine Rosen mit bester, ausführlicher Beratung bezüglich Klima und Standort aus England schicken lassen. Die haben sich dann toll in meinem Garten gemacht aber den Umzug in mein neues Zuhause mit völlig anderer Klima- und Standortsituation nicht besonders gut verkraftet. Die versuchten Nachkäufe über England haben dann schon Probleme gebracht und seitdem der Junior dran ist gibt es auch keinerlei Beratung :-(

Nächstes Jahr muss ich einige Rosen ersetzen, dann werde ich mich hier bei uns im Rosenforum schlau machen. :-)

Herzliche Grüße
Ulla
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Raphaela
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Re: Meine Entdeckung für das Jahr 2012

Beitrag von Raphaela »

Stimmt: Viele Austin Sorten mögen lieber mildere Klimata als das kontinentale, das sich in den letzten Jahren in Mitteleuropa zu etablieren scheint.
Es gibt aber eine ganze Reihe stark gefüllt blühende und intensiv duftende Remontant - und Portland Hybriden, die damit besser zurecht kommen. Da finden wir dann schon was :-)
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Tetje
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Re: Meine Entdeckung für das Jahr 2012

Beitrag von Tetje »

Hallo zusammen,

anbei die korrekte Beschriftung der Rose, selbst in den renommierten Rosengärten ist diese oft falsch beschriftet worden...... 8-)


Ich liebe trotzdem diese Rose, eigentlich nicht nur diese Rose..... :D :D :D
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Viele Grüße
Tetje

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Raphaela
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Re: Rosa 'Münsterland' - Meine Entdeckung in 2012

Beitrag von Raphaela »

Diese Schreibweise fand ich früher auch kurios, aber so ist sie authentisch.

Ja, Maria Liesa ist hier im Dorf auch sehr beliebt: Klara Meins hat in einigen Gärten bewurzelte Stecklinge von ihrem Exemplar verteilt (die Triebe bewurzeln sich sehr leicht). Besonders angenehm ist ihre (nahezu) Stachellosigkeit. Allerdings gehört sie nicht zu den allerfrosthärtesten Ramblern: In den letzten Wintern hatten die meisten Pflanzen hier im Dorf einige Substanz-Verluste...Nur das Exemplar, das am Anfang meiner Wohnstraße als "Sichtblende" für Glas- und Papiercontainer a einen Baum gepflanzt wurde, steht da so geschützt, daß es nicht zurückgefroren ist ;-)
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