alles unterliegt einem Wandel. Dieser Wandel macht sich auch in der Natur und im eigenen Garten bemerkbar. Pflanzkonzepte die vor zehn oder zwanzig Jahren geklappt hatten, funktionieren plötzlich nicht mehr. Altbewährten Stauden sieht man auf einmal an, dass sie unter den neuen Bedingungen wie Monate langer Trockenheit und Hitze leiden. Diese Stauden können zum Teil nur noch mit großem Pflegeaufwand am Leben erhalten werden. Also was tun.
Ich habe hin und her überlegt, wie ich meinen Garten für die Zukunft gestalte, dass er mit diesen trockenen Wetterbedingungen zurecht kommt. Natürlich kann man die Gartenbeete mulchen. Das hilft eine Zeit lang den Boden vor Austrocknung zu schützen. Aber auch auf Dauer trocknen selbst solche gemulchten Flächen trotz alledem aus.
Ich besann mich auf meine Beobachtungen in den letzten Jahren. Was mir in der Natur besonders auffiel. Da kam es mir in den Sinn. Neophyten. Überall wuchsen neue Pflanzen auf Ödland und Brachflächen. Oftmals besitzen sie rauhe oder weiss filzige Blätter, wie bspw. der Wollziest. Ein quasi Verdunstungsschutz vor allzu starker Sonneneinstrahlung. Ich könnte es ja mal mit ihnen versuchen. Ich meine jetzt nicht die stark wüchsigen "Wilden" wie die Kanadische Goldrute oder die Glattblattaster. Nein ich meine die Kulturformen von ihnen, die trotz alledem die Eigenschaft ihrer Eltern; die Toleranz gegenüber Trockenheit vererbt bekommen hatten. So pflanzte ich in den letzten Monaten Neophyten und altbewährte Gartenstauden wie:
Aromatische Aster (Symphyotrichum oblongifolium) hat bislang noch keinen Mehltau, alle anderen Astern schon
Schönaster (Kalimeris incisa) das Blühwunder; sie blüht schon 4 Monate ununterbrochen
Mauerpfeffer (Sedum in Sorten) ist der Liebling unserer Bienen
Ysop (Hyssopus officinalis) wächst noch auf steinigen Böden
Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) sogar in Pflasterfugen
Deutsche Schwertlilie (Iris germanica) bewusst die alten germanica Auslesen, da moderne Iris barbata-Hybriden empfindlicher sind!
Steppensalbei (Salvia nemorosa) blüht nach der ersten Blüte ein zweites Mal
Dies sind nur ein paar Beispiele. Sicherlich gibt es noch mehr Stauden, die es wert sind hier erwähnt zu werden. Und die Hitze- und Trockenheit resistent sind. Vielleicht habt Ihr auch so ein paar Durstkünstler in euren Garten gepflanzt. Eure Favoriten würden mich sehr interessieren. Denn auch ein Gärtner wie ich lernt nie aus sondern lernt ständig hinzu.
