Hallo Tetje,
eine interessante Frage. Es würde ein Buch füllen sie zu beantworten. Aber ich versuche sie verständlich zu beantworten. Liest man in der einschlägigen Hosta-Literatur, so trifft man auf Sorten wie 'Erromena', 'Tardiflora, 'Crispula', 'Fortunei', deren botanische Namen oftmals noch klein und kursiv geschrieben wurden, dass der Leser vermutet es handelt sich hier um eine Art.
Viele Pflanzenarten wurden ja nach Entdeckern benannt. Einer dieser war Robert Fortune. Nach ihm wurde bsw. Hosta 'Fortunei' benannt. Damals erhielt sie den Artstatus, da man meinte es handelt sich um eine Art. Jedoch fand man in freier Natur nie ein vergleichbares Exemplar von ihr.
So war es mit vielen weiteren Sorten, die man in japanischen Gärten fand. Bei den vermeintlichen Arten handelte es sich oftmals um einfarbig grüne Sorten ('Erromena' , 'Tardiflora' bsw. und 'Fortunei'). Erst spätere Asien-Expeditionen etwa Mitte des 20-sten Jahrhunderts brachten neue Erkenntnisse. Hinzu kamen spätere Chromosomen-Studien, so dass man die Verwandtschaft der Arten heutzutage besser versteht. Hundert Jahre zuvor war dies nicht möglich. Vor allem einfarbig grüne Gartenformen erhielten zur damaligen Zeit einen unberechtigten Art-Status.
Um auf H.
okamotoi zurück zu kommen. Die Art soll nah mit H.
aequinoctiiantha verwandt sein. Die gefleckten Blattstiele und die späte Blütezeit haben beide Arten gemeinsam. Wenn es sich bei H.
okamotoi wirklich um eine Hybride mit H.
aequinoctiiantha handelt. Dann lautet die Frage: Wer ist der andere Elternteil?
