Hosta okamotoi Araki - Okuyama Hosta

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Martin
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Hosta okamotoi Araki - Okuyama Hosta

Beitrag von Martin »

Hallo zusammen,

Hosta okamotoi wurde nach dem Sammler Shogo Okamoto benannt, der diese Hosta Mitte des letzten Jahrhunderts in Kyoto (Japan) entdeckt hat. Sie ist nah verwandt mit H. longipes und blüht wie diese ebenfalls sehr spät im September. Hosta okamotoi hat flache bis leicht wellige herzförmige Blätter mit einer auslaufenden Spitze. Auffallend sind ihre gesprenkelten Blattstiele und die hellgrün glänzenden Blätter dieser mittelgroß wachsenden Hosta. Zur Blütezeit im Herbst fällt die Pflanze mit ihren lilafarben trichterförmigen Blüten auf. Nicht nur im Beet, auch als Topfpflanze macht diese Hosta im Garten eine gute Figur. ;)
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Zuletzt geändert von Admina am Mo 14. Sep 2015, 08:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Viele Grüße
Martin
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Martin
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Re: Hosta okamotoi - Okuyama Hosta

Beitrag von Martin »

Hallo zusammen,

man muss schon einige dutzend Blüten bestäuben um ein paar Samenkapseln von diese Art zu gewinnen. Als Pollenelter verwendete ich H. kikutii var. kikutii. Da die Samenreife sich wahrscheinlich bis zum November hinzieht, werde ich die Pflanze im kühlen Hausflur stellen, damit sie geschützt vor ersten Frösten ihre Kapseln heran reift. ;)
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Viele Grüße
Martin
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Totaleclipse
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Re: Hosta okamotoi - Okuyama Hosta

Beitrag von Totaleclipse »

Lieber Martin,

die Samenkapseln bei Hosta reifen nach ca. 6 Wochen aus, also sind die Samen entwickelt, auch wenn die Samenkapseln noch grün sind. Bei vorsichtigem Fingerdruck geben die Kapseln etwas nach. Vielleicht hilft Dir dies ein wenig.
Ja, die Kreuzung von Hosta verlangt mehr Zeit als man sich vorstellt, denn längst nicht jede von Menschenhand vorgenommene Befruchtung führt auch zu einer Samenkapsel. Manchmal ist es zum Verzweifeln, wenn wieder nix geklappt hat (so in diesem Jahr mit H.'Armani' - die Bienen haben es locker geschafft!). Im nächsten Jahr werde ich Aufzeichnungen machen, welche Sortenkreuzung selbst nach mehrfachem Versuch keinen Erfolg bringt. Es lohnt, im Internet nach Zusammenstellungen zu suchen, die unfruchtbare Sorten listet.
Für Deine Kreuzung viel Erfolg!
Liebe Grüße
Totaleclipse
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Martin
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Re: Hosta okamotoi Araki - Okuyama Hosta

Beitrag von Martin »

Hallo Gerhard,

mal schauen was aus den Samenkapseln wird. Oftmals vertrocknen sich gerade entwickelnde Kapseln am Blütenstängel und fallen ab. Aber die Vorfreude das es klappen könnte ist natürlich groß. Ich würde mich freuen, wenn du uns hier im Forum eine Liste steriler Sorten auflistest. ;)
Viele Grüße
Martin
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Tetje
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Re: Hosta okamotoi Araki - Okuyama Hosta

Beitrag von Tetje »

Hallo Martin,

von den vielen Hosta Arten sind ganz wenige international anerkannt bzw. bestätigt worden.
Auch die von dir eingestellte Wildform Hosta okamotoi.

Woran liegt das und warum gibt es gerade bei den Hostas Arten solche Unstimmigkeiten?
Viele Grüße
Tetje

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Martin
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Re: Hosta okamotoi Araki - Okuyama Hosta

Beitrag von Martin »

Hallo Tetje,

eine interessante Frage. Es würde ein Buch füllen sie zu beantworten. Aber ich versuche sie verständlich zu beantworten. Liest man in der einschlägigen Hosta-Literatur, so trifft man auf Sorten wie 'Erromena', 'Tardiflora, 'Crispula', 'Fortunei', deren botanische Namen oftmals noch klein und kursiv geschrieben wurden, dass der Leser vermutet es handelt sich hier um eine Art.

Viele Pflanzenarten wurden ja nach Entdeckern benannt. Einer dieser war Robert Fortune. Nach ihm wurde bsw. Hosta 'Fortunei' benannt. Damals erhielt sie den Artstatus, da man meinte es handelt sich um eine Art. Jedoch fand man in freier Natur nie ein vergleichbares Exemplar von ihr.
So war es mit vielen weiteren Sorten, die man in japanischen Gärten fand. Bei den vermeintlichen Arten handelte es sich oftmals um einfarbig grüne Sorten ('Erromena' , 'Tardiflora' bsw. und 'Fortunei'). Erst spätere Asien-Expeditionen etwa Mitte des 20-sten Jahrhunderts brachten neue Erkenntnisse. Hinzu kamen spätere Chromosomen-Studien, so dass man die Verwandtschaft der Arten heutzutage besser versteht. Hundert Jahre zuvor war dies nicht möglich. Vor allem einfarbig grüne Gartenformen erhielten zur damaligen Zeit einen unberechtigten Art-Status.

