Welche Kriterien bestimmen neue Züchtungen/Sortennamen

Magnolia-Line

Re: Welche Kriterien bestimmen neue Züchtungen/Sortennamen

Beitrag von Magnolia-Line »

Faszinierend!
Da hält die Vererbungslehre mit ihren rezessiven und dominanten Farbgenen einige Überraschungen bereit.
Besonders in den nachfolgenden Generationen...
(Nein!!!! Ich will kein Blut lecken :o )


(@ Nofrio: Ich habe immer nur Pech mit Rhododendren und Azaleen gehabt, deswegen bewundere ich Deine "Gelben" noch viel mehr. Respekt. Und nix wie wieder raus aus der Vererbungslehre ;) )
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Tetje
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Re: Welche Kriterien bestimmen neue Züchtungen/Sortennamen

Beitrag von Tetje »

Magnolia hat geschrieben:1) Wie kommen die vielen Farbnuancen zustande.
....OK, es dürfen nicht wieder die gleichen Eltern gekreuzt werden, dann wäre es ja nichts Neues (wie Tetje schon schrieb).
...
Hallo Magnolia,

ich finde deine Ansätze sehr gut und ich hoffe, dass ich dich für die Züchtung gewinnen kann. ;) 8-) :)

Wie du siehst sind hier einige bekannte Züchter im DGF vertreten und alle sprechen bzw. schreiben aus eigener Erfahrung, das sind sehr wertvolle Hilfen und diese stehen auch in keinem Pflanzenbuch der Welt.

Das was ich geschrieben habe, siehe Zitat, ist anders von mir gemeint, Ton und Nofrio sind schon näher auf das Thema eingegangen und haben einiges dazu vortrefflich erklärt.
Jeder Pollenkorn sorgt für einen neuen Nachkommen, dieses kannst du gut dadurch belegen, wenn du die Frucht
komplett bzw. den gesamten Inhalt ausgesät hast und die Nachkommen beobachtest. Wir haben im Forum eine bekannte ET-Züchterin und die hat vor Jahren ein interessantes Experiment durchgeführt. Alle Samen aus einer Kreuzung hat sie ausgesät, alle, ich betone alle Nachkommen waren eigene Individuen mit ganz verschiedenen Blütenformen und Nuancen.

Wie Ton das beschrieben hat ist der Erfolg mit vielen Rückschlägen verbunden, die sogenannten Super-Kreuzungen ergeben fast immer Nachkommen die nicht kulturwürdig sind. Auch ist die Trefferquote für eine tolle Züchtung sehr gering, der Profizüchter hat Platz, Zeit und mehrere hunderttausend Kreuzungen durchgeführt.
Der private Züchter muss einen guten Blick für das Wesentliche haben und genau wissen was er will. Und hier sehe ich den richtigen Ansatz bei dir, der eine gute Züchterin ausmachen würde.

Du musst wissen was du willst und suchst dir die Elternteile aus und fängst mit einer Linienkreuzung und anschließender gnadenloser Auslese an. Gute Farbe, mit farbenprächtigen Eltern.....
Viele Grüße
Tetje

„Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!“
Johann Wolfgang von Goethe
Magnolia-Line

Re: Welche Kriterien bestimmen neue Züchtungen/Sortennamen

Beitrag von Magnolia-Line »

Tetje, Du schmeichelst mir :oops: .
Ich bin einfach ein Fan von biologischen Zusammenhängen und Abläufen (und kann mich theoretisch darin "verbeißen" :o )...

Obwohl ich schon 3 oder 4 Jahre Clematis im Garten pflege bin ich aber noch blutjunger Anfänger und muß erst mal das "Kultivieren" schaffen und mich selber mit üppigen Blüten belohnen ;)

Aber: So neugierig wie ich bin werde ich bestimmt den Samen aussääen, den ich hoffentlich 2013 abnehmen kann. Just for Fun.
Ansonsten habe ich den Samen von Cl. macropelata 'Maidwell Hall' als erstes Opfer auserkoren. Der wandert im Januar in den Kühlschrank und danach in die Aussaattöpfe :D .
Ich glaube gelesen zu haben, (bei Guda?) dass er schon im ersten Jahr aufläuft, und die Pflanze im zweiten Jahr blüht. Also, keine soooo große Strapaze für meine Geduld...

Eine gezielte Züchtung...da bin ich meilenweit von entfernt.
Wie sagt mein GG immer "was noch nicht ist - kann noch werden" :?

Ich mache mich hier mal zum Sprachrohr für die Hobby-Gärtner hier im Forum und möchte Euch Züchtern sehr, sehr herzlich danken, dass Ihr so bereitwillig Euer Wissen weitergebt. Es macht Spaß und Freude von Euch zu lernen.
Karl-Heinz Dr. Hübers

Re: Welche Kriterien bestimmen neue Züchtungen/Sortennamen

Beitrag von Karl-Heinz Dr. Hübers »

Zwar bin ich auch nur ein Hobby-Gärtner, Magnolia, fühle mich aber angesprochen mit Deinem Lob. Vielen Dank. Dafür jetzt was Zusätzliches:
Die Kosten für eine Europäische Lizenz für eine neue Pflanze ist nicht unbedeutend. Leider habe ich die Aufschlüsselung nicht mehr.
Also für eine entsprechende Lizenz über ein z.B. niederländisches Lizenzbüro mit all den Zusatzkosten für mehrfache Pflanzenkontrollen usw. kommt man im ersten Jahr auf etwa € 1000. Dann folgen weitere jährliche Kosten (Zahl vergessen). In diesem Fall geht es um eine neue Ilex-Sorte (auf nähere Einzelheiten kann ich nicht eingehen).
Kommst Du mit diesen kurzen Angaben zurecht? Eine Baumschule muss also schon gut recherchieren, ob sich das letztlich rechnet.

Viele Grüße

Nofrio
Magnolia-Line

Re: Welche Kriterien bestimmen neue Züchtungen/Sortennamen

Beitrag von Magnolia-Line »

Ja, danke Nofrio. Das gibt ein wenig Einblick....

Aber bitte stelle Dein Talent nicht unter den Scheffel...
Wenn ich mir Eure Parkanlage anschaue, dann bist Du aber ein "Hobby-Gärtner mit extremst grünen Daumen". Mit Deiner Frau zusammen habt ihr 4 davon ;)
... und von den Kalmien ganz zu schweigen ;) :D ;)
(... die kannte ich bis vor paar Wochen noch gar nicht, bis ich bei Euch "geguckt" habe 8-) :mrgreen: )
Karl-Heinz Dr. Hübers

Re: Welche Kriterien bestimmen neue Züchtungen/Sortennamen

Beitrag von Karl-Heinz Dr. Hübers »

Oh,oh,

jetzt wird mir warm, ich werde rot. Sieht nur keiner. :?

Nofrio
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