Um auf H. okamotoi zurück zu kommen. Die Art soll nah mit H. aequinoctiiantha verwandt sein. Die gefleckten Blattstiele und die späte Blütezeit haben beide Arten gemeinsam. Wenn es sich bei H. okamotoi wirklich um eine Hybride mit H. aequinoctiiantha handelt. Dann lautet die Frage: Wer ist der andere Elternteil? :?
Viele Grüße
Martin
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Totaleclipse
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Re: Hosta okamotoi Araki - Okuyama Hosta

Beitrag von Totaleclipse »

Hallo Martin, hallo Tetje,

Die Hosta okamotoi ist in Japan als ‘Okuyama Giboshi’= Hosta aus Okuyama bekannt, benannt wurde sie nach dem Finder Shogo Okamoto, der die Hosta in den schattigen Tälern des Berges Mount Okuyama auf der Insel Honshu fand. Die Hosta ist in den pflanzenkundlichen Abhandlungen von Dr. Georg Schmid als Art eingestuft und hat diesen Artstatus in der [External Link Removed for Guests] unter species in der Bilderübersicht sowie unter „Species by Schmid“ erfahren, wo alles Wissenswerte über diese Art zu erfahren ist.
Arten und Sorten sind streng auseinander zu halten. Die Art kommt in der Natur vor (ihr Name wird in Kursiv angegeben), Sorten sind die gezüchteten Nachkommen durch menschliches Zutun. Die American Hosta Society hat in dem Laufe der Zeit über 10 000 Sorten registriert, so daß schon von einem guten Wissensstand auszugehen ist. Und die Arten der Hosta belaufen sich auf....: bei Herrn Schmid nachlesen.
Zuletzt geändert von Admina am Mo 27. Nov 2023, 15:21, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Link entfernt
Liebe Grüße
Totaleclipse
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Tetje
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Re: Hosta okamotoi Araki - Okuyama Hosta

Beitrag von Tetje »

Hallo zusammen und Gerhard,

das Thema hatten wir schon bei anderen Gattungen im DPF und das Ammenmärchen, dass die dazugehörigen Gesellschaft oder Einzelpersonen
für eine Anerkennung als Artstatus verantwortlich sind, ist falsch.
Das ist nicht Sache von einem Zusammenschluß von Laien (Gesellschaften) oder einer Einzelperson,
sondern eindeutig Sache der Wissenschaft.
Ob eine Hosta-Gesellschaft oder eine Einzelperson sie als Art anerkannt, auflistet oder nicht, spielt keine Rolle. Sie wurde wissenschaftlich von dem Autor Araki in einer Fachzeitschrift oder Buch beschrieben, das ist zunächst geschehen und auch korrekt, das ist auch bestätigt worden:
[External Link Removed for Guests]

Das letzte Wort hat aber in diesem Fall immer die Wissenschaft und nicht eine Society-Gesellschaft, Hostalibrary oder eine Einzelperson, die Art und weitere 2/3 aller Hosta-Arten sind im Moment nicht anerkannt:
[External Link Removed for Guests]


Anbei ein interessanter Link zum Thema (Buch) von Dr. Schmid:
[External Link Removed for Guests]
Viele Grüße
Tetje

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Martin
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Re: Hosta okamotoi Araki - Okuyama Hosta

Beitrag von Martin »

Hallo Tetje, hallo Gerhard,
 
vielen Dank für eure Recherchen zum Artstatus. Ich möchte keinesfalls abstreiten, dass es sich bei H. okamotoi um eine Art handelt. Der Vergleich mit H. aequinocthiiantha soll lediglich die nähere Verwandtschaft zu H. okamotoi deutlich machen. Beide kommen in der Präfektur Kyōto vor, welches im Kansai Gebiet auf der Insel Honshū liegt.
Ich hatte eigentlich die Kreuzung H. okamotoi x H. aequinoctiiantha vor. Diese Hybride wäre sicherlich interessant. Jedoch weist H. kikutii var. kikutii dunklere Blattstiele und Blütenstängel auf, so dass mir diese als Kreuzungspartner idealer erschien.
Viele Grüße
Martin
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Re: Hosta okamotoi Araki - Okuyama Hosta

Beitrag von Tetje »

Hallo Martin,

so war mein Beitrag nicht gedacht, eher zu dem Beitrag von Gerhard. 8-)

Hosta okamotoi wurde als Art beschrieben, nur fehlt die internationale und
wissenschaftliche Anerkennung. ;)
Viele Grüße
Tetje

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